Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Breitbandnetzwerken. Die Situation in Österreich und ein Vergleich wirtschaftspolitischer
Handlungsoptionen (Macroeconomic Importance of Broadband Networks. The Situation in Austria and a Comparison of Economic Policy Options)
WIFO Lectures, 2010, (109), 28 pages
Vortrag beim Arbeitskreis "Innovative Internet-Technologien für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum" der
Technologiegespräche beim Europäischen Forum Alpbach 2010
Etliche wissenschaftliche Untersuchungen belegen den positiven Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Breitbandnetzwerken
und Wachstum und Beschäftigung einer Volkswirtschaft. So zeigt eine neuere Studie der Weltbank, dass in hochentwickelten Volkswirtschaften
wie Österreich ein Anstieg der Breitbandpenetration (gemessen in Anschlüssen je Einwohner) um 10% einen Anstieg der durchschnittlichen
Wachstumsrate des realen BIP pro Kopf um 1,2 Prozentpunkte p. a. nach sich zieht. Diese positiven Effekte ergeben sich durch
eine Steigerung der Effizienz in der Erstellung privater und öffentlicher Dienstleistungen, durch die Erschließung neuer Märkte
sowie durch eine stärkere Anbindung ländlicher Regionen an die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in einem Land.
Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass diese Entwicklung in Österreich relativ langsam verläuft. Bei annähernd gleicher
Ausgangslage im Jahr 2002 öffnete sich seither gegenüber Ländern wie Schweden oder den Niederlanden eine Kluft: Die Breitbandpenetrationsrate
ist in Österreich um bis zu 15% niedriger. Im Vergleich mit einigen Spitzenreiterländern wie Schweden wurde die Bedeutung
dieser Technologie auf politischer Ebene sehr spät wahrgenommen, und nur sehr geringe Mittel flossen in den Ausbau dieser
Infrastruktur. Will Österreich zu den Spitzenreitern aufschließen, so sind umfassende öffentliche Maßnahmen und Förderungen
des Breitbandinfrastrukturausbaus notwendig.
Keywords: TP_Digitalisierung
Research group:Industrial, Innovation and International Economics
Language:German
Macroeconomic Importance of Broadband Networks. The Situation in Austria and a Comparison of Economic Policy Options
Several scientific studies have confirmed the positive link between the availability of broadband networks and a country's
growth and employment level. A recent study by the World Bank shows that in highly developed economies such as Austria a 10
percent rise in broadband penetration (measured in terms of connections per head of population) translates into a rise of
the average per-capita real GDP growth rate by 1.2 percentage points a year. Such positive effects result from greater efficiency
in the provision of private and public services, the development of new markets and from bringing rural regions closer to
the overall economic and social developments. Available data indicate that this development proceeds at a relatively slow
speed in Austria. With approximately equal situations in 2002, a gap has since opened vis-à-vis countries such as Sweden or
the Netherlands: in Austria broadband penetration is up to 15 percent lower. Compared to top-rankers such as Sweden, Austria
was very late in realising the importance of this technology at the political level, and financing of its infrastructure has
been meagre. If Austria wants to make up lost terrain it will have to take considerable public measures and investments in
extending its broadband infrastructure.
Paper given to the Working Panel on "Innovative Internet Technologies for Intelligent, Sustainable and Integrative Growth"
at the Technology Discussions of the European Forum Alpbach 2010
Dieses Projekt geht der Frage nach, ob und, wenn ja, weshalb in Österreich ein Defizit hinsichtlich der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen
besteht, mit speziellem Fokus auf Zugänge mit hoher Bit-Rate. Anhand von empirischen Belegen sollen potentielle Gründe eines
solchen Defizits aufgezeigt werden.
Study by: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH – Austrian Institute of Economic Research
Commissioned by: Federal Ministry for Transport, Innovation and Technology
Online since: 19.06.2017 0:00
Der Masterplan zur Breitbandstrategie sieht eine erste Zwischenevaluierung nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor.
Für die 2015/16 initiierten Ausschreibungen Access 1, Backhaul 1 sowie Leerrohr 1 und 2 waren Fördermittel von insgesamt 293
Mio. € budgetiert, die zu fast gleichen Teilen auf die einzelnen Förderschienen entfielen. Relativ ungleichgewichtig zeigt
sich dagegen die Inanspruchnahme der Programme. Die Mittel des Access-1-Aufrufs waren zweifach überzeichnet und wurden daher
zu 99% abgeholt. Hingegen wurden nur rund 40% der Budgetmittel für Leerrohr vergeben und 71% der für Backhaul allozierten
Mittel. In Summe wurden 2015/16 von 293 Mio. € budgetierten Mitteln 204 Mio. € vergeben.
Commissioned by: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH
Closed: 2017
Der österreichische Masterplan zur Breitbandstrategie und die Sonderrichtlinien sehen eine erste Zwischenevaluierung des Masterplans
nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor. Diese Zwischenevaluierung identifiziert den Optimierungsbedarf insbesondere
hinsichtlich der Verteilung der Mittel zwischen den einzelnen Anbietern und zwischen den Bundesländern. Die Erfahrungen aus
der ersten Phase sollen zur Optimierung der weiteren Phasen genutzt werden.
Commissioned by: Federal Ministry of Science, Research and Economy
Study by: Austrian Institute of Economic Research
Closed: 2015
IKT- und Breitband-Politik gelten als wichtige Komponenten innovationsbasierter Wachstumsstrategien wie etwa "Europa 2020",
die sich in Österreich in der "Breitband-Offensive" spiegeln. Diese Arbeit gibt einen Überblick über internationale Beispiele
von Public-Private-Partnership-Modellen (PPP) im Bereich des Next Generation Access (NGA) und diskutiert deren Anwendbarkeit
in Österreich. Dies ist insbesondere für den ländlichen Raum relevant, wo der weitere Netzausbau aufgrund der mangelnden Rentabilität
schleppend verlaufen dürfte.
Im internationalen Vergleich ist die Nachfrage nach Breitbanddatenanschlüssen mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit in Österreich
gering. Nach einem kurzen Literaturüberblick zu den Determinanten dieser Take-up-Rate werden Indikatoren zur Breitbandnachfrage
in den Ländern der EU 28 ausgewählten länderspezifischen Charakteristika gegenübergestellt. Insbesondere für den Indikator
der Nachfrage nach schnellen, festen Breitbandanschlüssen ergeben sich wenig signifikante Korrelationskoeffizienten. Der zweite
Teil der Studie ermittelt Determinanten der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen der A1 Telekom anhand statistischer Analysemethoden
und kleinräumiger Rasterdaten und quantifiziert deren Einfluss. Die ökonometrische Analyse ergibt eine inverse U-Beziehung
zwischen der verfügbaren Geschwindigkeit und der A1-Take-up-Rate. Wie ein deskriptiver Vergleich der höchstmöglichen und der
durchschnittlichen Downloadgeschwindigkeiten zeigt, hat sich diese relative Breitbandlücke zwischen 2015 und 2017 merklich
ausgeweitet. Abschließend leitet die Studie wirtschaftspolitische Empfehlungen ab, wie durch entsprechende Nachfrageimpulse
die Marktdurchdringung mit hohen Bandbreiten beschleunigt werden könnte.
Wie die Zwischenevaluierung der Breitbandstrategie 2020 und des Masterplans zur Breitbandförderung zeigt, kann mithilfe der
im Masterplan festgelegten und durch die Ausschreibungen verfolgten Umsetzungsmaßnahmen das Ziel, Österreich nahezu flächendeckend
mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde schnellem Internet zu versorgen, tatsächlich erreicht werden. Für den Ausbau des 5G-Netzes
und zur Steigerung der "5G Readiness" ist die Strategie der schrittweisen Verdichtung von Glasfaserzugangspunkten eine der
wichtigsten Maßnahmen. Dennoch wird es insbesondere in der dritten Phase der Umsetzung der Breitbandstrategie notwendig werden,
den Förderungsschwerpunkt massiv auf die Glasfasernetze zu legen.