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Andreas Reinstaller
Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Breitbandnetzwerken. Die Situation in Österreich und ein Vergleich wirtschaftspolitischer Handlungsoptionen (Macroeconomic Importance of Broadband Networks. The Situation in Austria and a Comparison of Economic Policy Options)
WIFO Lectures, 2010, (109), 28 pages
Vortrag beim Arbeitskreis "Innovative Internet-Technologien für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum" der Technologiegespräche beim Europäischen Forum Alpbach 2010
Online since: 10.09.2010 0:00
Etliche wissenschaftliche Untersuchungen belegen den positiven Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Breitbandnetzwerken und Wachstum und Beschäftigung einer Volkswirtschaft. So zeigt eine neuere Studie der Weltbank, dass in hochentwickelten Volkswirtschaften wie Österreich ein Anstieg der Breitbandpenetration (gemessen in Anschlüssen je Einwohner) um 10% einen Anstieg der durchschnittlichen Wachstumsrate des realen BIP pro Kopf um 1,2 Prozentpunkte p. a. nach sich zieht. Diese positiven Effekte ergeben sich durch eine Steigerung der Effizienz in der Erstellung privater und öffentlicher Dienstleistungen, durch die Erschließung neuer Märkte sowie durch eine stärkere Anbindung ländlicher Regionen an die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in einem Land. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass diese Entwicklung in Österreich relativ langsam verläuft. Bei annähernd gleicher Ausgangslage im Jahr 2002 öffnete sich seither gegenüber Ländern wie Schweden oder den Niederlanden eine Kluft: Die Breitbandpenetrationsrate ist in Österreich um bis zu 15% niedriger. Im Vergleich mit einigen Spitzenreiterländern wie Schweden wurde die Bedeutung dieser Technologie auf politischer Ebene sehr spät wahrgenommen, und nur sehr geringe Mittel flossen in den Ausbau dieser Infrastruktur. Will Österreich zu den Spitzenreitern aufschließen, so sind umfassende öffentliche Maßnahmen und Förderungen des Breitbandinfrastrukturausbaus notwendig.
Keywords: TP_Digitalisierung
Research group:Industrial, Innovation and International Economics
Language:German

Macroeconomic Importance of Broadband Networks. The Situation in Austria and a Comparison of Economic Policy Options
Several scientific studies have confirmed the positive link between the availability of broadband networks and a country's growth and employment level. A recent study by the World Bank shows that in highly developed economies such as Austria a 10 percent rise in broadband penetration (measured in terms of connections per head of population) translates into a rise of the average per-capita real GDP growth rate by 1.2 percentage points a year. Such positive effects result from greater efficiency in the provision of private and public services, the development of new markets and from bringing rural regions closer to the overall economic and social developments. Available data indicate that this development proceeds at a relatively slow speed in Austria. With approximately equal situations in 2002, a gap has since opened vis-à-vis countries such as Sweden or the Netherlands: in Austria broadband penetration is up to 15 percent lower. Compared to top-rankers such as Sweden, Austria was very late in realising the importance of this technology at the political level, and financing of its infrastructure has been meagre. If Austria wants to make up lost terrain it will have to take considerable public measures and investments in extending its broadband infrastructure.
Paper given to the Working Panel on "Innovative Internet Technologies for Intelligent, Sustainable and Integrative Growth" at the Technology Discussions of the European Forum Alpbach 2010

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Dieses Projekt geht der Frage nach, ob und, wenn ja, weshalb in Österreich ein Defizit hinsichtlich der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen besteht, mit speziellem Fokus auf Zugänge mit hoher Bit-Rate. Anhand von empirischen Belegen sollen potentielle Gründe eines solchen Defizits aufgezeigt werden.
Karl-Heinz Neumann, Thomas Plückebaum (WIK Consult), Michael Böheim, Susanne Bärenthaler-Sieber (WIFO)
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Der Masterplan zur Breitbandstrategie sieht eine erste Zwischenevaluierung nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor. Für die 2015/16 initiierten Ausschreibungen Access 1, Backhaul 1 sowie Leerrohr 1 und 2 waren Fördermittel von insgesamt 293 Mio. € budgetiert, die zu fast gleichen Teilen auf die einzelnen Förderschienen entfielen. Relativ ungleichgewichtig zeigt sich dagegen die Inanspruchnahme der Programme. Die Mittel des Access-1-Aufrufs waren zweifach überzeichnet und wurden daher zu 99% abgeholt. Hingegen wurden nur rund 40% der Budgetmittel für Leerrohr vergeben und 71% der für Backhaul allozierten Mittel. In Summe wurden 2015/16 von 293 Mio. € budgetierten Mitteln 204 Mio. € vergeben.
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Der österreichische Masterplan zur Breitbandstrategie und die Sonderrichtlinien sehen eine erste Zwischenevaluierung des Masterplans nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor. Diese Zwischenevaluierung identifiziert den Optimierungsbedarf insbesondere hinsichtlich der Verteilung der Mittel zwischen den einzelnen Anbietern und zwischen den Bundesländern. Die Erfahrungen aus der ersten Phase sollen zur Optimierung der weiteren Phasen genutzt werden.
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Public-Private-Partnerships und der Breitbandausbau in Österreich (Public-Private-Partnerships and the Next Generation Rollout in Austria)
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IKT- und Breitband-Politik gelten als wichtige Komponenten innovationsbasierter Wachstumsstrategien wie etwa "Europa 2020", die sich in Österreich in der "Breitband-Offensive" spiegeln. Diese Arbeit gibt einen Überblick über internationale Beispiele von Public-Private-Partnership-Modellen (PPP) im Bereich des Next Generation Access (NGA) und diskutiert deren Anwendbarkeit in Österreich. Dies ist insbesondere für den ländlichen Raum relevant, wo der weitere Netzausbau aufgrund der mangelnden Rentabilität schleppend verlaufen dürfte.
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Online since: 20.11.2018 0:00
 
Im internationalen Vergleich ist die Nachfrage nach Breitbanddatenanschlüssen mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit in Österreich gering. Nach einem kurzen Literaturüberblick zu den Determinanten dieser Take-up-Rate werden Indikatoren zur Breitbandnachfrage in den Ländern der EU 28 ausgewählten länderspezifischen Charakteristika gegenübergestellt. Insbesondere für den Indikator der Nachfrage nach schnellen, festen Breitbandanschlüssen ergeben sich wenig signifikante Korrelationskoeffizienten. Der zweite Teil der Studie ermittelt Determinanten der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen der A1 Telekom anhand statistischer Analysemethoden und kleinräumiger Rasterdaten und quantifiziert deren Einfluss. Die ökonometrische Analyse ergibt eine inverse U-Beziehung zwischen der verfügbaren Geschwindigkeit und der A1-Take-up-Rate. Wie ein deskriptiver Vergleich der höchstmöglichen und der durchschnittlichen Downloadgeschwindigkeiten zeigt, hat sich diese relative Breitbandlücke zwischen 2015 und 2017 merklich ausgeweitet. Abschließend leitet die Studie wirtschaftspolitische Empfehlungen ab, wie durch entsprechende Nachfrageimpulse die Marktdurchdringung mit hohen Bandbreiten beschleunigt werden könnte.
Breitbandstrategie und Breitbandförderung in Österreich. Ergebnisse aus der Evaluierung der ersten Phase des Subventionsprogrammes der Bundesregierung (Broadband Strategy and Broadband Promotion in Austria. Results from the Evaluation of the First Phase of the Federal Government's Subsidy Programme)
WIFO-Monatsberichte, 2018, 91(11), pp.813-821
Online since: 22.11.2018 0:00
 
Wie die Zwischenevaluierung der Breitbandstrategie 2020 und des Masterplans zur Breitbandförderung zeigt, kann mithilfe der im Masterplan festgelegten und durch die Ausschreibungen verfolgten Umsetzungsmaßnahmen das Ziel, Österreich nahezu flächendeckend mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde schnellem Internet zu versorgen, tatsächlich erreicht werden. Für den Ausbau des 5G-Netzes und zur Steigerung der "5G Readiness" ist die Strategie der schrittweisen Verdichtung von Glasfaserzugangspunkten eine der wichtigsten Maßnahmen. Dennoch wird es insbesondere in der dritten Phase der Umsetzung der Breitbandstrategie notwendig werden, den Förderungsschwerpunkt massiv auf die Glasfasernetze zu legen.