Die Außenfinanzierung österreichischer nichtfinanzieller Unternehmen erfolgt vorwiegend über Eigenkapital und Kredite. Diese
Studie erweitert die volkswirtschaftliche Finanzierungsrechnung um eine Schätzung des Umfanges geförderter bzw. alternativer
Finanzierungsformen und ermöglicht damit erstmals eine bessere Einschätzung ihrer Bedeutung für die Unternehmensfinanzierung
in Österreich. Im Bereich des Fremdkapitals stellen geförderte Kredite und Crowd Lending gemeinsam 0,3% der Bilanzsumme bzw.
2,4 Mrd. € bereit. Business Angels, Crowd Investing, Venture Capital und Private Equity zählen zum Eigenkapital und machen
gemeinsam ebenfalls 0,3% der Bilanzsumme aus. Nach der Beseitigung gesetzlicher Hindernisse für die Notierung von kleineren
Wachstumsunternehmen auf dem Dritten Markt der Wiener Börse konzentriert sich die Wirtschaftspolitik mit der Senkung des Körperschaftsteuersatzes
auf die Innenfinanzierungskraft.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Jänner 2019 zeigen eine trotz des nun schon länger anhaltenden Rückganges weiterhin
gute Konjunktureinschätzung durch die österreichischen Unternehmen. Ausgehend von einem hohen Niveau beurteilten die Unternehmen
die aktuelle Konjunkturlage im Jänner etwas schlechter als in den Vormonaten, auch ihre Erwartungen trübten sich weiter ein.
Die Hochschätzung anhand der Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2019 insgesamt eine Expansion
der Investitionen um 9,6% gegenüber 2018. Kleine und mittelgroße Betriebe weiten ihre Investitionen dabei stärker aus als
Großunternehmen. Insbesondere die Hersteller von Vorprodukten sowie von nichtdauerhaften Konsumgütern werden ihre Investitionen
heuer deutlich anheben. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2019 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen
um real 3,1%.
Stefan Schiman, Konjunkturabkühlung auf hohem Niveau. Prognose für 2018 bis 2020 • Angelina Keil, Wirtschaftschronik. IV.
Quartal 2018 • Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Gerhard Schwarz, Investitionen steigen 2019 in der Sachgütererzeugung.
Ergebnisse des WIFO Investitionstests vom Herbst 2018 • Gunther Tichy, Die nachhaltigen Folgen der Finanzkrise • Simon Loretz,
Margit Schratzenstaller, Der EU-Vorschlag zur Harmonisierung der Körperschaftsteuer. Auswirkungen für Österreich
We introduce a novel measure of uncertainty that is based on a business survey in which firms are asked directly how certain
or uncertain they are. So far the literature has tried to capture economic uncertainty indirectly by means of expectation
errors or the extent of disagreement. Our direct measure of economic uncertainty has a decent contemporaneous correlation
with various indirect measures, its informational content is though different. Across all uncertainty measures, shocks to
uncertainty trigger effects in GDP of opposite sign, however, the indirect measures tend to significantly underestimate the
effects on GDP and other macroeconomic aggregates.
Die Hochschätzung anhand der Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt für 2019 insgesamt eine Steigerung
der Investitionen um 9,6% gegenüber 2018. Kleine und mittelgroße Betriebe weiten ihre Investitionen dabei stärker aus als
Großunternehmen. Insbesondere die Hersteller von Vorprodukten sowie von nicht dauerhaften Konsumgütern werden ihre Investitionen
heuer deutlich anheben. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2019 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen
um real 3,1%.
Dem arbeitssparenden Element des Einsatzes digitaler Technologien stehen positive Nachfrageeffekte durch eine Senkung der
Produktionskosten und die Schaffung einer Vielzahl neuer Produkte gegenüber. Aufgrund der Komplexität dieser teils gegenläufigen
Effekte sind theoretische Vorhersagen der Nettoeffekte des Einsatzes digitaler Technologien auf die Beschäftigung a priori
kaum möglich. Ein strukturierter Survey der internationalen Literatur zeigt bisher überwiegend positive Wirkungen. Auch für
Österreich liefern die im Rahmen der Studie durchgeführten Analysen vorwiegend positive Befunde: Die Beschäftigung wuchs in
hoch digitalisierten Branchen in allen Bundesländern seit 2010 stärker als die Gesamtbeschäftigung. Insgesamt weisen urbane
Regionen für hoch digitalisierte Branchen – bei beträchtlicher Heterogenität zwischen unterschiedlichen Indikatoren zur Messung
des Digitalisierungsgrades – Standortvorteile gegenüber anderen Regionen auf, die sich in der Vergangenheit auch kaum verringerten.
Die Nettoeffekte eines höheren Digitalisierungsgrades der lokalen Wirtschaft auf die Gesamtbeschäftigung vor Ort sind ebenso
mehrheitlich positiv, wobei Regionen außerhalb der Zentren – bei entsprechender Ausstattung mit Humankapital – sowie die stärker
von der Industrie geprägten Bundesländer besonders von einer hoch digitalisierten lokalen Wirtschaft profitieren dürften.
Eine Verbesserung der Breitbandinfrastruktur (Downloadgeschwindigkeit) hat ebenfalls positive Effekte für die Beschäftigungsentwicklung,
insbesondere für bevölkerungsarme Gemeinden und für Gemeinden mit anfangs niedriger Bandbreite sowie für die Beschäftigung
in wissensintensiven Dienstleistungen. Für die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden scheint die Breitbandqualität hingegen,
trotz damit verbundener besserer Möglichkeiten für Teleworking, eine vernachlässigbare Rolle zu spielen.
Die OECD initiierte 2015 das Projekt "Multiprod", das erstmals die Produktivitätsentwicklung von Unternehmen auf Basis von
Unternehmensmikrodaten international vergleichend analysieren sollte. Das WIFO untersuchte aufgrund von Mikrodaten von Statistik
Austria die Produktivitätsentwicklung in Österreich und verglich sie mit den am Multiprod-Projekt teilnehmenden Ländern (darunter
die Innovation Leader Finnland, Schweden, Dänemark). Leider beeinflussen Strukturunterschiede zwischen den Unternehmensdaten
von Statistik Austria (Leistungs- und Strukturerhebung) und anderen Ländern, wie z. B. das Fehlen von Kapitalstockdaten die
Ergebnisse erheblich. Ein aussagekräftiger internationaler Vergleich der Daten war deshalb nicht möglich.
In 2017, the economic upturn in the Austrian manufacturing sector led to an improvement in the unit labour cost position compared
with the weighted average of all trading partners. Productivity increased more strongly than in previous years, while labour
costs in Austria rose only moderately. The Austrian unit labour cost position also improved in comparison with Germany and
the other EU trading partners.