Trotz vergangener Privatisierungswellen kommt dem Staat infolge der Globalisierung weltweit weiterhin eine große Bedeutung
als Eigentümer von Unternehmen zu. Die vorliegende Studie bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme zur standort- und industriepolitischen
Bedeutung des Staates als langfristiger Investor. Sie untersucht anhand theoretischer Überlegungen, internationaler empirischer
Evidenz sowie der jüngsten weltweiten Entwicklung die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von staatlichen Unternehmensbeteiligungen.
From Aristotle to Ricardo and Menger, economists have emphasised the function of money as a medium of exchange together with
the intrinsic qualities that increase its saleability and credibility as a most liquid store of value. But the social institution
of money co-evolves with technology. It is significant that the advent of digital cryptocurrencies was initiated by computer
scientists and has taken economists completely by surprise. As a consequence, it also forces our profession to rethink the
basic phenomenology of money. In accordance with the views of Wieser and Schumpeter, digitization brings to the fore its immaterial
function as a standard of value and social technology of account, which increasingly absorbs that of a medium of exchange.
The potential impact on economic policy is huge. The variety of different crypto coins has proven the technical feasibility
of competing private currencies as proposed by Hayek. In the long term, however, there is reason to doubt the persistence
of intense competition. One must fear that major digital platforms will extend their current dominance in multisided virtual
market places to include digital payments and money. Central banks are increasingly anxious to preserve public sovereignty
over the common unit of account and consider issuing their own digital fiat money. After the current era of intense creative
experimentation, the potentially new spontaneous order of private crypto-currencies is likely to be supplanted by central
bank digital currencies (CBDCs), the design of which will depend on deliberate public choices and policies.
Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie hinterließen deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt.
Nach den drastischen Einbußen im Frühjahr 2020 gingen mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Belebung des Sommertourismus
die Beschäftigungsverluste zurück. Aufgrund des erneuten Lockdown im November und des hinausgeschobenen Beginns der Wintersaison
im Tourismus zu Jahresende sank die Beschäftigung jedoch abermals und lag Ende Dezember 2020 um 3,3% unter dem Vorjahresniveau.
Im Jahresdurchschnitt 2020 – d. h. einschließlich der Zeit bis zum ersten Lockdown im März – betrug der Rückgang der aktiv
unselbständigen Beschäftigung 2,0%. Besonders von Arbeitsplatzverlusten betroffen waren junge Menschen sowie Arbeiterinnen
und Arbeiter; nach Wirtschaftsbereichen büßten neben dem Tourismus der Arbeitskräfteverleih, die Reisebranche (Reisebüros,
Reiseveranstalter), die kontaktintensiven Bereiche Freizeit, Kultur und persönliche Dienstleistungen sowie der Verkehr am
stärksten an Beschäftigten ein.
In view of the challenges posed by climate change and the increase in climate targets by 2030 in the EU, as well as Austria's
goal of achieving climate neutrality by 2040, the question of effective climate policy instruments is gaining in importance.
The pricing of CO2, for instance in the form of a carbon tax, and the question of its effects are therefore attracting increasing
attention in the academic as well as economic and environmental policy debate. The paper provides a detailed overview of the
theoretical and empirical literature on the effects of carbon taxes. The focus is on the most important impact dimensions
of carbon taxes: environmental effectiveness, effects on important macroeconomic variables (especially growth and employment),
effects on innovation and competitiveness, distributional effects, and public acceptance.
FIW – Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft, Jänner 2021, 55 Seiten, https://fiw.ac.at/
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Online seit: 14.01.2021 10:00
Diese Studie liefert ein Update zu den 2017 berechneten Handels- und Wohlfahrtseffekten des Brexit für die österreichische
und die britische Wirtschaft ("Estimating the Trade and Welfare Effects of Brexit. A Panel Data Structural Gravity Model").
Die Schätzung erfolgt mit einem strukturellen Gravitationsmodell auf disaggregiertem Branchenniveau. Die Studie vergleicht
die ökonomischen Folgen des am 24. Dezember 2020 vereinbarten Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich
mit den Handels- und Wohlfahrtseffekten aus einem ungeregelten Ausscheiden des Vereinigten Königreichs. Demnach dämpft das
Freihandelsabkommen die negativen bilateralen Handelseffekte, kompensiert sie jedoch nicht vollständig. Das Vereinigte Königreich
ist vom Ausscheiden deutlich stärker als Österreich betroffen. Die größten negativen Handelseffekte zeigen sich für den Agrarsektor
sowie in der für den bilateralen Handel wichtigen Kfz-Branche.
Die vorliegende Studie bietet eine empirisch ausgerichtete Analyse zu Lage, Entwicklung und Perspektive der oberösterreichischen
Sachgütererzeugung in der bisherigen COVID-19-Krise. Sie stützt sich auf rezente Daten zu Produktion und Absatz sowie zu den
relevanten Entwicklungen im Warenaußenhandel und auf Einschätzungen der Krisenfolgen durch oberösterreichische Industrieunternehmen.
Die Ergebnisse zeigen für die erste Krisenphase einen drastischen Einbruch von Produktion und Absatz sowie eine Verschlechterung
der unternehmerischen Einschätzungen. Der deutliche Rebound im Sommer konnte die Einbußen aus dem Frühjahr nicht ausgleichen.
Durch die enge Einbindung der regionalen Unternehmen in den Welthandel und internationale Lieferketten sowie vor allem durch
ihre vergleichsweise starke Ausrichtung auf in der Krise vulnerable Produktions- und Außenhandelssegmente ist die oberösterreichische
Industrie überdurchschnittlich von der COVID-19-Krise betroffen: Den wirtschaftlichen Einbruch und die anschließende Erholung
bestimmten vorrangig die in Oberösterreich stark technologieorientierten und international ausgerichteten Investitionsgüterbranchen
(Maschinenbau, Autoindustrie). Öffentliche Hilfen waren laut Angaben der Unternehmen bei der Bewältigung der bisherigen Krise
von Nutzen. Überlegungen zu den Grundzügen eines möglichen Maßnahmenpaketes, das die regionalen Unternehmen in ihrem Wiederaufstieg
aus der Krise unterstützt, schließen daher die Arbeit ab.
Stefan Schiman, Zweiter COVID-19-Lockdown dämpft Wirtschaftsleistung • Michael Peneder, Angela Köppl, Thomas Leoni, Peter
Mayerhofer, Thomas Url, Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft • Julia Bachtrögler-Unger,
Julia Bock-Schappelwein, Paul Eckerstorfer, Peter Huber, Christine Mayrhuber, Mark Sommer, Gerhard Streicher, Die ökonomischen
Auswirkungen einer Erhöhung der Gleichstellung von Frauen und Männern • Gerhard Streicher, Die Entwicklung der Nachfrage nach
Gütertransport-leistungen in Österreich zwischen 1995 und 2015. Ergebnisse einer Input-Output-Analyse
Unter Berücksichtigung der über Vorleistungsbeziehungen indirekt zugekauften Dienste fragten 2015 der Großhandel und Branchen
der Grundstoffindustrie am stärksten Transportleistungen des Schienen- und Straßenverkehrs nach. Wie internationale Vergleiche
zeigen, hängt die Verteilung der gesamtwirtschaftlichen Transportnachfrage auf unterschiedliche Verkehrsträger mit dem Anteil
der Sachgüterproduktion an der gesamten Wirtschaftsleistung zusammen, wobei der Anteil der Nachfrage nach Schienenverkehrsleistungen
mit steigendem Sachgüteranteil zunimmt. Jedoch fallen sowohl der Anteil von Transportleistungen am Produktionswert als auch
der Anteil des Schienenverkehrs an der Gütertransportnachfrage umso geringer aus, je höher der Technologiegehalt einer Branche
ist. Angesichts seiner Industriestruktur war in Österreich 2015 der Anteil des Schienenverkehrs an der gesamten Gütertransportnachfrage
relativ hoch.
Im Budgetentwurf des Bundes für 2021 wird die Steigerung der Gleichstellung von Frauen und Männern nicht explizit als budgetpolitischer
Schwerpunkt genannt, wenngleich die Gleichstellungsdefizite in Österreich nach wie vor hoch sind und ihre Verringerung zum
wirtschaftlichen Erfolg eines Landes beitragen kann. Die Identifikation der Wirkung von gleichstellungspolitischen Maßnahmen
auf Wertschöpfung und Beschäftigung erfordert eine Kombination von mikroökonomischen Methoden und makroökonomischen Gleichgewichtsmodellrechnungen.
Die dafür notwendigen Datengrundlagen, die die Grundvoraussetzung sind, um empirische Evidenz zur Wirksamkeit von gesetzten
Maßnahmen zu erhalten, fehlen allerdings oftmals.