Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 17.06.2020 0:00
Das Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Produktivität schwächte sich in den letzten Jahren in vielen Industrieländern ab.
Diese Entwicklung liegt allerdings nicht an einer Verlangsamung der Dynamik an der weltweiten technologischen Frontier, sondern
vielmehr an der Abschwächung der Produktivitätszuwächse abseits der Frontier. Die Studie beschreibt die Mechanismen hinter
dieser ungleichen Produktivitätsentwicklung und entwickelt einen Analyserahmen, in dem Politikinstrumente in ihrer Wirkung
auf Wachstum und Inklusion beurteilt werden können. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf den Politikfeldern Wettbewerbs-
und Regulierungspolitik, öffentliche Investitionen und Investitionsförderung sowie Innovationspolitik.
Die Sachgütererzeuger wollen 2018 um 7% mehr investieren als 2017. Allerdings sehen nur Großunternehmen eine Steigerung vor,
kleine und mittelgroße Unternehmen planen eine Kürzung. Die Hersteller von Investitionsgütern und Kfz werden ihre Investitionen
überdurchschnittlich steigern. In der Bauwirtschaft soll 2018 deutlich mehr investiert werden als im Vorjahr (+12%). Für Österreichs
Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2018 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um real 4,1%.
Die Unternehmen der Sachgütererzeugung rechnen 2018 mit einer leichten Steigerung ihrer Investitionen (nominell +4,7%, real
+3,5%). Dabei erwarten sowohl große als auch kleine und mittlere Unternehmen Zuwächse. Überdurchschnittlich sollen die Investitionen
der Hersteller von Investitionsgütern und Konsumgüter steigen. Hersteller von Vorprodukten rechnen dagegen mit einer Kürzung
ihrer Investitionen. Die Unternehmen der Bauwirtschaft planen einen Anstieg der Investitionen um nominell 6,7% (real +5,5%).
Die Sachgütererzeuger planen 2017 eine Ausweitung ihrer Investitionen um 20%. Überdurchschnittlich wird der Zuwachs in kleinen
und mittelgroßen Unternehmen sowie in der Herstellung von Investitionsgütern und Kfz ausfallen. In der Bauwirtschaft sollen
die Investitionen ebenfalls deutlich angehoben werden (rund +15%).
Die Unternehmen der Sachgütererzeugung rechnen 2017 mit einer deutlichen Steigerung ihrer Investitionen (nominell +11%). Dabei
erwarten sowohl große als auch kleine und mittlere Unternehmen zweistellige Zuwächse. Überdurchschnittlich sollen die Investitionen
der Hersteller von Investitionsgütern und Vorprodukten steigen. Hersteller von Konsumgütern sehen dagegen eine Kürzung vor.
Uneinheitlich sind die Investitionspläne in der Bauwirtschaft: Während Hochbauunternehmen einen Anstieg um 22% melden, planen
Tiefbauunternehmen eine Steigerung um nur 2%.
This study provides an overview of the structure and development of investments in equipment and intangible assets in Austria
as well as in the EU countries. In addition, investment climate factors and the main investment determinants (corporation
tax, depreciation regulation, investment grants) are taken into account. A comprehensive empirical analysis of the effects
and determinants of equipment investments in the enterprise sector is carried out. In the EU countries, the most common tax
measures are the reduction of corporate taxes, followed by the expansion of tax incentives for R&D activities. Accelerated
depreciation regimes and tax credits for investments are less frequently used. The results show that the total contribution
of fixed assets to value added in constant prices amounts to 0.5 percentage point per year between 2010 and 2014. Of the different
types of capital, intangible assets have the highest growth contribution (0.3 percentage point per year on average). For the
group of highly developed industrialised countries, corporate taxation has a significantly negative impact on capital growth.
The introduction of the patent/IP box is associated with an increase in domestic investment in intangible assets (for example
in Belgium) or with a rise in domestic direct investment in R&D, design and technical services (e.g. in the Netherlands).
Based on the results, a strategy to increase equipment investment is presented.
Gemäß den Meldungen der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen werden die Investitionen in Österreich 2016 mit zweistelliger
Rate steigen (Hochschätzung). Der geplante Zuwachs ist jedoch hauptsächlich auf die Ausweitung der Investitionen großer Unternehmen
zurückzuführen, während kleine und mittlere Unternehmen mit einem leichten Rückgang rechnen. Insbesondere die Hersteller von
Investitionsgütern und von Nahrungs- und Genussmittel wollen ihre Investitionen heuer deutlich anheben. In der Bauwirtschaft
soll 2016 im Hochbau mehr und im Tiefbau weniger investiert werden als im Vorjahr. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet
das WIFO 2016 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um real 1,9%.
Die Unternehmen der Sachgütererzeugung rechnen 2016 mit einer mäßigen Steigerung ihrer Investitionen (nominell +10%). Der
geplante Zuwachs ist allerdings ausschließlich auf die Ausweitung der Investitionen großer Unternehmen zurückzuführen (+15%),
während kleine und mittlere Unternehmen sogar eine Kürzung planen (–3%). Uneinheitlich sind die Investitionspläne in der Bauwirtschaft:
Hochbauunternehmen werden um 8% mehr, Tiefbauunternehmen um 16% weniger investieren als im Vorjahr.
Die Qualität von empirischer wirtschaftspolitischer Beratungstätigkeit wird maßgeblich durch die Qualität der zugrundeliegenden
Daten bestimmt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Datenverfügbarkeit in vielen volkswirtschaftlichen Teildisziplinen
wie z. B. der Arbeitsmarktökonomie verbessert; somit kann die Ökonomie gehaltvollere Aussagen treffen und solidere wirtschaftspolitische
Vorschläge unterbreiten. Die Wirtschaftsforschung basiert in den Themenbereichen Industrieökonomie und Außenwirtschaft zunehmend
auf Betriebs- und Unternehmensdaten. Der Zugang zu unternehmensbezogenen Individualdaten ist aufgrund der Schwierigkeit ihrer
Anonymisierung eine Ausnahme. Allerdings wurde in den letzten Jahren in vielen EU-Ländern der Zugang zu Unternehmensdaten
erleichtert. Diese Bemühungen sind aus der Sicht der Wirtschaftsforschung zu begrüßen und sollten fortgesetzt werden.
Aus den Angaben der im WIFO-Investitionstest erfassten Unternehmen ergibt sich für 2015 insgesamt eine Expansion der Investitionen
gegenüber 2014 um nominell 18% (hochgeschätzt). Sie ist vor allem auf die Ausweitung der Investitionen großer Unternehmen
zurückzuführen (+21%), während kleine und mittlere Unternehmen mit einem Zuwachs von nur +2% rechnen. Insbesondere die Hersteller
von Kfz wollen ihre Investitionen heuer deutlich anheben. In der Bauwirtschaft soll 2015 um 18% weniger investiert werden
als im Vorjahr. Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das WIFO 2015 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um
real 0,5%.