Als Basis für eine mittelfristige Schätzung des Qualifizierungsbedarfs erarbeitet das WIFO regelmäßig Prognosen der Beschäftigungsentwicklung
nach Berufsgruppen, Branchen und Geschlecht. Dazu wurde eine modellgestützte Prognoseinfrastruktur aufgebaut. Die aktuelle
Berechnung deckt den Zeitraum 2021 bis 2028 ab und bietet eine detaillierte Prognose für 38 Branchen und 9 Berufshauptgruppen.
Auf Ebene der neun Bundesländer werden ebenfalls neben 38 Branchen 9 Berufsgruppen unterschieden. Bei einem Wachstum der Gesamtbeschäftigung
von knapp 1,1% pro Jahr zeigt sich ein deutlicher Trend zu höheren Qualifikationsanforderungen und zu dienstleistungsorientierten
Tätigkeiten. Akademische Berufe weisen ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum auf, während insbesondere Berufe mit einem
höheren Anteil Geringqualifizierter Beschäftigungsverluste aufweisen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien – Wirtschaftskammer Österreich – Österreichischer Gewerkschaftsbund – Landwirtschaftskammer Österreich
Die vorliegende Studie erarbeitet eine Abschätzung der künftigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für ältere Personen. Dazu
wird der Einfluss des Gesundheitszustands, der Ausbildung und anderer Faktoren auf die Erwerbskarriere analysiert und die
Beschäftigungslage Älterer mit Hilfe eines dynamischen Mikrosimulationsmodells bis 2040 prognostiziert. Dieser Ansatz, welcher
auf individuellen Erwerbskarrieren einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung basiert, erlaubt eine Abschätzung künftiger
Entwicklungstendenzen in Bezug auf Größe und Struktur der österreichischen Erwerbsbevölkerung. Die modellierten Übergänge
zwischen den verschiedenen Erwerbszuständen hängen dabei neben Alter und Geschlecht von individuellen Gegebenheiten wie dem
Gesundheitszustand, dem höchsten formalen Bildungsabschluss, aber auch der bisherigen Erwerbskarriere ab. Basierend auf detaillierten
Analysen zur Auswirkung dieser Faktoren auf die Übergangschancen bzw. ‑risiken zwischen verschiedenen Erwerbspositionen simuliert
das Modell künftige Entwicklungen des österreichischen Arbeitsmarktes, wobei auch regulatorische Veränderungen des Pensionssystems
berücksichtigt werden.
Die vorliegende Studie untersucht ausgewählte Gestaltungselemente der österreichischen Arbeitslosenversicherung hinsichtlich
ihres Potentials, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu fördern bzw. Arbeitslosigkeit zu verfestigen. Aufbauend auf ökonomischer
Theorie sowie internationaler und nationaler empirischer Evidenz werden die Auswirkungen möglicher Reformszenarien (degressive
Gestaltung der Nettoersatzrate, Wegfall der Zuverdienstmöglichkeit, Verbesserung der Betreuungsrelation) unter Berücksichtigung
von Verhaltensänderungen simuliert. Im Fokus der Analyse stehen die Effekte auf die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher, auf
die Höhe der Existenzsicherungsleistungen und auf den Budgeteinsatz für die Arbeitslosenversicherung sowie die Systeme der
Bedarfsorientierten Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe).
This technical report presents the dynamic microsimulation model microWELT-US developed for US labour force projections accounting
for education and health. microWELT-US is the adaptation of an existing microsimulation model for Europe. The microsimulation
model supports a comparative analysis of the effect of socio-demographic change on future labour force participation. The
model is a continuous time, competing risk, interacting population model supporting alignment to existing population projections.
The model is built on the microWELT modelling platform implemented in Modgen, a freely available programming technology developed
and maintained at Statistics Canada. The model has a graphical user interface allowing the editing of parameters, scenario
creation, and exploration of simulation results. This report gives an overview of the model architecture, model parameters,
the base scenario, and key simulation results comparing the USA to Germany, France, and Spain.
In der vorliegenden Studie wurden die Erwerbskarrieren von vier Geburtsjahrgängen im Abstand von jeweils 10 Jahren, für die
aus den Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger wesentliche Teile der Erwerbskarrieren ab dem potentiellen Arbeitsmarkteintritt
mit 15 Jahren verfügbar sind, verglichen: die Geburtsjahrgänge 1958, 1968, 1978 und 1988. Dabei zeigt sich u. a., dass durch
die Höherqualifizierung die Erwerbseinstiegsphase später stattfindet. Geringqualifizierten fällt die Erwerbsintegration mit
sinkenden Erwerbstätigenzeiten und steigenden Arbeitslosigkeitszeiten zunehmend schwerer. Der Anteil an Personen mit einem
stabilen Erwerbverlauf hat bei Männern leicht und bei Frauen deutlich zugenommen. Ein stabiler Erwerbsverlauf im Haupterwerbsalter
spiegelt sich bereits in höheren Erwerbstätigenzeiten und geringeren Arbeitslosigkeitszeiten bis zum Alter von 30 Jahren wider.
Die erzielten (ausbildungs- und altersspezifischen) Erwerbseinkommen sinken jedoch im Generationenvergleich: Jüngere Jahrgänge
verdienen tendenziell weniger als ältere Jahrgänge.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Der demographische Wandel wird in den kommenden Jahren in den meisten Industrienationen zu einer alternden und damit schrumpfenden
Erwerbsbevölkerung führen. Infolge der demographisch bedingten Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung werden immer weniger Menschen
dazu beitragen, den materiellen Wohlstand eines Landes zu erwirtschaften. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung
(WIFO) analysierte im Jahr 2019 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, welche Auswirkungen die zu erwartende demographische
Entwicklung in ausgewählten Branchen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und wichtige makroökonomische Größen haben
wird ("Makroökonomische Konsequenzen der Alterung und des gerichteten technologischen Wandels"). Basierend auf diesen Erkenntnissen
werden nun die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Wirtschaft detaillierter abgeschätzt, wobei der Einfluss von
Bildung und Gesundheit sowie einer besseren Erwerbsintegration von Menschen mit gesundheitlichen Problemen auf die Entwicklung
der Erwerbsbeteiligung berücksichtigt wird.
Der Beitrag zu "Migration und Integration" (Abschnitt 16 im Familienbericht) untersucht, wie sich die anfängliche Schlechterstellung
von Zuwanderinnen und Zuwanderern mit zunehmender Aufenthaltsdauer und über Generationen hinweg verringert. Die Angleichung
der Lebensbedingungen erfolgt bei Wohnen und Bildung relativ langsam. Im Kapitel "Familienpolitik in Europa" (Abschnitt 18
im Familienbericht) wird aufgezeigt, dass neben dem Ausgleich von finanziellen Lasten für Familien und der Förderung von Geburten
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter in Europa ein wichtiges familienpolitisches Ziel geworden ist.
Im Kapitel "Verteilungswirkungen familienpolitischer Leistungen in Österreich" (Abschnitt 19 im Familienbericht) werden Struktur
und Verteilungswirkungen familienpolitischer Leistungen in Österreich sowie deren Finanzierung untersucht.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.04.2021 0:00
In the coming years, demographic change will lead to an aging and subsequently shrinking workforce in most industrialized
nations. As a result of the demographically induced shrinkage of the workforce, fewer and fewer people will contribute to
generating a country's material prosperity. In 2019, the Austrian Institute of Economic Research (WIFO) was commissioned by
the Bertelsmann Stiftung to analyse the impact that the expected demographic development in selected industries will have
on overall economic development and key macroeconomic variables ("Macroeconomic Consequences of Ageing and Directed Technological
Change"). Based on these findings, the effects of demographic change on the economy are now estimated in more detail, considering
the influence of education and health as well as better labour force integration of people with health problems on the development
of labour force participation.
Die Stellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt wird von einer Vielzahl an Indikatoren beeinflusst. Vor diesem Hintergrund
hat das WIFO in Abstimmung mit dem AMS einen "Gleichstellungsindex Arbeitsmarkt" konzipiert, der 30 Indikatoren aus vier Themenfeldern
– Arbeit, Einkommen, Bildung und Familie – zu einem Index bündelt, um in aggregierter Form die Arbeitsmarktlage von Frauen
und Männern zu skizzieren. Die für die vier Themenfelder berechneten Indikatoren erfassen die Rolle von Frauen und Männern
auf dem Arbeitsmarkt quantitativ, spiegeln ihre Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven wider, zeigen die Aus- und Weiterbildungsstruktur
für beide Geschlechter sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2020 erarbeitete das WIFO eine Aktualisierung der 2015
und 2017 publizierten Ergebnisse.
This paper studies the effect of population ageing on the inter- and intra-generational redistribution of income from a longitudinal
perspective, comparing lifetime measures of income and transfers by generation, gender, education and family characteristics.
For this end, we incorporate new disaggregated National Transfer Account (NTA) data and concepts of generational accounting
into the dynamic microsimulation model microWELT. This bottom-up modelling strategy makes it possible to project, for each
generation and socio-demographic group, the net present value of expected transfers. microWELT delivers detailed sociodemographic
projections consistent with Eurostat population projections but additionally providing the required detail concerning the
changes in the population composition by education and family characteristics. Also, the model allows incorporating mechanisms
to balance budgets over time in response to population ageing. Our study compares the results for Spain and Austria. We find
significant differences in the role of private and public transfers related to parenthood. While in both countries parents
privately transfer substantially more money to others, the Austrian welfare state fully compensates for these differences
through public transfers to parents. Such compensation is not observed in Spain.