This Research Brief provides an overview of the main findings of the study "The Price-Dampening Effect of Non-profit Housing".
The study examined the impact of non-profit housing in Austria on the for-profit housing segment in a historical and regional
perspective. The focus was on rental housing. By analysing micro census and register data from the last 50 years, the study
concludes that non-profit housing associations have a significant impact on the overall Austrian housing market, both in terms
of quality and rent levels. It has been shown that a 10 percent increase in the share of non-profit housing associations leads
to an average decrease in non-regulated rents of 30 to 40 cents per m2. On average, this corresponds to about 5 percent cheaper
rents in the non-regulated rental sector due to the price-dampening effect of GBV.
Dieser Research Brief gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studie "Die preisdämpfende Wirkung des gemeinnützigen
Wohnbaus". Die Studie untersuchte in historischer und regionaler Perspektive den Einfluss des gemeinnützigen Wohnbaus in Österreich
auf das gewinnorientierte Wohnungssegment. Der Schwerpunkt lag dabei auf Mietwohnungen. Mittels Analyse von Mikrozensus- und
Registerdaten der letzten 50 Jahre kommt die Studie zu dem Schluss, dass gemeinnützige Bauvereinigungen (GBV) sowohl in Bezug
auf Qualität als auch auf Miethöhe einen deutlichen Einfluss auf den gesamten österreichischen Wohnungsmarkt ausüben. Es konnte
gezeigt werden, dass eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% im Schnitt zu einem Rückgang der nicht-regulierten Mieten von
30 bis 40 Cent pro m2 führt. Im Durchschnitt entspricht dies in etwa 5% günstigeren Mieten im nicht-regulierten Mietsektor,
der durch die preisdämpfende Wirkung von GBV entsteht.
Die Studie untersucht die preisdämpfende Wirkung der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) auf das gewinnorientierte Wohnungssegment.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mietwohnungen. Neben einer konzeptionellen Einordnung der GBV als Non-Profit-Anbieter der
Wohnungswirtschaft, werden anhand eines Oligopolmodells Hypothesen für die Wirkung der GBV abgeleitet. Im empirischen Teil
der Studie werden zunächst die Meilensteine der österreichischen Wohnungswirtschaft der letzten 50 Jahre skizziert und anschließend
die Wohnbauzyklen der letzten Jahrzehnte herausgearbeitet. Auch das Verhalten der unterschiedlichen Anbietersegmente in puncto
Preis und Qualität wird auf Basis einer langen Zeitreihe des Mikrozensus abgebildet. Es folgt eine Darstellung der regionalen
Disparitäten von GBV-Aktivitäten. Eine abschließende statistische Analyse quantifiziert den preisdämpfenden Effekt der GBV
mittels ökonometrischer Methoden. Je nach Modell führt eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% zu einem Rückgang im Differential
von 30 bis 40 Cent pro m2. Eine Erhöhung des GBV-Anteils zeigt jedoch eine stärkere Wirkung in Regionen, wo GBV bereits eine
substantielle Präsenz ausweisen.
Für das III. Quartal 2022 zeigen die regionalen Konjunkturindikatoren eine Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in allen
Bundesländern. Während die Entwicklung der Zahl der Übernachtungen im 1. Halbjahr noch von den Aufholprozessen nach der COVID-19-Krise
geprägt war, flachte sich der Zuwachs im III. Quartal deutlich ab. Auch die Sachgütererzeugung und das Bauwesen entwickelten
sich weniger dynamisch, und das Beschäftigungswachstum fiel österreichweit um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im II. Quartal
aus. Eine nach Bundesländern differenzierte Betrachtung zeigt regional unterschiedliche Ausprägungen der Konjunkturabschwächung.
Der konjunkturelle Abschwung erfasste im 2. Halbjahr 2022 auch die Wiener Wirtschaft. Die noch günstige Entwicklung bis zum
Sommer erlaubte im Gesamtjahr mit real +4,4% trotzdem das höchste regionale Wirtschaftswachstum im letzten Jahrzehnt. Gegenüber
Österreich verblieb 2022 dennoch ein moderates Wachstumsminus, weil massive Basiseffekte im wieder erstarkenden Tourismus
und Impulse aus der hier noch regen Export- und damit Industriekonjunktur das Konjunkturbild im dynamischen 1. Halbjahr dominierten,
was Wien strukturell benachteiligte. Ein leichtes Wachstumsplus nach dem Sommer konnte dies nicht kompensieren. Anders als
in Österreich gingen vom Wiener produzierenden Bereich im gesamten Jahresverlauf keine Wachstumsimpulse aus. Die Wiener Dynamik
war damit 2022 allein durch den tertiären Sektor getrieben, was dem Wiener Arbeitsmarkt bei tendenziell höherer Arbeitsintensität
in vielen Dienstleistungsbranchen entgegenkam. Die Beschäftigung nahm daher 2022 in Wien mit +3,4% rascher zu als in Österreich
(+3,0%), die regionale Arbeitslosenquote sank mit 10,5% auf den niedrigsten Wert seit 2013. Im Jahr 2023 wird sich dies nicht
fortsetzen: Die Wiener Wirtschaftsleistung dürfte nur noch um 0,6% (Österreich +0,2%) zulegen, was noch für einen Beschäftigungsanstieg
von 0,9% (Österreich +0,7%) ausreichen sollte – zu wenig, um die Arbeitslosigkeit weiter zu reduzieren.
Als Basis für eine mittelfristige Schätzung des Qualifizierungsbedarfs erarbeitet das WIFO regelmäßig Prognosen der Beschäftigungsentwicklung
nach Berufsgruppen, Branchen und Geschlecht. Dazu wurde eine modellgestützte Prognoseinfrastruktur aufgebaut. Die aktuelle
Berechnung deckt den Zeitraum 2021 bis 2028 ab und bietet eine detaillierte Prognose für 38 Branchen und 9 Berufshauptgruppen.
Auf Ebene der neun Bundesländer werden ebenfalls neben 38 Branchen 9 Berufsgruppen unterschieden. Bei einem Wachstum der Gesamtbeschäftigung
von knapp 1,1% pro Jahr zeigt sich ein deutlicher Trend zu höheren Qualifikationsanforderungen und zu dienstleistungsorientierten
Tätigkeiten. Akademische Berufe weisen ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum auf, während insbesondere Berufe mit einem
höheren Anteil Geringqualifizierter Beschäftigungsverluste aufweisen.
Die stark steigenden Verbraucherpreise trüben die Wachstumserwartungen für die österreichische Wirtschaft für die nächsten
Jahre. In seiner neuesten Mittelfristigen Prognose geht das WIFO von einem deutlichen Abflauen der Konjunktur in den nächsten
Jahren aus. Basierend auf diesen Vorhersagen sollte die Zahl der bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) versicherten
unselbständig Beschäftigten 2022 noch um 3,1% zulegen. Im Jahr 2023 kommt es zu einer deutlichen Verlangsamung auf +0,6%,
und auch in den nachfolgenden Jahren wird das Wachstum der Zahl der bei der ÖGK versicherten unselbständig Beschäftigten die
1%-Marke nicht überschreiten. Das Wachstum der beitragspflichtigen Lohnsumme sollte aufgrund der in Zeiten hoher Inflation
erwartbaren höheren Lohnabschlüsse 2023 bei 8,0% liegen und sich mit dem sukzessiven Abklingen der Inflation in den Folgejahren
verringern. Da die deutlich verlangsamte Dynamik in den Jahren 2023 und 2024 vor allem auf ein geringeres Exportwachstum zurückzuführen
sein wird, sollten die tourismusintensiven bzw. stärker von der Inlandsnachfrage abhängigen Bundesländer tendenziell bevorzugt
sein, während die industrie- und exportintensiven Bundesländer im Allgemeinen etwas benachteiligt sind.
Die zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ergriffenen restriktiven Maßnahmen führten zur tiefsten wirtschaftlichen Rezession
der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Dieser Bericht quantifiziert diese Krise hinsichtlich der Entwicklung der beitragspflichtigen
Lohnsumme in Österreich in den Jahren 2020 bis 2024 und analysiert verschiedene Mechanismen, die diese Wirkungen vermitteln.
Nach den Ergebnissen war bis 2021 die Beschäftigungsentwicklung für die Entwicklung der Lohnsumme deutlich wichtiger als die
Lohnentwicklung, danach sollte die Entwicklung der Löhne die weitere Entwicklung der Lohnsumme dominieren. Überdies war die
Krise branchenmäßig stark auf Sektoren mit niedrigeren Löhnen konzentriert. Auf der individuellen Ebene verloren vor allem
Niedriglohnarbeitskäfte ihren Arbeitsplatz.
Österreichs Wirtschaft erholte sich 2021 spürbar von der COVID-19-Krise, wobei der Aufschwung in allen Bundesländern zu beobachten
war. Dennoch beeinflussten die Nachwirkungen der Krise weiterhin das regionale Konjunkturbild: Die beiden tourismusintensivsten
Bundesländer Tirol und Salzburg hinkten den anderen Bundesländern im Wachstum hinterher. Vom Aufschwung profitierten alle
Wirtschaftsbereiche mit Ausnahme der Beherbergung und Gastronomie, sodass die Beschäftigung rasch wieder das Vorkrisenniveau
erreichte – nur in Tirol, Salzburg und Vorarlberg war dies 2021 noch nicht der Fall.
Die Erholung der Wiener Wirtschaft von der COVID-19-Krise war 2021 trotz neuerlicher pandemiebedingter Einschränkungen der
Geschäftstätigkeit im Frühjahr und zu Jahresende äußerst kräftig. Strukturelle Vorteile aus der Erholung des internationalen
Dienstleistungshandels und aus Rebound-Effekten in konsumorientierten Tertiärbereichen ließen ein Wachstum von real +5,3%
zu, was trotz negativer Basiseffekte einen Wachstumsvorsprung von 0,9 Prozentpunkten gegenüber Österreich bedeutete. Damit
expandierte auch die Beschäftigung in Wien mit +3,2% deutlich rascher als in Österreich (+2,5%), die Arbeitslosenquote ging
um 2,4 Prozentpunkte auf 12,7% zurück. 2022 dürfte sich der Wachstumspfad der Wiener Wirtschaft aufgrund der Konsequenzen
des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf +3,7% (Österreich +4,0%) abflachen. Ein Beschäftigungsanstieg von noch
+2,0% könnte dennoch ausreichen, um die Wiener Arbeitslosenquote auf 11,3% und damit unter das Vorkrisenniveau zurückzuführen.