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WIFO-Publikationen (126 Treffer)

WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(11), S.779-791
Online seit: 30.11.2023 0:00
 
Mit einem Anteil von 0,7% an den Sozialausgaben reduzierte die Sozialhilfe die Armutsgefährdung der österreichischen Gesamtbevölkerung im Jahr 2020 von 15,2% auf 14,7%. Obwohl nur rund 3% der Bevölkerung Sozialhilfe beziehen, erfüllt dieses letzte soziale Netz eine wichtige Funktion in der Armutsbekämpfung: Für Beziehende senkte sie die Armutsgefährdungsquote von 62,4% auf 50,4% und die Armutsgefährdungslücke von 52,0% auf 26,4% (2020). Besonders zentral ist die Sozialhilfe für Kinder, die unter den Beziehenden überrepräsentiert sind, sowie für Gruppen mit traditionell hohem Armutsrisiko, deren Struktur sich im Beobachtungszeitraum (2008/2021) nicht verändert hat. Dazu zählen Arbeitslose, Alleinerziehende, Drittstaatsangehörige, Personen mit geringem formalem Ausbildungsniveau und Personen mit schlechtem Gesundheitszustand.
Befunde zur finanziellen Nachhaltigkeit des luxemburgischen Pensionssystems (Findings on the Financial Sustainability of the Luxembourg Pension System)
Studien, November 2023, 48 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Mouvement Ecologique
Online seit: 19.02.2024 0:00
 
Die Arbeit beleuchtet die Annahmen, die vom luxemburgischen Sozialministerium für die Berechnungen der finanziellen Nachhaltigkeit des allgemeinen Pensionssystems in Luxemburg bis 2070 verwendet wurden. Die sieben zentralen Annahmen, die den langfristigen Simulationen zugrunde liegen, werden auf der Grundlage empirischer Befunde auf ihre Plausibilität hin überprüft. Es zeigt sich eine schwache Fundierung der Annahmen zu Pendel- und Immigrationsströmen. Auch die Annahme eines Pro-Kopf-Produktivitätswachstums von 1,2% im Projektionszeitraum bis 2070 erscheint optimistisch. Des Weiteren sind mögliche Spannungsfelder zwischen den in der Simulation gemachten Annahmen und den im Nationalen Energie- und Klimaplan gesteckten ökologischen Zielen aufgezeigt.
Christine Mayrhuber, Stefan Angel, Marian Fink, Silvia Rocha-Akis (WIFO), Friederike Weber, Raimund Haindorfer, Anna Iby (prospect Unternehmensberatung)
Das letzte soziale Netz. Evaluierung des letzten sozialen Sicherungsnetzes und des Zusammenspiels mit dem ersten sozialen Sicherungsnetz unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen COVID-19-Krise und der Auswirkungen des Sozialhilfe-Grundsatzgesetzes (The Last Social Safety Net. Evaluation of the Last Social Safety Net and the Interaction with the First Social Safety Net, with Special Reference to the Current COVID-19 Crisis and the Impact of the Basic Social Assistance Act)
Studien, Oktober 2023, 217 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 25.10.2023 0:00
 
Die Studie zeigt die Wirkung des letzten sozialen Sicherungsnetzes in Österreich bis einschließlich 2021. Rund 3% der Bevölkerung bezogen eine Unterstützungsleistung im Rahmen der Sozialhilfe bzw. Bedarfsorientierten Mindestsicherung (SH bzw. BMS). Mit einem Anteil von rund 0,7% an den gesamten Sozialausgaben reduzierte die SH bzw. BMS die Armutsgefährdung von 15,2% auf 14,7% im Jahr 2020. Knapp 22% der Bezieher:innen waren jünger als 15 Jahre (bei einem Bevölkerungsanteil von 14%). Neben Kindern zählen auch Arbeitslose, Alleinerziehende und Personen mit schlechtem Gesundheitszustand zur Risikogruppe. Im Krisenjahr 2020 wirkten die Einmalmaßnahmen armutsvermeidend: Rund 89.000 Personen gelangten dadurch aus der Armut. Eine Befragung der Betroffenen zeigte, dass sich die finanzielle Situation der Armutsbetroffenen im Jahr 2022 verschlechtert hat. Die lange Wartezeit zwischen Antragstellung und erster Auszahlung wird von den Betroffenen als Problem erlebt. Optionen zur Weiterentwicklung des letzten sozialen Netzes liegen einerseits im leichteren Zugang zu adäquaten Unterstützungsleistungen, und andererseits in einer verbesserten Absicherung im Sozialversicherungssystem durch höhere und kontinuierliche Erwerbseinkommen bzw. Erwerbseinkommensmöglichkeiten.
Studien, Oktober 2023, 254 Seiten
Auftraggeber: Bundeskanzleramt – Oesterreichische Nationalbank – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.10.2023 0:00
 
Die Studie analysiert die Auswirkungen des Wohlfahrtsstaates auf Einkommensungleichheit und die relative Armut in Österreich. Ausgehend von den Markteinkommen werden die Verteilungseffekte von staatlichen Geld- und Sachleistungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Familie, Wohnen, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung sowie von Sozialbeiträgen und (in)direkten Steuern untersucht. Die jüngsten verknüpfbaren Daten für eine solche Analyse beziehen sich auf das Jahr 2019. Durch die Umverteilung sinkt der Gini-Koeffizient im Jahr 2019 von 0,466 (Markteinkommen) auf 0,213 (Sekundäreinkommen), die Armutsgefährdungsquote sinkt zwischen Markteinkommen und verfügbarem Einkommen um den Faktor 2,5. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich für die Jahre 2005, 2010 und 2015. Den größten Umverteilungsbeitrag leisten die gesetzlichen Bruttopensionen, gefolgt von den öffentlichen Gesundheitsleistungen. Im Zeitverlauf hat der relative Umverteilungsbeitrag der direkten Abgaben deutlich zugenommen. Hinter den stabilen Verteilungsmaßen im Querschnitt der Bevölkerung in privaten Haushalten verbergen sich divergierende Einkommensentwicklungen zwischen Haushalten nach Altersgruppen. Das Armutsrisiko ist in Haushalten mit Kindern und Hauptverdienenden unter 46 Jahren überdurchschnittlich hoch und hat zwischen 2005 und 2019 zugenommen.
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(8), S.539-551
Online seit: 30.08.2023 0:00
 
Um das Arbeitsangebot von Personen mit Pensionsbezug zu erhöhen, wird derzeit die Senkung der Pensionsversicherungsbeiträge für Ältere diskutiert. Wie die Simulation eines Entfalls der arbeitnehmerseitigen Pensionsversicherungsbeiträge zeigt, ist der Nettoeinkommenseffekt insbesondere bei geringem Einkommen schwächer als der Rückgang der Beitragszahlungen, da die Lohnsteuerschuld ansteigt. Für ein monatliches Erwerbseinkommen von 1.500 € brutto in Verbindung mit einer Pension erreicht die Partizipationsbelastung ab einer Pensionshöhe von 2.815 € ihr Maximum von 43,4%. Durch die Streichung der Pensionsversicherungsbeiträge würde die Partizipationsbelastung bei einer Pension von 1.500 € bzw. 2.500 € um jeweils fast 20% gesenkt. Dies würde sich positiv auf die Arbeitsanreize für Pensionist:innen auswirken.
Konsumstruktur und Abgabenbelastung der Pensionshaushalte in Österreich 2019/20 (Consumption Structure and Tax Burden of Pension Households in Austria 2019-20)
Studien, August 2023, 43 Seiten
Auftraggeber: Österreichischer Seniorenrat
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 31.10.2023 0:00
 
18% der österreichischen Bevölkerung lebten 2019/20 in Pensionshaushalten, die etwa 20% zur gesamtwirtschaftlichen Konsumnachfrage und knapp ein Viertel zum Lohnsteueraufkommen beitrugen. Ihre Aufwendungen für Waren und Dienstleistungen für Körperpflege, soziale Einrichtungen, Personenpflege sowie Ausgaben für Gesundheitspflege nahmen dabei einen deutlich größeren Anteil ein als bei den jüngeren Haushalten. Die Gesamtbelastung der Pensionshaushalte, einschließlich Konsum- und Verbrauchsteuern, betrug 2019 durchschnittlich 26,8%. Dabei entfielen 14 Prozentpunkte auf Einkommensteuern, 8,3 Prozentpunkte auf indirekte Steuern und 4,6 Prozentpunkte auf Sozialbeiträge.
Geopolitical changes and the energy crisis shaped the development of the global economy in 2022. Regionally, economic activity was heterogeneous, with rising uncertainty and supply shortages resulting in high price increases in many countries. Austria's economy continued to expand strongly in the first half of the year, but high inflation dampened consumer and investment demand as the year progressed. Consumer price inflation rose to a peak of 11 percent in the autumn of 2022, leading to, among other things, real wage losses for employees. The Austrian federal government implemented extensive temporary and permanent relief measures to cushion the social and economic impact of inflation and the energy crisis on companies and private households.
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(4), S.249-267
Online seit: 08.05.2023 0:00
 
Geopolitische Veränderungen und die Energiekrise prägten 2022 die Entwicklung der Weltwirtschaft. Regional verlief die Konjunktur heterogen, wobei die steigende Unsicherheit und Angebotsverknappungen in vielen Ländern hohe Preissteigerungen zur Folge hatten. Österreichs Wirtschaft expandierte im 1. Halbjahr 2022 noch kräftig, im weiteren Jahresverlauf dämpfte jedoch die hohe Teuerung die Konsum- und Investitionsnachfrage. Die Verbraucherpreisinflation stieg im Herbst 2022 auf einen Spitzenwert von 11%, was u. a. zu Reallohnverlusten der unselbständigen Beschäftigten führte. Die österreichische Bundesregierung setzte umfangreiche temporäre und permanente Entlastungsmaßnahmen, um die sozialen und ökonomischen Auswirkungen von Inflation und Energiekrise auf Unternehmen und private Haushalte abzufedern.
Auswirkungen von Berufswahl, Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit auf das Lebenseinkommen von Frauen (Effects of Career Choice, Career Breaks, and Part-time Work on Women's Lifetime Earnings)
Studien, April 2023, 72 Seiten
Auftraggeber: Arbeitsmarktservice Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 02.10.2023 0:00
 
Die Berufswahl und die hohe Teilzeitquote der Frauen in Österreich in Verbindung mit den geringen Lohnniveaus führen im einkommenszentrierten Pensionssystem zu geringen Alterspensionen. Die Arbeit zeigt, wie sich die unterschiedlichen Einkommensniveaus entlang der Berufe einerseits und die Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit aufgrund von Kinderbetreuung und Teilzeitphasen im Ausmaß von 20 und 30 Wochenstunden andererseits auf die kumulierten Erwerbseinkommen und auf die Pensionshöhen der Frauen auswirken.
Fehlzeitenreport 2022. Krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten in Österreich (Absence from Work Report 2022. Absences Due to Sickness and Accidents in Austria)
Studien, November 2022, 123 Seiten
Auftraggeber: Bundesarbeitskammer – Wirtschaftskammer Österreich – Dachverband der Sozialversicherungsträger
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 06.12.2022 0:00
 
Die gesundheitlich bedingten Fehlzeiten in Österreich waren 2021 trotz steigender Beschäftigungszahlen rückläufig: Die unselbständig Beschäftigten verbrachten 2021 in Österreich durchschnittlich 12,3 Kalendertage im Krankenstand. Krankheiten reduzierten das gesamte Arbeitsvolumen um 3,4% nach 3,5% im Pandemiejahr 2020. Relativ mehr Erwerbstätige waren von einem Krankenstand betroffen, die Dauer der Krankenstände je Krankheitsfall sank jedoch um über einen Tag auf durchschnittlich 10,3 Tage. Atemwegserkrankungen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang, zugenommen haben die sonstigen Krankheiten, Verletzungen und Vergiftungen sowie die psychischen Erkrankungen. Im Sondermodul zu den Krankenständen im Zusammenhang mit COVID-19-Diagnosen zeigen sich deutliche sozioökonomische und regionale Unterschiede. Eine verbesserte Gesundheit der Beschäftigten hätte kostendämpfende Effekte für das Gesundheitswesen wie auch für die Wirtschaft.
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