In this paper, we present a novel approach of linking the technical model of the continental European electricity system ATLANTIS
with the macroeconomic model DYNK to provide comprehensive integrated power and socio-economic analyses. We thoroughly describe
both models and explain the work that has been done to interlink the models. Further, we take Austria's generation expansion
plans to transform the electricity sector to 100 percent renewable energy sources (national balance) by 2030 and analyse the
effects of different CO2 prices on the electricity demand that couples the two models via a feedback loop. As the
electricity price and demand are interlaced and influence each other, the linked models are solved iteratively until convergence,
i.e., until the change of the electricity demand from the DYNK model does not affect the electricity price in the ATLANTIS
model anymore. The results show that coupling a technical and macroeconomic model is possible and convergence is achieved
after just a few iterations.
We analyse the (techno- and macro-)economic and distributive effects of a transformation to a renewable electricity system
in Austria by 2030, as stipulated by the Austrian government. For the analysis, the macroeconomic model DYNK and ATLANTIS,
a partial model of the electricity market, were expanded and linked. Four transformation scenarios conforming with the 100
percent renewable electricity target in Austria on a national balance are examined, integrated into a consistent scenario
for the development of the European electricity system. Additionally, sensitivity analyses with respect to the gas price are
performed. Although all scenarios achieve 100 percent RES-E on a national balance, the analysis shows that electricity from
gas-fired power plants will still be needed in 2030 to balance variable renewable generation, to avoid grid congestion, and
for heat generation from combined heat and power plants in winter months. Another main conclusion from the simulations is
that the transition towards a renewable electricity sector is almost neutral from a socio-economic perspective. It does neither
reveal harmful impacts nor lead to high multiplier effects from additional investment. With high natural gas prices in the
sensitivity scenarios a decrease in GDP and household income, which might motivate redistributive policies, can be observed.
Als Basis für eine mittelfristige Schätzung des Qualifizierungsbedarfs erarbeitet das WIFO regelmäßig Prognosen der Beschäftigungsentwicklung
nach Berufsgruppen, Branchen und Geschlecht. Dazu wurde eine modellgestützte Prognoseinfrastruktur aufgebaut. Die aktuelle
Berechnung deckt den Zeitraum 2021 bis 2028 ab und bietet eine detaillierte Prognose für 38 Branchen und 9 Berufshauptgruppen.
Auf Ebene der neun Bundesländer werden ebenfalls neben 38 Branchen 9 Berufsgruppen unterschieden. Bei einem Wachstum der Gesamtbeschäftigung
von knapp 1,1% pro Jahr zeigt sich ein deutlicher Trend zu höheren Qualifikationsanforderungen und zu dienstleistungsorientierten
Tätigkeiten. Akademische Berufe weisen ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum auf, während insbesondere Berufe mit einem
höheren Anteil Geringqualifizierter Beschäftigungsverluste aufweisen.
As a result of the measures taken to contain the COVID-19 pandemic, Austria's economic output decreased by 6.7 percent in
2020 compared with the previous year. Greenhouse gas emissions fell by 7.7 percent (or 6.1 million t CO2 equivalents)
and reached their lowest level since 1990. The transport sector accounted for more than half of the total decrease in greenhouse
gas emissions compared to 2019. However, the emissions reductions do not reflect structural improvements in energy or emissions
intensity; rather, they are short-term declines resulting from reduced economic activity and limited private mobility due
to COVID-19 related restrictions and increased home-office schemes. Therefore, consistent implementation of measures leading
to a sustainable reduction of greenhouse gas emissions is required to achieve the climate policy objectives, in particular
the Austrian target of climate neutrality by 2040.
Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie schrumpfte Österreichs Wirtschaftsleistung 2020 um 6,7% gegenüber
dem Vorjahr. Die Treibhausgasemissionen sanken um 7,7% ( 6,1 Mio. t CO2-Äquivalente) und erreichten den niedrigsten Stand
seit 1990. Der Verkehrssektor trug dabei im Vorjahresvergleich über die Hälfte zum Gesamtrückgang bei. Die Emissionsreduktionen
spiegeln allerdings keine strukturelle Verbesserung der Energie- oder Emissionsintensität wider. Es handelt sich vielmehr
um kurzfristige Rückgänge infolge der verringerten Wirtschaftsleistung und der eingeschränkten privaten Mobilität durch Verkehrsbeschränkungen
und Homeoffice. Für die Erreichung der klimapolitischen Zielsetzungen, insbesondere des österreichischen Ziels der Klimaneutralität
bis 2040, ist daher eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen erforderlich, die zu einer nachhaltigen Reduktion der Treibhausgasemissionen
führen.
Mit dem Nationalen Emissionszertifikatehandelsgesetz (NEHG 2022) wird in Österreich im Jahr 2022 eine CO2-Abgabe eingeführt,
die auf fossile Brennstoffverbräuche außerhalb des geltenden Anwendungsbereichs des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) eingehoben
wird. Sie wird ausgehend von 30 € im Jahr 2022 schließlich 55 € je t CO2 im Jahr 2025 betragen. Zur Abfederung von besonderen
wirtschaftlichen Mehrbelastungen sieht das NEHG 2022 Ausgleichsmaßnahmen vor. Eine davon bezieht sich auf eine in Anlage 2
des Gesetzes enthaltene Liste von Wirtschaftszweigen, die zur Vermeidung von Carbon Leakage und zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit,
Entlastungen beantragen können. Eine weitere Ausgleichsmaßnahme zielt auf die Vermeidung von "besonderen Härtefällen" ab.
Derartige Härtefälle sind Unternehmen, deren Energieaufwand für fossile Energieträger am Gesamtaufwand bzw. deren CO2-Abgabenlast
im Verhältnis zur Wertschöpfung im Gesetz vorgesehene Grenzwerte überschreiten. Die vorliegende Evaluierung untersucht, in
welchen Branchen solche besonderen Härtefälle zu erwarten sind. Dazu wurden quantitative und qualitative Methoden eingesetzt
und Prognosen zur Energiepreisentwicklung bis 2025 erstellt.
Dieser Research Brief schlägt ausgewählte potentiell in der kurzen Frist anwendbare wirtschaftspolitische Optionen vor, um
den volkswirtschaftlichen Schaden einer deutlichen Reduktion des in Österreich verfügbaren Gases möglichst gering zu halten
und gleichzeitig die angestrebte grüne Transformation zumindest nicht auszubremsen. Im Mittelpunkt stehen ökonomische Mechanismen
zur Gasallokation an Unternehmen und zur Beanreizung von Verbrauchseinsparungen. Die Optionen sind nicht im Detail ausgearbeitet,
sondern sollen die Debatte auf bisher kaum bedachte Sachverhalte lenken, um besser informierte Entscheidungen zu ermöglichen
und vertiefte interdisziplinäre Analysen anzustoßen, die für eine praktische Implementierung notwendig wären.
In der vorliegenden Studie wird die volkswirtschaftliche Bedeutung der chemischen Industrie in Österreich aus dem Blickwinkel
der Transformation des Wirtschaftssystems in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit mit Blick auf 2030 beleuchtet. Der
Untersuchungsgegenstand sind Unternehmen für die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, pharmazeutischen Erzeugnissen sowie
Gummi- und Kunststoffwaren. Eine Input-Output-Analyse anhand des WIFO-Modells "DYNK" zeigt eine verbundene Wertschöpfung von
mehr als 13 Mrd. €. Im Zuge einer empirischen Befragung von 54 Unternehmen wurde festgestellt, dass die Mehrzahl der Unternehmen
Pläne und Ziele definiert haben, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Eine globale Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen der EU kann nur sichergestellt werden, wenn die geltenden Rahmenbedingungen innerhalb der EU auch für Anbieter
am Weltmarkt gelten. Einschätzungen der Unternehmen zur erwarteten Struktur der Beschaffungskanäle zeigen einen steigenden
Bedarf an erneuerbaren Rohstoffen in Österreich sowie steigende Importe von sicheren und nachhaltigen Chemikalien aus anderen
EU-Ländern. Eine Analyse von Patentdaten hinsichtlich der Innovationskraft zeigt in den Sektoren der chemischen Erzeugnisse
und pharmazeutischen Erzeugnisse ein ähnlich hohes Niveau wie bei den innovationsführenden Ländern. In der patentschwächeren
Branche der Gummi- und Kunststoffwaren liegen österreichische Unternehmen vor den innovationsführenden Ländern. Einem überwiegenden
Anteil der Unternehmen ist die Bedeutung der digitalen Transformation auf ihr Unternehmen bewusst und erwarten für die Zukunft
einen starken Einfluss auf Ihre Unternehmen.
Die Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft auf der Basis von erneuerbaren Energietechnologien führt zu einem erheblichen
Anstieg der Nachfrage nach Rohstoffen. Auf globaler Ebene würde eine konzertierte Umsetzung der Pariser Klimaziele nach Berechnungen
der Internationalen Energieagentur eine Vervierfachung des Materialbedarfs für saubere Energietechnologien bis 2040 bedeuten.
Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Nachfrage nach
batteriebetriebenen Fahrzeugen, da deren Bestand stark steigen müsste, um den Verkehr zu dekarbonisieren. Die Zahl der elektrisch
betriebenen Pkw könnte daher bis 2040 auf über 5 Mio. ansteigen (Maximalszenario). Aufgrund der begrenzten Lebensdauer von
Energiespeichern folgt daraus ein wachsendes Aufkommen an End-of-Life-Lithium-Ionen-Batterien (EoL-LIB) von bis zu 144.000
t pro Jahr, das entsprechend entsorgt werden müsste. Der vorliegende Beitrag analysiert die ökonomischen Auswirkungen der
Sammlung, Behandlung und des Recyclings von verbrauchten Lithium-Ionen-Batterien in Österreich. Die Bewertung der notwendigen
Investitionen und der Betriebskosten zeigt, dass die Profitabilität von Recyclinganlagen wesentlich vom Verkaufspreis der
gewonnenen Rohstoffe auf dem Weltmarkt abhängt. Bei ungünstiger Preisentwicklung muss die Profitabilität durch die Einhebung
einer Entsorgungsgebühr von zumindest 0,185 € je kg EoL-LIB sichergestellt werden. Der gesamtwirtschaftliche Effekt ist in
allen drei untersuchten Preisszenarien positiv. Das Recycling von LIB trägt nicht zuletzt zu öffentlichen Gütern wie Klimaschutz
und Ressourcensicherheit bei.