Die Mehrzahl der heimischen Unternehmen nutzt bereits digitale Plattformen. Dies zeigt eine repräsentative Unternehmensbefragung
für Österreich. Besonders häufig werden digitale Plattformen in den Bereichen Kommunikation, Information und Werbung sowie
Human Resources eingesetzt. Zentrale Motive für die Nutzung sind Zeit- und Kostenersparnis, die Verbesserung der Sichtbarkeit
bzw. der Erreichbarkeit von Zielgruppen und die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit. Als bedeutendster Hinderungsgrund wurde
der fehlende persönliche Kontakt angeführt, der mit der Nutzung digitaler Plattformen einhergeht.
Im 1. Halbjahr 2022 profitierte Österreichs Exportwirtschaft noch von hohen Auftragsbeständen und der Auflösung von Lieferengpässen,
wodurch die Ausfuhren im Gesamtjahr kräftig wuchsen. Das lebhafte Importwachstum war vor allem preisgetrieben, der Zuwachs
der Importmengen blieb gering. Der Energiepreisschock führte zu einer deutlichen Verschlechterung des preislichen Austauschverhältnisses
im Warenhandel und belastete das Handelsbilanzdefizit. Die Industriekonjunktur entwickelte sich trotz einer Eintrübung der
Konjunkturerwartungen bis zum Sommer robust. Im 2. Halbjahr nahm die Konjunkturdynamik in der Herstellung von Waren ab. Trotz
des deutlichen Anstiegs der unternehmerischen Unsicherheit blieb die Kapazitätsauslastung 2022 leicht überdurchschnittlich.
Der Energiepreisanstieg beeinträchtigte vor allem die energieintensive Vorproduktindustrie. Die Bruttoausrüstungsinvestitionen
waren 2022 leicht rückläufig. Die einzelnen Teilbereiche entwickelten sich unterschiedlich. Während die Ausrüstungsinvestitionen
sanken, wurden Investitionen in immaterielle Anlagegüter ausgeweitet.
The Executive Opinion Survey (EOS) is an international management survey conducted by the World Economic Forum to assess the
quality of business locations. In Austria, WIFO organises and supervises the survey as the national partner organisation.
This article summarises selected results for Austria and compares them with the average values of three groups of countries
that are particularly relevant as peers for Austria. This year's focus in the present article is on managers' trust in public
institutions. Special attention is paid to subjective perceptions of corruption. Overall, it shows that Austria is still an
attractive business location but it has lost ground in terms of corruption and trust in politics and the judiciary.
Der Executive Opinion Survey (EOS) des World Economic Forum ist eine internationale Befragung unter Manager:innen zur Einschätzung
der Standortqualität. In Österreich organisiert und betreut das WIFO als nationale Partnerorganisation die Befragung. Dieser
Beitrag fasst ausgewählte Ergebnisse für Österreich zusammen und vergleicht diese mit den Durchschnittswerten dreier, für
Österreich besonders relevanter Ländergruppen. Das diesjährige Schwerpunktthema in diesem Beitrag widmet sich dem Vertrauen
der Führungskräfte in die öffentlichen Institutionen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der subjektiven Korruptionswahrnehmung.
Insgesamt zeigt sich, dass Österreich nach wie vor ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist, hinsichtlich der Korruption und
des Vertrauens in Politik und Justiz ist es jedoch zurückgefallen.
The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social
and ecological goals: on average across 24 indicators, Austria is just behind the top third of European countries and has
recently fallen further behind. This was partly due to a drop in the rankings for multifactor productivity and the indicators
for employment and income distribution. Austria continues to achieve very high scores in regional cohesion. In other areas,
such as energy dependency and environmental patents, it has improved relative to the other countries.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel
der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in
den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich
weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich
relativ zu den anderen Ländern verbessern.
Häufig sind krisenhafte Ereignisse für bestimmte Sektoren mit Zufallsgewinnen verbunden. In der aktuellen Energiekrise verzeichnen
insbesondere manche Stromerzeuger im Vergleich zur Vorkrisenzeit zusätzliche Gewinne. Aktuell wird über die Einführung einer
Zufallsgewinnsteuer diskutiert, um die betroffenen Unternehmen oder Sektoren an der Finanzierung der Krisenkosten zu beteiligen.
Sieben EU-Länder haben bereits eine Zufallsgewinnsteuer implementiert oder planen deren Einführung. In Österreich rechtfertigt
der vergleichsweise geringe Anteil, der von Zufallsgewinnen an österreichischen Energieversorgungsunternehmen den privaten
Investorinnen und Investoren verbleibt, die Einführung einer Zufallsgewinnsteuer nicht. Zudem bleibt aus standortpolitischer
Sicht eine ad hoc eingeführte Zufallsgewinnsteuer problematisch. Eine Stromkostenbremse mit einer Preisobergrenze für ein
definiertes Grundkontingent des Stromverbrauchs scheint daher die klügere Maßnahme zu sein, vorausgesetzt, dass die Energieversorgungsunternehmen
bloß die aktuellen Beschaffungs- oder Produktionskosten (mit kalkulatorischem Gewinnaufschlag) ersetzt bekommen.
Die vorliegende Kurzstudie bietet Evidenz zu technologischen Entwicklungen in Österreich, die die Transformation zur Kreislaufwirtschaft
unterstützen. Derartige Tätigkeiten spielen im österreichischen Innovationssystem – unter Berücksichtigung wichtiger Einschränkungen
bei der Messung – sowohl in absoluten als auch in anteilsmäßigen Zahlen nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sind technologisch
und kommerziell relevante Entwicklungstätigkeiten zu beobachten. Eine Fallstudie zur Etablierung von Kreislaufwertschöpfungsketten
im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien zeigt die Bedeutung umfassender wirtschaftlicher, sozialer und FTI-politischer Ansätze,
die für eine Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft notwendig sind. In dem erforderlichen "whole of government"-Ansatz
kann der Rat für Forschung und Technologieentwicklung eine wichtige Koordinationsrolle übernehmen.
Der österreichische Warenaußenhandel entwickelte sich 2021 weitgehend unbeeinflusst vom Infektionsgeschehen und den behördlichen
Maßnahmen zur Eindämmung der COVID 19 Pandemie. Exporte wie Importe expandierten kräftig, Materialengpässe und Lieferverzögerungen
dämpften jedoch das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Der hohe Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie verschlechterte
das preisliche Austauschverhältnis im Warenhandel deutlich und belastete ebenso wie Nachfrageverschiebungen zu importintensiven
langlebigen Konsumgütern und pharmazeutischen Waren die Handelsbilanz. Die Industriekonjunktur entwickelte sich ab März sehr
dynamisch, die Kapazitätsauslastung stieg deutlich an. Infolge der Verwerfungen im internationalen Containertransport wurden
Lieferengpässe im Jahresverlauf zum wichtigsten Produktionshemmnis der österreichischen Sachgüterproduzenten. Sie bremsten
die günstige Industriekonjunktur, brachten sie aber nicht zum Erliegen. Die Investitionstätigkeit erholte sich 2021. Die einzelnen
Teilbereiche entwickelten sich robust, sowohl die Ausrüstungsinvestitionen als auch die Investitionen in immaterielle Anlagegüter
wurden ausgeweitet. Das Vorkrisenniveau der Investitionen insgesamt wurde 2021 jedoch noch nicht erreicht.
Der Executive Opinion Survey (EOS) ist eine internationale Umfrage des World Economic Forum zur Standortqualität. In Österreich
wurde sie in Zusammenarbeit mit dem WIFO zuletzt von Ende April bis Ende Juni 2021 durchgeführt. Dieser Beitrag fasst die
wichtigsten Ergebnisse entlang von vier Dimensionen zusammen: öffentliche Institutionen, öffentliche Güter, Märkte und Unternehmen.
Zur Positionsbestimmung werden die Ergebnisse für Österreich mit den Durchschnittswerten dreier Ländergruppen verglichen,
die für Österreich besonders relevant sind. Österreich erweist sich insgesamt als attraktiver Standort, bleibt aber bei zahlreichen
Indikatoren hinter dem Durchschnitt einer Vergleichsgruppe kleiner offener Volkswirtschaften in der EU zurück.