This paper analyses the direct and indirect trade volume and trade cost effects of uncertainty on international trade and
economic welfare using a structural gravity framework for a panel of 97 developed and developing countries from 2000 to 2018.
Our results suggest that an increase in unilateral uncertainty affects average trade costs in a heterogeneous manner, depending
on whether the uncertainty originates from the importing or exporting country. Moreover, using a cross-sectional gravity approach,
we show that an uncertainty shock directly reduces cross-border trade flows. The paper illustrates the suitability of the
proposed modelling approach by means of two counterfactual scenario analyses in which we calculate the general equilibrium
trade and welfare effects of uncertainty induced by the unexpected outcome of the Brexit referendum in 2016 and the outbreak
of the COVID-19 pandemic in 2020.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Copenhagen Economics – Valdani Vicari & Associati Srl
Online seit: 12.01.2023 0:00
This in-depth analysis explores how EU trade policy tools can effectively tackle the import and circulation of forced labour
products in the European single market in order to help implement the Commission's decent work worldwide initiative. The report
compares the option of an EU import ban on forced labour goods to the option of prohibiting the marketing of such products,
in light of the Commission's proposal for a Regulation on prohibiting products made with forced labour on the Union market
published on 14 September 2022. The paper also analyses the likely economic and social impact of the proposed measures (in
the EU and abroad), as well as the legal feasibility of these tools.
In 2021, there is a significant decrease in unit labour costs in manufacturing of 5.4 percent compared to the previous year.
In an international comparison, Austria's unit labour cost position improved in 2021 compared with the weighted average of
all trading partners (–2.6 percentage points) and compared with EU trading partners (–2.7 percentage points). Moreover, the
unit labour cost position has also improved significantly compared with Germany, the most important trading partner (–2.5
percentage points). Due to the differences between Austria and its main trading partners in the implementation and design
of COVID-19 aid, measures (especially short-time work) as well as the details of the statistical recording of these measures
in the national accounts, this year's values should still be interpreted with caution, both over time and between individual
countries.
Für 2021 ergibt sich in der Herstellung von Waren ein deutlicher Rückgang der Lohnstückkosten um 5,4% gegenüber dem Vorjahr.
Im internationalen Vergleich verbesserte sich die österreichische Lohnstückkostenposition im Jahr 2021 gegenüber dem gewichteten
Durchschnitt aller Handelspartner (–2,6 Prozentpunkte) sowie gegenüber den EU-Handelspartnern (–2,7 Prozentpunkte). Zudem
verbesserte sich die Lohnstückkostenposition auch im Vergleich zum wichtigsten Handelspartner Deutschland deutlich (–2,5 Prozentpunkte).
Aufgrund der Unterschiede zwischen Österreich und den wichtigsten Partnerländern in der Umsetzung und Ausgestaltung der COVID-19-Hilfsmaßnahmen
(insbesondere der Kurzarbeit) sowie den Details der statistischen Verbuchung dieser Maßnahmen im Rahmen der VGR sind auch
die diesjährigen Werte sowohl über die Zeit als auch zwischen den einzelnen Ländern mit Vorsicht zu interpretieren.
Chinas wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung, das steigende Misstrauen und die Systemrivalität zwischen den USA
und China, gepaart mit der abnehmenden Bedeutung globaler Institutionen wie der WTO erfordern ein stärker geostrategisches
Handeln der EU. Die COVID-19-Pandemie sowie der Russland-Ukraine-Krieg haben die mögliche Verwundbarkeit internationaler Lieferketten
durch zu starke Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern vor Augen geführt und die Dringlichkeit für Anpassungen noch verstärkt.
Die notwendige geoökonomische Neuausrichtung hat bereichsübergreifenden Charakter und verlinkt Außenwirtschaftspolitik mit
außen- und sicherheitspolitischen Interessen, aber auch mit den Zielen der Industriepolitik, Klima- und Energiepolitik, Währungs-
und Finanzmarktpolitik bis hin zur Entwicklungspolitik. Sie stellt große und neue Anforderungen an die Wirtschaftsdiplomatie,
das Design wirtschaftspolitischer Instrumente, die Koordination zwischen nationalen und internationalen Akteuren und die Abwägung
diverser Zielsetzungen aus den unterschiedlichen Politikbereichen. Die Studie beschreibt die wichtigsten geoökonomischen Trends
sowie die damit zusammenhängenden Herausforderungen und leitet daraus wichtige strategische Leitlinien sowie wirtschaftspolitische
Handlungsoptionen für die EU und Österreich ab.
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 19.10.2022 0:00
The creation of uniform, legally binding norms and standards is an essential basis for the functioning of the EU single market,
which at the same time is increasingly spread beyond the EU's borders through international trade relations. The shaping of
global standards and regulations according to EU directives even beyond the EU's borders represents an important competitive
advantage of the EU. The EU also manages to impose rules, regulations and standards only through market mechanisms in third
countries without international treaties or agreements. This has in many areas contributed to the "Europeanisation" of important
aspects of global trade. In the academic literature, this regulatory influence of the EU is defined as the "Brussels Effect".
The focus of this study is to give a comprehensive overview of the Brussels Effect and to analyse the linkages regarding EU
trade policy, outlining to what extent a Brussels Effect can be observed in the network of EU trade agreements. Based on a
comprehensive and broad identification of the Brussels Effect, this study aims to quantify the trade effects in terms of the
leading role in shaping global standards and regulations for the EU and Austria and to qualitatively identify further areas
in which untapped potentials of a "Brussels Effect 2.0" seem possible in the context of EU trade policy.
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 19.10.2022 0:00
Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (RBC) verfolgt das Ziel einen Beitrag zum wirtschaftlichen, ökologischen und
sozialen Fortschritt zu leisten und nachteilige Effekte, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit, den Produkten oder Dienstleistungen
eines Unternehmens stehen, zu vermeiden und zu beheben. Zahlreiche internationale Initiativen betonen die Sorgfaltspflicht
von Unternehmen bei der Einhaltung dieser Grundsätze und weiten diese auf die gesamte Lieferkette der Unternehmen aus. Unternehmerische
Verantwortung findet mittlerweile auch vermehrt Eingang in nationale und internationale rechtlich bindende Vorschriften. Diese
empirische Untersuchung zur Nutzung und Auswirkung von Konzepten der verantwortungsvollen Unternehmensführung auf die Wettbewerbsfähigkeit
österreichischer Unternehmen zeigt, dass zwar die Mehrheit der österreichischen Unternehmen bereits Konzepte der verantwortungsvollen
Unternehmensführung umgesetzt hat, jedoch eine systematische Integration und Überwachung von RBC im Umfang und dem Niveau,
wie es eine Berichtslegung und eine Dokumentation der Sorgfaltspflicht in Lieferketten erfordert, bislang nur im geringen
Maße erfolgt ist. Die Studie schlägt eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der Umsetzung vor allem bei kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) vor.
Die vierte Welle der COVID-19-Pandemie brachte große Herausforderung mit sich: Rund 81% der befragten Unternehmen meldeten
Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit in den letzten drei Monaten, wobei Lieferengpässe und Schwierigkeiten Beschäftigte
zu finden am häufigsten genannt wurden. Die Liquiditätseinschätzungen haben sich im Vergleich zum August 2021 unwesentlich
verändert. Für das Frühjahr 2022 erwarteten die meisten Unternehmen (77%) weiterhin Beschränkungen: insbesondere Lieferengpässe
und Schwierigkeiten Beschäftigte zu finden wurden genannt. Lieferengpässe und Preisanstiege führten bei der Mehrheit von Unternehmen
zu einer Reduktion der Gewinnmargen. Viele Unternehmen haben wegen der Erhöhung der Vorleistungs-, der Energiepreise und der
Kollektivvertragslöhne ihre Verkaufspreise angehoben. Unternehmen, die ihre Verkaufspreise nicht erhöht haben, nannten vor
allem den Wettbewerbsdruck als Grund die Preisanhebung nicht durchgeführt zu haben.
Die europäische Beihilfenkontrolle ist derzeit nicht optimal in der Lage, gerechtfertigte von ungerechtfertigten Beihilfen
zu unterscheiden: Zum Teil werden den Mitgliedsländern durch die Europäische Kommission und die Unionsgerichte Maßnahmen untersagt,
obwohl sie als unschädlich für den Binnenmarkt und den Wettbewerb gelten können. Eine solche überschießende Anwendung der
Beihilfenbestimmungen ist selbst schädlich für Binnenmarkt und Wettbewerb und konterkariert so die Ziele, denen das Beihilfenrecht
eigentlich dient. Die Europäische Kommission hat das Beihilfenrecht in den vergangenen 20 Jahren zwar wiederholt evaluiert
und legistisch reformiert, ließ dabei jedoch einen tiefgreifenden Ansatz durchwegs vermissen. Die vorliegende Studie identifiziert
Fehlstellungen im europäischen Beihilfenrecht und formuliert entsprechende Handlungsempfehlungen in folgenden drei Bereichen.
Erstens legen die Europäische Kommission und Unionsgerichte die Beihilfenbestimmungen mitunter unpräzise, uneinheitlich und
schwer vorhersehbar aus, zweitens sind diese in wesentlichen Teilen teilweise veraltet und drittens richten sie sich nur gegen
die EU-Mitgliedsländer und bieten keine Handhabe für die Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft wie wettbewerbsverzerrende
Subventionen durch Drittländer. Durch eine behutsame evolutorische Weiterentwicklung des bewährten EU-Beihilfenrahmens unter
Beibehaltung dessen wettbewerbsorientierter Grundausrichtung eröffnet sich ausreichender Gestaltungsspielraum für die Mitgliedsländer
hinsichtlich der Gewährung staatlicher Beihilfen für sinnvolle Reformmaßnahmen und mehr wirtschaftspolitische Entscheidungsfreiheit,
insbesondere für eine erfolgreiche digitale und ökologische Transformation der Europäischen Union.
Die Dekarbonisierung der Fahrzeugflotten stellt die Kfz-Zulieferindustrie und somit auch den Produktionsstandort Österreich
vor Herausforderungen. Das Bestreben, die CO2-Emissionen zu verringern, ist mittlerweile ein zentraler Treiber des Strukturwandels
in der Kfz-Branche. Dieser Strukturwandel eröffnet zwar neue Märkte und Absatzchancen. Er birgt jedoch auch Risiken und wird
zu gestrandeten Investitionen führen. Um unerwünschte Folgen hintanzuhalten, empfiehlt der vorliegende Beitrag wirtschaftspolitische
Ansätze, die um Planungssicherheit, die Konsistenz des Maßnahmenmix, Diversifizierung sowie Aus- und Weiterbildung kreisen.