Die Mehrzahl der heimischen Unternehmen nutzt bereits digitale Plattformen. Dies zeigt eine repräsentative Unternehmensbefragung
für Österreich. Besonders häufig werden digitale Plattformen in den Bereichen Kommunikation, Information und Werbung sowie
Human Resources eingesetzt. Zentrale Motive für die Nutzung sind Zeit- und Kostenersparnis, die Verbesserung der Sichtbarkeit
bzw. der Erreichbarkeit von Zielgruppen und die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit. Als bedeutendster Hinderungsgrund wurde
der fehlende persönliche Kontakt angeführt, der mit der Nutzung digitaler Plattformen einhergeht.
Mobilfunksendemasten sind auf den internationalen Kapitalmärkten zu einer eigenen Anlageklasse, die aufgrund von stabilen
und sicheren Zahlungsströmen für Investoren attraktiv ist, avanciert. Auf diesem hoch konzentrierten Markt sind europaweit
einige wenige große Anbieter aktiv. In Österreich wurde die Verwertung von Mobilfunksendemasten erst in der jüngsten Vergangenheit
zum Thema. Grundsätzlich eröffnen sich aus ökonomischer Sicht fünf Handlungsoptionen für die Gestaltung der Eigentumsstrukturen
der partiell im öffentlichen Eigentum stehenden Mobilfunksendemasten. Das Basisszenario (1) der reinen Ausgliederung stellt
in Relation zur Ausgangssituation eine Verbesserung dar, da es betriebswirtschaftliche Vorteile ohne volkswirtschaftliche
Nachteile bringt. Von den vier anderen Varianten scheidet der Verkauf an einen horizontalen Wettbewerber (2) aus wettbewerbsrechtlichen
und -ökonomischen Gründen aus, während der Verkauf an einen "Maverick" (3) dem Verkauf an ein vertikal integriertes Telekommunikationsunternehmen
(4) aus wettbewerbsökonomischen Gründen bzw. der Überführung in öffentliches Eigentum (5) aus Resilienzüberlegungen überlegen
ist. Die Wahl zwischen Verkauf an einen "Maverick" (3) und Überführung in öffentliches Eigentum (5) hängt von der Priorisierung
der Ziele ab, wobei bei kritischen Infrastrukturen zwischen effizienter Ressourcenallokation (Effizienz) und Widerstandsfähigkeit
(Resilienz) ein Zielkonflikt existiert.
Chinas wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung, das steigende Misstrauen und die Systemrivalität zwischen den USA
und China, gepaart mit der abnehmenden Bedeutung globaler Institutionen wie der WTO erfordern ein stärker geostrategisches
Handeln der EU. Die COVID-19-Pandemie sowie der Russland-Ukraine-Krieg haben die mögliche Verwundbarkeit internationaler Lieferketten
durch zu starke Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern vor Augen geführt und die Dringlichkeit für Anpassungen noch verstärkt.
Die notwendige geoökonomische Neuausrichtung hat bereichsübergreifenden Charakter und verlinkt Außenwirtschaftspolitik mit
außen- und sicherheitspolitischen Interessen, aber auch mit den Zielen der Industriepolitik, Klima- und Energiepolitik, Währungs-
und Finanzmarktpolitik bis hin zur Entwicklungspolitik. Sie stellt große und neue Anforderungen an die Wirtschaftsdiplomatie,
das Design wirtschaftspolitischer Instrumente, die Koordination zwischen nationalen und internationalen Akteuren und die Abwägung
diverser Zielsetzungen aus den unterschiedlichen Politikbereichen. Die Studie beschreibt die wichtigsten geoökonomischen Trends
sowie die damit zusammenhängenden Herausforderungen und leitet daraus wichtige strategische Leitlinien sowie wirtschaftspolitische
Handlungsoptionen für die EU und Österreich ab.
The present monitoring of selected indicators on various aspects of the digital transformation of the economy and society
shows that Austria still only ranks in the middle of the EU 27. The gap in the availability of particularly high-performance
fibre-optic infrastructures in an EU comparison could be efficiently reduced by open network access models that allow multiple
use of existing network infrastructures. This would bring the nationwide availability of gigabit-capable access networks a
decisive step closer.
Wie das vorliegende Monitoring ausgewählter Indikatoren zum digitalen Wandel in verschiedenen Teilbereichen von Wirtschaft
und Gesellschaft zeigt, liegt Österreich in Bezug auf die digitale Transformation nach wie vor nur im Mittelfeld der EU 27.
Der im EU-Vergleich deutliche Rückstand bei der Verfügbarkeit besonders leistungsfähiger Glasfaserinfrastrukturen könnte durch
offene Netzzugangsmodelle (Open Access Networks), die eine Mehrfachnutzung vorhandener Netzinfrastrukturen erlauben, effizient
verringert werden. Die flächendeckende Verfügbarkeit Gigabit-fähiger Zugangsnetze würde damit einen entscheidenden Schritt
näher rücken.
In der vorliegenden Studie wird die volkswirtschaftliche Bedeutung der chemischen Industrie in Österreich aus dem Blickwinkel
der Transformation des Wirtschaftssystems in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit mit Blick auf 2030 beleuchtet. Der
Untersuchungsgegenstand sind Unternehmen für die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, pharmazeutischen Erzeugnissen sowie
Gummi- und Kunststoffwaren. Eine Input-Output-Analyse anhand des WIFO-Modells "DYNK" zeigt eine verbundene Wertschöpfung von
mehr als 13 Mrd. €. Im Zuge einer empirischen Befragung von 54 Unternehmen wurde festgestellt, dass die Mehrzahl der Unternehmen
Pläne und Ziele definiert haben, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Eine globale Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen der EU kann nur sichergestellt werden, wenn die geltenden Rahmenbedingungen innerhalb der EU auch für Anbieter
am Weltmarkt gelten. Einschätzungen der Unternehmen zur erwarteten Struktur der Beschaffungskanäle zeigen einen steigenden
Bedarf an erneuerbaren Rohstoffen in Österreich sowie steigende Importe von sicheren und nachhaltigen Chemikalien aus anderen
EU-Ländern. Eine Analyse von Patentdaten hinsichtlich der Innovationskraft zeigt in den Sektoren der chemischen Erzeugnisse
und pharmazeutischen Erzeugnisse ein ähnlich hohes Niveau wie bei den innovationsführenden Ländern. In der patentschwächeren
Branche der Gummi- und Kunststoffwaren liegen österreichische Unternehmen vor den innovationsführenden Ländern. Einem überwiegenden
Anteil der Unternehmen ist die Bedeutung der digitalen Transformation auf ihr Unternehmen bewusst und erwarten für die Zukunft
einen starken Einfluss auf Ihre Unternehmen.
Für Breitband Austria 2020 stand insgesamt ein Budgetvolumen von 980 Mio. € ("Breitbandmilliarde") zur Verfügung. Von den
für die Phasen 1 und 2 (2015/2018) budgetierten Fördermitteln von 683 Mio. € sind bis Ende 2018 gut zwei Drittel tatsächlich
abgerufen worden. Die weitaus meisten Mittel entfielen auf das Förderprogramm Access (265 Mio. €), deutlich weniger auf die
Programme Backhaul (89 Mio. €), Leerrohr (87 Mio. €) sowie Access-ELER (25 Mio. €). Die Förderungen dürften Investitionen
in Höhe von 618 Mio. € angestoßen haben. Der deutlich unter Plan liegende Ausschöpfungsgrad ist auf den verspäteten Start
der Programme und die unvollständige Inanspruchnahme der ausgeschriebenen Fördermittel zurückzuführen. Für die wirtschaftspolitisch
alternativlose Errichtung einer flächendeckenden Breitbandversorgung auf Glasfaserbasis ist eine gemeinsame Kraftanstrengung
von privaten Unternehmen und öffentlicher Hand notwendig.
Trotz vergangener Privatisierungswellen kommt dem Staat infolge der Globalisierung weltweit weiterhin eine große Bedeutung
als Eigentümer von Unternehmen zu. Die vorliegende Studie bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme zur standort- und industriepolitischen
Bedeutung des Staates als langfristiger Investor. Sie untersucht anhand theoretischer Überlegungen, internationaler empirischer
Evidenz sowie der jüngsten weltweiten Entwicklung die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von staatlichen Unternehmensbeteiligungen.
Karl-Heinz Neumann, Christian Wernick, Thomas Plückebaum, Menessa Ricarda Braun, Sebastian Tenbrock, Saskja Schäfer (WIK Consult), Michael Böheim, Susanne Bärenthaler-Sieber (WIFO)
Commissioned by: Federal Ministry of Agriculture, Regions and Tourism
Study by: Austrian Institute of Economic Research – Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH
Online since: 21.10.2021 0:00
Der Markt hat in Österreich bislang keine gemeinsamen Standards für Open-Access-Netzwerke, die die Anforderungen aller Marktteilnehmer
abbilden, hervorgebracht. Die starke Heterogenität bei den Produkten und Prozessen wirkt sich nachteilig auf die Entwicklung
des österreichischen FTTH-Marktes ("Fibre to the Home") aus. Um das Potential für Wettbewerb und Innovationen durch Open-Access-Netzwerke
ausschöpfen zu können, ist deshalb ein branchenweiter Prozess unter Einbeziehung der öffentlichen Hand erforderlich. Ziel
sollte die Definition, Entwicklung und Anwendung von branchenweit möglichst einheitlichen Prozessen und Standards im Bereich
FTTH sein. Einheitliche Prozesse und Standardisierungen sollten die Wertschöpfungsebenen passiver (Layer 1) und aktiver Netzzugang
(Layer 2) sowie vertriebliche und technische Aspekte umfassen. Obgleich die Nutzung von Open-Access-Netzwerken grundsätzlich
auf freiwilliger Basis erfolgen sollten, gibt es Spielraum für verpflichtende Maßnahmen durch Förderauflagen und (symmetrische)
Regulierung.
Die vorliegende Studie bietet eine empirisch ausgerichtete Analyse zu Lage, Entwicklung und Perspektive der oberösterreichischen
Sachgütererzeugung in der bisherigen COVID-19-Krise. Sie stützt sich auf rezente Daten zu Produktion und Absatz sowie zu den
relevanten Entwicklungen im Warenaußenhandel und auf Einschätzungen der Krisenfolgen durch oberösterreichische Industrieunternehmen.
Die Ergebnisse zeigen für die erste Krisenphase einen drastischen Einbruch von Produktion und Absatz sowie eine Verschlechterung
der unternehmerischen Einschätzungen. Der deutliche Rebound im Sommer konnte die Einbußen aus dem Frühjahr nicht ausgleichen.
Durch die enge Einbindung der regionalen Unternehmen in den Welthandel und internationale Lieferketten sowie vor allem durch
ihre vergleichsweise starke Ausrichtung auf in der Krise vulnerable Produktions- und Außenhandelssegmente ist die oberösterreichische
Industrie überdurchschnittlich von der COVID-19-Krise betroffen: Den wirtschaftlichen Einbruch und die anschließende Erholung
bestimmten vorrangig die in Oberösterreich stark technologieorientierten und international ausgerichteten Investitionsgüterbranchen
(Maschinenbau, Autoindustrie). Öffentliche Hilfen waren laut Angaben der Unternehmen bei der Bewältigung der bisherigen Krise
von Nutzen. Überlegungen zu den Grundzügen eines möglichen Maßnahmenpaketes, das die regionalen Unternehmen in ihrem Wiederaufstieg
aus der Krise unterstützt, schließen daher die Arbeit ab.