Der internationale Konjunkturabschwung, der im 2. Halbjahr 2022 eingesetzt hatte und auch die österreichische Wirtschaft erfasst
hat, dämpft auch noch im 1. Halbjahr 2023 das BIP-Wachstum. Um die Jahresmitte sollte die Wirtschaft sowohl im Euro-Raum als
auch in Österreich wieder Fahrt aufnehmen. Für das Gesamtjahr erwartet das WIFO ein schwaches Wirtschaftswachstum von nur
0,3%. 2024 beschleunigt es sich auf 1,8%. Durch die deutliche Entspannung auf den Energiemärkten hat sich die Stimmung der
Unternehmen und privaten Haushalte etwas aufgehellt. Die heimischen Tarife für Haushaltsenergie und damit die Inflation werden
jedoch erst mit einiger Verzögerung nachgeben.
The international economic downturn, which unfolded in the second half of 2022 and has also affected the Austrian economy,
will continue to dampen GDP growth in the first half of 2023. Around the middle of the year, the economy is forecasted to
regain momentum, both in the euro area and in Austria. For the year as a whole, WIFO expects weak real GDP growth of a mere
0.3 percent. In 2024 it is projected to accelerate to 1.8 percent. Due to the significant easing of prices on the energy markets,
business and household sentiment has brightened somewhat. However, domestic tariffs for household energy and thus inflation
will abate with some delay.
Die Studie untersucht die sektoralen und gesamtwirtschaftlichen Effekte veränderter Erwerbsarbeitszeiten in Österreich. Ausgangspunkt
der Analyse ist ein (hypothetisches) Szenario, in dem mittels kollektivvertraglicher und betrieblicher Regelungen die Arbeitszeit
der unselbständig Beschäftigten so verändert wird, dass sie den individuellen Wünschen entspricht. Die Veränderung der Arbeitszeit
wird dabei aus Mikrodaten (Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung) unter der Annahme berechnet, dass alle Beschäftigten ihre Arbeitszeit
auf das präferierte Maß reduzieren oder ausweiten. Daraus wird die durchschnittliche Veränderung der Arbeitszeit je Sektor
berechnet und als Ausgangspunkt für die Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen Effekte verwendet. Insgesamt beträgt die gewünschte
Veränderung der wöchentlichen Normalarbeitszeit laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2019 –1,2 Stunden (–3,3%). Gesamtwirtschaftlich
ergeben sich durch die Arbeitszeitveränderung – je nach Szenario – Effekte auf die Beschäftigung von 1% bis 2%. Das BIP sinkt
in allen Szenarien um weniger als 1%.
Im Jahr 2022 waren Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik in der EU primär durch den russischen Überfall auf die Ukraine
im Februar 2022 und die damit verbundene Teuerungs- und Energiekrise geprägt. Die Phase der kräftigen Konjunkturerholung ging
im Sommer zu Ende. Die Hauptthemen der europäischen Wirtschafts- und Fiskalpolitik waren die Reaktion der Geldpolitik auf
die sich seit Ende 2021 beschleunigende Inflation, Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene zur Bewältigung von Inflation und
Energiekrise sowie zur Sicherstellung von Energiesicherheit und unabhängigkeit, der Ausbau der CO2-Bepreisung auf EU-Ebene
und die Zukunft der europäischen Fiskalregeln.
Der internationale Konjunkturabschwung hat im 2. Halbjahr 2022 auch die österreichische Wirtschaft erfasst. Das BIP dürfte
im Winterhalbjahr zurückgehen. Für das Frühjahr 2023 werden wieder Impulse aus dem Außenhandel erwartet. Die allmähliche Entspannung
auf den Energiemärkten dämpft die Inflation und dürfte dazu beitragen, dass sich die Stimmung im Lauf der Zeit verbessert
und die Konjunktur wieder anzieht. 2022 wird Österreichs Wirtschaftsleistung um 4,7% wachsen. 2023 dürfte das BIP weitgehend
stagnieren (+0,3%). 2024 erhöht sich das Wachstum auf 1,8%.
The international economic downturn also affected the Austrian economy in the second half of 2022. GDP is expected to decline
in the winter half-year. Stimulus from foreign trade is expected to revive in spring 2023. The gradual easing on the energy
markets is dampening inflation and should contribute to an improvement in sentiment over time and a pick-up in economic activity.
In 2022, Austria's economic output will grow by 4.7 percent. In 2023, GDP is expected to largely stagnate (+0.3 percent),
while in 2024 growth will increase to 1.8 percent.
Der internationale Konjunkturabschwung hat im 2. Halbjahr 2022 auch die österreichische Wirtschaft erfasst. Das BIP dürfte
im Winterhalbjahr zurückgehen. Für das Frühjahr 2023 wer-den wieder Impulse aus dem Außenhandel erwartet. Die allmähliche
Entspannung auf den Energiemärkten dämpft die Inflation und dürfte dazu beitragen, dass sich die Stimmung im Lauf der Zeit
verbessert und die Konjunktur wieder anzieht. 2022 wird Österreichs Wirt-schaftsleistung um 4,7% wachsen. 2023 dürfte das
BIP weitgehend stagnieren (+0,3%). 2024 erhöht sich das Wachstum auf 1,8%.
Die Konjunktur schwächt sich infolge der hohen Rohstoff- und Energiepreise weltweit ab. In Österreich stagnierte das BIP im
III. Quartal 2022. Die Exporte und die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung sanken. Trotz der leichten Entspannung auf
den Energiemärkten blieb die Inflation auch im Oktober hoch. Der Arbeitsmarkt ist hingegen bislang noch nicht von der Konjunkturabschwächung
betroffen.