Die österreichische Wirtschaft wird sich nach der COVID-19-Rezession rasch erholen. Getragen wird dies von einer günstigen
Entwicklung der Weltwirtschaft (2022) und fiskalpolitische Maßnahmen wie dem Investitionsbonus und der Steuerreform, wodurch
die inländische Nachfrage an Bedeutung gewinnt. Das Wirtschaftswachstum beträgt 2022 5,0% und schwächt sich bis 2026 durch
die Abkühlung der internationalen Konjunktur auf 1,8% ab (Ø 2022/2026 +2,6% p. a.). Im Vergleich zum Euro-Raum fällt der BIP-Zuwachs
in Österreich um 0,2 Prozentpunkte pro Jahr höher aus. Der Trendoutput wächst im Prognosezeitraum um jährlich 1,5% (WIFO-Methode).
Der private Konsum nimmt um kräftige 3,1% p. a. zu (real, 2022 +6,4%) und profitiert dabei von einem 2020/21 angehäuften
"Sparpolster" und der Entlastung durch die Steuerreform. Die Investitionen werden 2022 noch von Vorzieheffekten durch die
Investitionsprämie gestützt, verlieren jedoch 2023 an Schwung. Ab 2024 beleben der Investitionsfreibetrag und die Körperschaftsteuersenkung
die Investitionen. Der Außenhandel entwickelt sich 2022 sehr dynamisch (Exporte +8,9%, Importe +8,3%), was dem verzögerten
Rebound im Reiseverkehr geschuldet ist. Die rasche Erholung bedingt auch einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit: die
Arbeitslosenquote wird mit 7,3% 2022 das Vorkrisenniveau unterschreiten und 2026 6,1% betragen. Die dynamische internationale
Konjunktur, Angebotsknappheiten, das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung in einigen Branchen und die CO2-Bepreisung bewirken
einen Anstieg der Inflationsrate auf 3,1% im Jahr 2022 (Ø 2023/2026 +2,1% p. a.). Das Budgetdefizit sinkt von 6,3% 2021 auf
2,4% im Jahr 2022 und beträgt 2026 0,4% des BIP. Die Budgetdefizitquote erhöht sich durch die Steuerreform um durchschnittlich
0,6 Prozentpunkte p. a.