Das Eich- und Vermessungswesen stellt die grundlegende messtechnische Infrastruktur und zuverlässige Geoinformationen bereit.
Es erbringt komplexe Leistungen, die für das Funktionieren einer Volkswirtschaft unerlässlich sind und die von der Öffentlichkeit
umso weniger wahrgenommen werden, je zuverlässiger sie erbracht werden und je reibungsloser die von ihnen unterstützten Prozesse
ablaufen. Der vorliegende Bericht aktualisiert die gleichnamige Studie aus dem Jahr 2021 und untersucht die Funktionen und
Aufgaben sowie den gesellschaftlichen Mehrwert (Public Value) der Leistungen des Eich- und Vermessungswesens. Im Zentrum steht
dabei die institutionalisierte Vertrauensbildung als Grundlage für die Koordination zahlreicher wirtschaftlicher Aktivitäten.
This paper advances a dynamic rationale for competitiveness policy that focuses on an economy's ability to evolve in order
to achieve high real incomes along with desired qualitative changes in the socio-economic system. It highlights that the ubiquitous
"rationalities of failure", either of markets, governments, or systems, are rooted in a peculiar habit of accepting hypothetical
perfect states as normative benchmarks. In contrast, competitiveness policy starts from the objectives that the system wants
to achieve. By combining the structuralist ontology of the micro, meso and macro levels of development with the basic system
functions of evolutionary change, a general typology is developed that differentiates, organizes, and integrates various economic
policies according to their respective contributions to the evolvability of the system. Among other advantages, the proposed
concept of competitiveness policy allows (i) to replace the negative "logic of failure" with the active pursuit of dynamic
development goals, (ii) to break the ideologically afflicted dichotomy between "vertical" and "horizontal" policies and (iii)
to better align the theoretical rationale with the actual perception of the societal purpose of public interventions by most
policy agents.
Die Empfehlung des Rates (2016/C 349/01) zur Einrichtung nationaler Produktivitätsräte zielt auf eine nachhaltige Verbesserung
der Produktivitätsentwicklung in der Europäischen Union ab. Das Gesetz zur Einrichtung des Produktivitätsrates in Österreich
sieht zudem vor, dass neben Kennzahlen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch Aspekte der ökologischen Transformation
und der sozialen Verantwortung berücksichtigt werden. Die vorliegende Hintergrundstudie für den Österreichischen Produktivitätsrat
folgt einem Drei-Säulen-Modell der Wettbewerbsfähigkeit "Beyond GDP", basierend auf wirtschaftlicher Leistung, sozialem Ausgleich
und nachhaltiger Entwicklung, und untersucht die relative Position Österreichs im internationalen Vergleich anhand ausgewählter
Indikatoren. Vier Sonderkapitel widmen sich darüber hinaus den großen langfristigen Herausforderungen: Klimaneutralität, Digitalisierung,
demografischer Wandel und (De-)Globalisierung.
Die Mehrzahl der heimischen Unternehmen nutzt bereits digitale Plattformen. Dies zeigt eine repräsentative Unternehmensbefragung
für Österreich. Besonders häufig werden digitale Plattformen in den Bereichen Kommunikation, Information und Werbung sowie
Human Resources eingesetzt. Zentrale Motive für die Nutzung sind Zeit- und Kostenersparnis, die Verbesserung der Sichtbarkeit
bzw. der Erreichbarkeit von Zielgruppen und die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit. Als bedeutendster Hinderungsgrund wurde
der fehlende persönliche Kontakt angeführt, der mit der Nutzung digitaler Plattformen einhergeht.
Im 1. Halbjahr 2022 profitierte Österreichs Exportwirtschaft noch von hohen Auftragsbeständen und der Auflösung von Lieferengpässen,
wodurch die Ausfuhren im Gesamtjahr kräftig wuchsen. Das lebhafte Importwachstum war vor allem preisgetrieben, der Zuwachs
der Importmengen blieb gering. Der Energiepreisschock führte zu einer deutlichen Verschlechterung des preislichen Austauschverhältnisses
im Warenhandel und belastete das Handelsbilanzdefizit. Die Industriekonjunktur entwickelte sich trotz einer Eintrübung der
Konjunkturerwartungen bis zum Sommer robust. Im 2. Halbjahr nahm die Konjunkturdynamik in der Herstellung von Waren ab. Trotz
des deutlichen Anstiegs der unternehmerischen Unsicherheit blieb die Kapazitätsauslastung 2022 leicht überdurchschnittlich.
Der Energiepreisanstieg beeinträchtigte vor allem die energieintensive Vorproduktindustrie. Die Bruttoausrüstungsinvestitionen
waren 2022 leicht rückläufig. Die einzelnen Teilbereiche entwickelten sich unterschiedlich. Während die Ausrüstungsinvestitionen
sanken, wurden Investitionen in immaterielle Anlagegüter ausgeweitet.
The Executive Opinion Survey (EOS) is an international management survey conducted by the World Economic Forum to assess the
quality of business locations. In Austria, WIFO organises and supervises the survey as the national partner organisation.
This article summarises selected results for Austria and compares them with the average values of three groups of countries
that are particularly relevant as peers for Austria. This year's focus in the present article is on managers' trust in public
institutions. Special attention is paid to subjective perceptions of corruption. Overall, it shows that Austria is still an
attractive business location but it has lost ground in terms of corruption and trust in politics and the judiciary.
Der Executive Opinion Survey (EOS) des World Economic Forum ist eine internationale Befragung unter Manager:innen zur Einschätzung
der Standortqualität. In Österreich organisiert und betreut das WIFO als nationale Partnerorganisation die Befragung. Dieser
Beitrag fasst ausgewählte Ergebnisse für Österreich zusammen und vergleicht diese mit den Durchschnittswerten dreier, für
Österreich besonders relevanter Ländergruppen. Das diesjährige Schwerpunktthema in diesem Beitrag widmet sich dem Vertrauen
der Führungskräfte in die öffentlichen Institutionen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der subjektiven Korruptionswahrnehmung.
Insgesamt zeigt sich, dass Österreich nach wie vor ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist, hinsichtlich der Korruption und
des Vertrauens in Politik und Justiz ist es jedoch zurückgefallen.
The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social
and ecological goals: on average across 24 indicators, Austria is just behind the top third of European countries and has
recently fallen further behind. This was partly due to a drop in the rankings for multifactor productivity and the indicators
for employment and income distribution. Austria continues to achieve very high scores in regional cohesion. In other areas,
such as energy dependency and environmental patents, it has improved relative to the other countries.
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher,
sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel
der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in
den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich
weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich
relativ zu den anderen Ländern verbessern.
Häufig sind krisenhafte Ereignisse für bestimmte Sektoren mit Zufallsgewinnen verbunden. In der aktuellen Energiekrise verzeichnen
insbesondere manche Stromerzeuger im Vergleich zur Vorkrisenzeit zusätzliche Gewinne. Aktuell wird über die Einführung einer
Zufallsgewinnsteuer diskutiert, um die betroffenen Unternehmen oder Sektoren an der Finanzierung der Krisenkosten zu beteiligen.
Sieben EU-Länder haben bereits eine Zufallsgewinnsteuer implementiert oder planen deren Einführung. In Österreich rechtfertigt
der vergleichsweise geringe Anteil, der von Zufallsgewinnen an österreichischen Energieversorgungsunternehmen den privaten
Investorinnen und Investoren verbleibt, die Einführung einer Zufallsgewinnsteuer nicht. Zudem bleibt aus standortpolitischer
Sicht eine ad hoc eingeführte Zufallsgewinnsteuer problematisch. Eine Stromkostenbremse mit einer Preisobergrenze für ein
definiertes Grundkontingent des Stromverbrauchs scheint daher die klügere Maßnahme zu sein, vorausgesetzt, dass die Energieversorgungsunternehmen
bloß die aktuellen Beschaffungs- oder Produktionskosten (mit kalkulatorischem Gewinnaufschlag) ersetzt bekommen.