Mobilfunksendemasten sind auf den internationalen Kapitalmärkten zu einer eigenen Anlageklasse, die aufgrund von stabilen
und sicheren Zahlungsströmen für Investoren attraktiv ist, avanciert. Auf diesem hoch konzentrierten Markt sind europaweit
einige wenige große Anbieter aktiv. In Österreich wurde die Verwertung von Mobilfunksendemasten erst in der jüngsten Vergangenheit
zum Thema. Grundsätzlich eröffnen sich aus ökonomischer Sicht fünf Handlungsoptionen für die Gestaltung der Eigentumsstrukturen
der partiell im öffentlichen Eigentum stehenden Mobilfunksendemasten. Das Basisszenario (1) der reinen Ausgliederung stellt
in Relation zur Ausgangssituation eine Verbesserung dar, da es betriebswirtschaftliche Vorteile ohne volkswirtschaftliche
Nachteile bringt. Von den vier anderen Varianten scheidet der Verkauf an einen horizontalen Wettbewerber (2) aus wettbewerbsrechtlichen
und -ökonomischen Gründen aus, während der Verkauf an einen "Maverick" (3) dem Verkauf an ein vertikal integriertes Telekommunikationsunternehmen
(4) aus wettbewerbsökonomischen Gründen bzw. der Überführung in öffentliches Eigentum (5) aus Resilienzüberlegungen überlegen
ist. Die Wahl zwischen Verkauf an einen "Maverick" (3) und Überführung in öffentliches Eigentum (5) hängt von der Priorisierung
der Ziele ab, wobei bei kritischen Infrastrukturen zwischen effizienter Ressourcenallokation (Effizienz) und Widerstandsfähigkeit
(Resilienz) ein Zielkonflikt existiert.
In this paper, we present a novel approach of linking the technical model of the continental European electricity system ATLANTIS
with the macroeconomic model DYNK to provide comprehensive integrated power and socio-economic analyses. We thoroughly describe
both models and explain the work that has been done to interlink the models. Further, we take Austria's generation expansion
plans to transform the electricity sector to 100 percent renewable energy sources (national balance) by 2030 and analyse the
effects of different CO2 prices on the electricity demand that couples the two models via a feedback loop. As the
electricity price and demand are interlaced and influence each other, the linked models are solved iteratively until convergence,
i.e., until the change of the electricity demand from the DYNK model does not affect the electricity price in the ATLANTIS
model anymore. The results show that coupling a technical and macroeconomic model is possible and convergence is achieved
after just a few iterations.
We analyse the (techno- and macro-)economic and distributive effects of a transformation to a renewable electricity system
in Austria by 2030, as stipulated by the Austrian government. For the analysis, the macroeconomic model DYNK and ATLANTIS,
a partial model of the electricity market, were expanded and linked. Four transformation scenarios conforming with the 100
percent renewable electricity target in Austria on a national balance are examined, integrated into a consistent scenario
for the development of the European electricity system. Additionally, sensitivity analyses with respect to the gas price are
performed. Although all scenarios achieve 100 percent RES-E on a national balance, the analysis shows that electricity from
gas-fired power plants will still be needed in 2030 to balance variable renewable generation, to avoid grid congestion, and
for heat generation from combined heat and power plants in winter months. Another main conclusion from the simulations is
that the transition towards a renewable electricity sector is almost neutral from a socio-economic perspective. It does neither
reveal harmful impacts nor lead to high multiplier effects from additional investment. With high natural gas prices in the
sensitivity scenarios a decrease in GDP and household income, which might motivate redistributive policies, can be observed.
Der vorliegende Beitrag analysiert Optionen zur Entlastung von Unternehmen angesichts der derzeit hohen Energiepreise. Unterstützungsmaßnahmen
sollten auf Unternehmen beschränkt werden, die ihre Kosten nicht weitergeben können, da sie im internationalen Wettbewerb
stehen. Ein koordiniertes Vorgehen auf EU-Ebene ist prinzipiell nationalen "Insellösungen" vorzuziehen. Mit dem konkreten
Design des Energiekostenzuschusses für Unternehmen hat sich die österreichische Bundesregierung für ein breitflächiges Subventionsregime
unter Inkaufnahme entsprechend hoher Mitnahmeeffekte und gegen eine zielgerichtete Unterstützung entschieden. Ein allgemeiner
Verlustrücktrag kombiniert mit Liquiditätshilfen (Haftungen und Garantien) wäre ökonomisch effizienter und ökologisch nachhaltiger
gewesen.
Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen zur Abfederung hoher Energiekosten sollten auf jene Unternehmen beschränkt werden,
die ihre Kosten nicht weitergeben können, da sie im internationalen Wettbewerb stehen. Um den Binnenmarkt nicht zu verzerren,
ist prinzipiell ein koordiniertes Vorgehen auf europäischer Ebene anzustreben und nationalen "Insellösungen" vorzuziehen.
Aus ökologischer Perspektive sind insbesondere ein Aussetzen des nationalen Emissionshandels sowie der Ende September 2022
von der Bundesregierung vorgestellte Energiekostenzuschuss für Unternehmen kritisch zu sehen. Mit dem konkreten Programmdesign
des Energiekostenzuschusses für Unternehmen hat sich die Bundesregierung für ein breitflächig ausgerolltes Subventionsregime
unter Inkaufnahme entsprechend hoher Mitnahmeeffekte und gegen eine zielgerichtete Unterstützung von Unternehmen mit intakten
Geschäftsmodellen entschieden. Ein allgemeiner Verlustrücktrag kombiniert mit Liquiditätshilfen (Haftungen und Garantien)
und einer Senkung der Lohnnebenkosten wäre budgetschonender und ökonomisch effizienter gewesen.
Chinas wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung, das steigende Misstrauen und die Systemrivalität zwischen den USA
und China, gepaart mit der abnehmenden Bedeutung globaler Institutionen wie der WTO erfordern ein stärker geostrategisches
Handeln der EU. Die COVID-19-Pandemie sowie der Russland-Ukraine-Krieg haben die mögliche Verwundbarkeit internationaler Lieferketten
durch zu starke Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern vor Augen geführt und die Dringlichkeit für Anpassungen noch verstärkt.
Die notwendige geoökonomische Neuausrichtung hat bereichsübergreifenden Charakter und verlinkt Außenwirtschaftspolitik mit
außen- und sicherheitspolitischen Interessen, aber auch mit den Zielen der Industriepolitik, Klima- und Energiepolitik, Währungs-
und Finanzmarktpolitik bis hin zur Entwicklungspolitik. Sie stellt große und neue Anforderungen an die Wirtschaftsdiplomatie,
das Design wirtschaftspolitischer Instrumente, die Koordination zwischen nationalen und internationalen Akteuren und die Abwägung
diverser Zielsetzungen aus den unterschiedlichen Politikbereichen. Die Studie beschreibt die wichtigsten geoökonomischen Trends
sowie die damit zusammenhängenden Herausforderungen und leitet daraus wichtige strategische Leitlinien sowie wirtschaftspolitische
Handlungsoptionen für die EU und Österreich ab.
Häufig sind krisenhafte Ereignisse für bestimmte Sektoren mit Zufallsgewinnen verbunden. In der aktuellen Energiekrise verzeichnen
insbesondere manche Stromerzeuger im Vergleich zur Vorkrisenzeit zusätzliche Gewinne. Aktuell wird über die Einführung einer
Zufallsgewinnsteuer diskutiert, um die betroffenen Unternehmen oder Sektoren an der Finanzierung der Krisenkosten zu beteiligen.
Sieben EU-Länder haben bereits eine Zufallsgewinnsteuer implementiert oder planen deren Einführung. In Österreich rechtfertigt
der vergleichsweise geringe Anteil, der von Zufallsgewinnen an österreichischen Energieversorgungsunternehmen den privaten
Investorinnen und Investoren verbleibt, die Einführung einer Zufallsgewinnsteuer nicht. Zudem bleibt aus standortpolitischer
Sicht eine ad hoc eingeführte Zufallsgewinnsteuer problematisch. Eine Stromkostenbremse mit einer Preisobergrenze für ein
definiertes Grundkontingent des Stromverbrauchs scheint daher die klügere Maßnahme zu sein, vorausgesetzt, dass die Energieversorgungsunternehmen
bloß die aktuellen Beschaffungs- oder Produktionskosten (mit kalkulatorischem Gewinnaufschlag) ersetzt bekommen.
Durch die Verknappung des Gasangebots infolge des Krieges in der Ukraine sind über den Preisbildungsmechanismus der "Merit
Order" die Strompreise stark angestiegen. Ein Elektrizitätsgrundkontingent zum reduzierten Fixpreis kann hohe Preissteigerungen
dämpfen und private Haushalte entlasten. Im vorliegenden WIFO Research Brief werden 15 Fragen zu einem Elektrizitätsgrundkontingent
beantwortet.
The present monitoring of selected indicators on various aspects of the digital transformation of the economy and society
shows that Austria still only ranks in the middle of the EU 27. The gap in the availability of particularly high-performance
fibre-optic infrastructures in an EU comparison could be efficiently reduced by open network access models that allow multiple
use of existing network infrastructures. This would bring the nationwide availability of gigabit-capable access networks a
decisive step closer.