Schätzungen zeigen, dass der geschlechtsspezifische Lohnunterschied von 11,3% des durchschnittlichen Frauenlohns 2021 niedriger
als in den Vorjahren war. Der bereinigte Lohnunterschied betrug 6,4% des durchschnittlichen Frauenlohns und unterschied sich
damit kaum vom Vorjahreswert (6,2%). Maßgebliche Gründe für die beobachteten Lohnunterschiede sind, dass Frauen im Durchschnitt
weniger Berufserfahrung als Männer haben und systematisch andere Berufe als Männer ergreifen. Ein weiterer Grund sind Unterschiede
in unbeobachteten Merkmalen, wie beispielsweise unterschiedliches Verhalten bei individuellen Lohnverhandlungen.
In a randomised controlled trial in Austria, lower caseloads in public employment offices led to more meetings of the unemployed
with their caseworkers, more job offers, more program assignments, and more sanctions for noncompliance with job search requirements.
More intensive counselling led to shorter unemployment episodes due to faster job entry, but also to more exits from the labour
force in the two years following treatment. We find effects for different subgroups of unemployed. We find no effects on wages.
A cost-benefit analysis suggests that lower caseloads not only shorten the duration of unemployment but are also cost-effective.
Schätzungen zeigen, dass der geschlechtsspezifische Lohnunterschied mit 12,1% des mittleren Frauenlohnes 2020 niedriger als
in den Vorjahren war. Der bereinigte Lohnunterschied blieb mit 6,1% des mittleren Frauenlohnes im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Im privaten Sektor ist der bereinigte Lohnunterschied von 5,8% auf 6,6% des mittleren Frauenlohnes gestiegen. Ein maßgeblicher
Faktor für die beobachteten Lohnunterschiede ist die geringere Berufserfahrung von Frauen. Ein weiterer Faktor sind in den
Daten nicht beobachtbare Merkmale wie beispielsweise Unterschiede bei Lohnverhandlungen. Eine detaillierte Untersuchung zeigt
negative Effekte der Krise auf das Arbeitsangebot von Frauen und Männern, jedoch keine zusätzlichen Effekte für Eltern.
This technical report presents the dynamic microsimulation model microWELT-US developed for US labour force projections accounting
for education and health. microWELT-US is the adaptation of an existing microsimulation model for Europe. The microsimulation
model supports a comparative analysis of the effect of socio-demographic change on future labour force participation. The
model is a continuous time, competing risk, interacting population model supporting alignment to existing population projections.
The model is built on the microWELT modelling platform implemented in Modgen, a freely available programming technology developed
and maintained at Statistics Canada. The model has a graphical user interface allowing the editing of parameters, scenario
creation, and exploration of simulation results. This report gives an overview of the model architecture, model parameters,
the base scenario, and key simulation results comparing the USA to Germany, France, and Spain.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen regelmäßig belegen, gibt es in Österreich geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Der
vorliegende Research Brief untersucht auf Basis von EU-SILC-Daten die Entwicklung dieser Unterschiede im Zeitraum 2005 bis
2019. Während der Stundenlohn von Frauen im Jahr 2005 um etwa 20,5% geringer war als jener der Männer, sank diese Differenz
bis 2019 auf 15,3%. Auch der um bestimmte Merkmale wie etwa die Schulbildung und Berufserfahrung "bereinigte" Lohnunterschied
ging je nach statistischer Methode bis 2019 auf 6% bis 11% zurück (2005: 9% bis 17%). Der Hauptgrund für den Rückgang ist
eine Angleichung der Merkmale von Frauen und Männern, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden. Die größte Bedeutung für
den Lohnunterschied kommt neben nicht beobachteten Merkmalen der Berufswahl und der Berufserfahrung zu, die im Fall von Frauen
durch Kinderbetreuungszeiten eingeschränkt wird. Der vorliegende Research Brief ist eine Aktualisierung von Böheim, R., Fink,
M., Zulehner, C., "About time: the narrowing gender wage gap in Austria", Empirica, 2020.
We examine the gender wage gap in Austria from 2005 to 2017 using data from EU-SILC. The raw gap of hourly wages declined
from 18.6 log points in 2005 to 14.9 log points in 2017. We use standard decomposition techniques that correct for differences
in the distributions of human capital and other variables between men and women. Decompositions of the wage gap indicate that
both the explained and the unexplained part of the gender wage gap decreased substantially over the last ten years. Using
the approach developed by Neumark (1988), the unexplained wage gap shrank from 8.7 log points in 2005 to 5.1 log points in
2017. The main reason for the decline in wage differences was the relative improvement of women's observed and unobserved
characteristics.
Das spezielle Angebot an Beratungs- und Betreuungsleistungen für Personen mit multiplen Vermittlungshindernissen (BBEN) wird
vom AMS derzeit in ausgewählten regionalen Geschäftsstellen erprobt. Untersucht wird, wie sich seine Einführung auf die Kosten-Ertrags-Relation
des AMS im Vergleich mit einer Situation unveränderter Betreuung und Förderung dieser Zielgruppe auswirkt. Etwaige Kostenveränderungen
resultieren aus Veränderungen der Inanspruchnahme von Betreuungs- und Beratungsleistungen, der Maßnahmenteilnahme, des weiteren
Verlaufes der Arbeitslosigkeit und des Leistungsbezuges sowie der nachfolgenden Beschäftigungsintegration. Während der Pilotphase
in den Jahren 2017 und 2018 ergaben sich für das AMS in einem kurzen Zeitraum von einem Jahr keine Kostenersparnisse aus der
Veränderung der Betreuungsstrategie für Personen mit multiplen Vermittlungshindernissen.
Aufgabe der vorliegenden Studie war es, für unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten für das Arbeitslosengeld-Neu Auswirkungen
auf die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher, auf die Höhe der Existenzsicherungsleistungen und auf den Budgeteinsatz für die
Arbeitslosenversicherung sowie die Systeme der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe) zu simulieren. Die
konkreten Szenarien wurden von politisch verantwortlicher Seite vorgegeben, keines davon erlangte den Status eines akkordierten
Umsetzungsvorschlages für ein Arbeitslosengeld-Neu. Die Analyse basiert auf einem Mikrosimulationsmodell und umfasst sowohl
die Veränderung der Zahl der Leistungsberechtigten und der Leistungshöhe als auch die Gesamtausgaben des vorgeschlagenen Systems
im Vergleich zum Status quo. Die Wirkung dieser Arbeitslosengeldvarianten auf das nachgelagerte System der Bedarfsorientierten
Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe wird mit einem stilisierten Modell geschätzt. Die hier beispielhaft durchgeführte detaillierte
Schätzung der Auswirkungen von Gestaltungsoptionen der Arbeitslosenversicherung bietet die Möglichkeit, politische Entscheidungsfindung
auf eine sachorientiertere Basis zu stellen.
We examine the gender wage gap in Austria from 2005 to 2017 using data from EU-SILC. The raw wage gap declined from 18.6 log
points in 2005 to 14.9 log points in 2017. We use standard decomposition techniques that correct for differences in the distributions
of human capital and other variables between men and women. All calculated decompositions indicate that the unexplained part
of the gender wage gap decreased substantially over the last ten years. The decrease of the unexplained gender wage gap between
the largest gap in this period (2006) and the most recent gap (2017) ranges from 3.7 log points to 8.5 log points depending
on the decomposition approach. Using the approach developed by Neumark (1988), the corrected wage gap shrank from 8.7 log
points in 2005 (8.8 log points in 2006) to 5.1 log points in 2017. The main reason for the decline in wage differences is
the relative improvement of women's observed and unobserved characteristics.
Der Fehlzeitenreport gibt eine Übersicht über Entwicklung und Verteilung der gesundheitsbedingten Fehlzeiten in Österreich.
2017 waren die Krankenstände gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, die Beschäftigten verbrachten im Jahresverlauf durchschnittlich
12,5 Kalendertage im Krankenstand. Das entspricht einem Verlust an Jahresarbeitszeit von 3,4%. Der Fehlzeitenreport 2018 behandelt
in einem Schwerpunktkapitel das Thema "Präsentismus und Absentismus". Den verfügbaren Daten zufolge ist etwa die Hälfte der
österreichischen Beschäftigten im Jahresverlauf mindestens einmal trotz Krankheitssymptomen am Arbeitsplatz. Absentismus,
d. h. das Vortäuschen eines Krankenstandes, betrifft einen kleineren Beschäftigtenkreis und ist weniger gut erforscht als
Präsentismus, aber ebenfalls ein relevanter Bestandteil der Arbeitswelt. Sowohl Präsentismus als auch Absentismus verursachen
Kosten und können kurz- und längerfristige Schäden für die Wirtschaft und die Gesellschaft zur Folge haben.