Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Mai eine Verschlechterung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen
Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 4,9 Punkten (saisonbereinigt) 6,1 Punkte unter dem Wert des Vormonats
(11,0 Punkte). Zu diesem Rückgang trugen insbesondere die Konjunkturerwartungen bei, die sich über die Branchen hinweg deutlich
eintrübten, während die Lageindikatoren trotz Rückgängen weiterhin für die meisten Branchen mit Ausnahme der Sachgütererzeugung
noch ein durchschnittliches Konjunkturumfeld zeichnen. Die Kreditnachfrage der Unternehmen ging im Mai zurück. Die Unternehmen
schätzen die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe im Frühjahr mehrheitlich restriktiv ein.
This Research Brief provides an overview of the main findings of the study "The Price-Dampening Effect of Non-profit Housing".
The study examined the impact of non-profit housing in Austria on the for-profit housing segment in a historical and regional
perspective. The focus was on rental housing. By analysing micro census and register data from the last 50 years, the study
concludes that non-profit housing associations have a significant impact on the overall Austrian housing market, both in terms
of quality and rent levels. It has been shown that a 10 percent increase in the share of non-profit housing associations leads
to an average decrease in non-regulated rents of 30 to 40 cents per m2. On average, this corresponds to about 5 percent cheaper
rents in the non-regulated rental sector due to the price-dampening effect of GBV.
Dieser Research Brief gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studie "Die preisdämpfende Wirkung des gemeinnützigen
Wohnbaus". Die Studie untersuchte in historischer und regionaler Perspektive den Einfluss des gemeinnützigen Wohnbaus in Österreich
auf das gewinnorientierte Wohnungssegment. Der Schwerpunkt lag dabei auf Mietwohnungen. Mittels Analyse von Mikrozensus- und
Registerdaten der letzten 50 Jahre kommt die Studie zu dem Schluss, dass gemeinnützige Bauvereinigungen (GBV) sowohl in Bezug
auf Qualität als auch auf Miethöhe einen deutlichen Einfluss auf den gesamten österreichischen Wohnungsmarkt ausüben. Es konnte
gezeigt werden, dass eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% im Schnitt zu einem Rückgang der nicht-regulierten Mieten von
30 bis 40 Cent pro m2 führt. Im Durchschnitt entspricht dies in etwa 5% günstigeren Mieten im nicht-regulierten Mietsektor,
der durch die preisdämpfende Wirkung von GBV entsteht.
Die Studie untersucht die preisdämpfende Wirkung der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) auf das gewinnorientierte Wohnungssegment.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mietwohnungen. Neben einer konzeptionellen Einordnung der GBV als Non-Profit-Anbieter der
Wohnungswirtschaft, werden anhand eines Oligopolmodells Hypothesen für die Wirkung der GBV abgeleitet. Im empirischen Teil
der Studie werden zunächst die Meilensteine der österreichischen Wohnungswirtschaft der letzten 50 Jahre skizziert und anschließend
die Wohnbauzyklen der letzten Jahrzehnte herausgearbeitet. Auch das Verhalten der unterschiedlichen Anbietersegmente in puncto
Preis und Qualität wird auf Basis einer langen Zeitreihe des Mikrozensus abgebildet. Es folgt eine Darstellung der regionalen
Disparitäten von GBV-Aktivitäten. Eine abschließende statistische Analyse quantifiziert den preisdämpfenden Effekt der GBV
mittels ökonometrischer Methoden. Je nach Modell führt eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% zu einem Rückgang im Differential
von 30 bis 40 Cent pro m2. Eine Erhöhung des GBV-Anteils zeigt jedoch eine stärkere Wirkung in Regionen, wo GBV bereits eine
substantielle Präsenz ausweisen.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im April eine Verbesserung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen
Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 11,0 Punkten (saisonbereinigt) 6,3 Punkte über dem Wert des Vormonats
(4,8 Punkte). Zu diesem Anstieg trugen insbesondere die Dienstleistungsbranchen bei. Die Lagebeurteilungen stiegen in allen
Sektoren an, mit Ausnahme der konjunkturell bedeutenden Sachgütererzeugung. Auch die Konjunkturerwartungen verbesserten sich
über alle Sektoren hinweg recht deutlich. Allerdings blieben die Konjunkturerwartungen in den stark energieintensiven Branchen
weiterhin skeptisch. Insgesamt lassen die Ergebnisse eine Verbesserung der Konjunkturlage in den nächsten Monaten erwarten,
auch wenn die unternehmerische Unsicherheit im April weiter überdurchschnittlich blieb.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im März eine weitere leichte Abschwächung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen
Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 4,9 Punkten (saisonbereinigt) 0,6 Punkte unter dem Wert des Vormonats
(5,5 Punkte). Der Rückgang ist sektoral vor allem auf eine weitere Abschwächung der Konjunkturbeurteilungen in der Bauwirtschaft
zurückzuführen. Im Aggregat verschlechtern sich die aktuellen Lagebeurteilungen über alle Sektoren hinweg, während sich die
Konjunkturerwartungen auf niedrigem Niveau verbesserten. Die Ergebnisse lassen eine Fortsetzung der konjunkturellen Seitwärtsbewegung
für die nächsten Monate erwarten. Die unternehmerische Unsicherheit ging im März weiter zurück, signalisiert aber weiterhin
erhöhte Konjunkturrisiken.
Für das III. Quartal 2022 zeigen die regionalen Konjunkturindikatoren eine Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in allen
Bundesländern. Während die Entwicklung der Zahl der Übernachtungen im 1. Halbjahr noch von den Aufholprozessen nach der COVID-19-Krise
geprägt war, flachte sich der Zuwachs im III. Quartal deutlich ab. Auch die Sachgütererzeugung und das Bauwesen entwickelten
sich weniger dynamisch, und das Beschäftigungswachstum fiel österreichweit um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im II. Quartal
aus. Eine nach Bundesländern differenzierte Betrachtung zeigt regional unterschiedliche Ausprägungen der Konjunkturabschwächung.
The results of the WIFO-Konjunkturtest (business cycle survey) in January show a slight improvement in economic assessments
compared with the previous quarter. However, economic expectations remained subdued in all sectors. Capacity utilisation stayed
at an average level. In the aggregate economy, as in the previous quarters, the "shortage of labour force" was the most important
obstacle to business activity, with "insufficient demand" continuing to gain slightly in importance. Although business uncertainty
has decreased, it is still high and reflects considerable economic risks. Despite declines, sale price expectations also remained
above average.
Das Bauwesen in Europa erholte sich rasch von den negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und wuchs 2022 um weitere 3,0%
gegenüber dem Vorjahr (2021 +5,8%). Das Bauvolumen stieg 2022 in den 19 Euroconstruct-Ländern auf rund 1.900 Mrd. €. Der Ukraine-Krieg
und der damit verbundene Wirtschaftseinbruch in Europa erzeugen ebenso wie die stark gestiegene Inflation Druck auf das europäische
Bauwesen. Euroconstruct erwartet daher für die im Netzwerk vertretenen Länder stagnierende Bauvolumina in den Jahren 2023
und 2024. Ein verschärftes Zinsumfeld und das mangelnde Konsumentenvertrauen belasten insbesondere den Wohnbau, der sich am
ungünstigsten entwickeln dürfte. Impulse könnten vor allem vom Tiefbau ausgehen. In Österreich dürfte die Wachstumsabschwächung
sogar noch stärker ausfallen als im europäischen Durchschnitt – mit +0,2% stagnierte die heimische Bauproduktion bereits im
Jahr 2022. Hintergrund des zaghaften Wachstums sind einerseits die drastischen Baukostensteigerungen, die die hohen nominellen
Zuwächse zunichtemachen. Hinzu kommt die Schwäche im Wohnungsneubau, der im Jahr 2022 schrumpfte und sich auch in den kommenden
Jahren mäßig entwickeln wird. Dies wird nur teilweise durch die Sanierung und einen starken Tiefbau kompensiert.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom Oktober zeigen im Quartalsvergleich für sämtliche Sektoren eine neuerliche Verschlechterung
der Konjunkturbeurteilungen und eine weitere Eintrübung der Konjunkturerwartungen. Die Kapazitätsauslastung ging zwar ebenfalls
in allen Sektoren zurück, blieb aber noch auf durchschnittlichem Niveau. In der Gesamtwirtschaft war wie in den Vorquartalen
der "Mangel an Arbeitskräften" das wichtigste Hemmnis der Geschäftstätigkeit, allerdings gewinnt der "Mangel an Nachfrage"
an Bedeutung. Die unternehmerische Unsicherheit stieg in den vergangenen Monaten weiter an. Auch die Verkaufspreiserwartungen
blieben überdurchschnittlich.