Als Basis für eine mittelfristige Schätzung des Qualifizierungsbedarfs erarbeitet das WIFO regelmäßig Prognosen der Beschäftigungsentwicklung
nach Berufsgruppen, Branchen und Geschlecht. Dazu wurde eine modellgestützte Prognoseinfrastruktur aufgebaut. Die aktuelle
Berechnung deckt den Zeitraum 2021 bis 2028 ab und bietet eine detaillierte Prognose für 38 Branchen und 9 Berufshauptgruppen.
Auf Ebene der neun Bundesländer werden ebenfalls neben 38 Branchen 9 Berufsgruppen unterschieden. Bei einem Wachstum der Gesamtbeschäftigung
von knapp 1,1% pro Jahr zeigt sich ein deutlicher Trend zu höheren Qualifikationsanforderungen und zu dienstleistungsorientierten
Tätigkeiten. Akademische Berufe weisen ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum auf, während insbesondere Berufe mit einem
höheren Anteil Geringqualifizierter Beschäftigungsverluste aufweisen.
Aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sind ein zentraler Baustein zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit – einer der
wichtigsten Herausforderungen, denen sich OECD-Länder wie Österreich stellen müssen. Trotz einer mittlerweile umfangreichen
Evaluierungsliteratur mangelt es international immer noch an einem vollständigen Bild darüber, welche Maßnahmen die Wiederbeschäftigungschancen
von Langzeitarbeitslosen effektiv verbessern. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die Wirksamkeit der
sieben zentralen Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderungen des Arbeitsmarktservice Niederösterreich für langzeitbeschäftigungslose
Personen. Alle evaluierten Maßnahmen wirken einem Rückzug der geförderten Personen vom Arbeitsmarkt entgegen. Fachliche Qualifizierung,
ob Aus- und Weiterbildung durch externe Bildungsträger oder mittels Kurskostenbeihilfen geförderte Angebote auf dem freien
Bildungsmarkt, verbessert darüber hinaus signifikant die Integration in ungeförderte Beschäftigung. Das Gleiche gilt für Beschäftigungsförderungen
im privaten Sektor (Eingliederungsbeihilfen) und für Transitbeschäftigung in Sozialökonomischen Betrieben (SÖB) und Gemeinnützigen
Beschäftigungsprojekten (GBP). Für Basisqualifizierung, Berufliche Orientierung und Aktive Arbeitssuche sind diese positiven
Wirkungen weniger klar oder schwächer ausgeprägt.
In einer rezenten WIFO-Studie wurde untersucht, wie sich welche Arten von Qualifizierungsförderungen des Arbeitsmarktservice
Österreich auf die Arbeitsmarktchancen unterschiedlicher Gruppen von Arbeitslosen auswirken. Dabei wurden die Förderungen
näher nach Maßnahmeninhalt, Trägertyp, Abschlussart, Intensität und Zielgruppenorientierung unterschieden. Der vorliegende
Beitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse der Evaluierung der Maßnahmeneffektivität zusammen. Alle acht evaluierten Qualifizierungsförderungen
wirken sich im Durchschnitt positiv auf die Arbeitsmarktbeteiligung und die Beschäftigungschancen der geförderten Arbeitslosen
aus. Kurs ist jedoch nicht gleich Kurs. Die Angebote sind äußerst heterogen in ihrer Ausgestaltung und Wirkung.
Many European countries are facing the key challenge of integrating low-skilled jobless young people into the labour market.
From 2018 to 2020, the Public Employment Service (PES) in Vienna tested a new model of intensified support ("case management").
The target group consisted of young unemployed persons with low formal qualifications who were drawing on social assistance.
Based on the pilot project and a propensity matching approach, we show that the increase in staff significantly increased
the intensity of the counselling. It led to an increase in job proposals and active labour market programme participation,
as well as sanctions in the form of benefit suspensions for failure to keep PES appointments. In line with the goal, more
of the young people were encouraged to take part in training and further education instead of being quickly placed in an unskilled
job. However, in the three-year follow-up period, the intensified counselling did not (yet) have a significant effect on the
overall extent of integration into employment. Regarding post-unemployment job quality, we find no effects on wages at the
start of a job.
Die vorliegende Studie erarbeitet eine Abschätzung der künftigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für ältere Personen. Dazu
wird der Einfluss des Gesundheitszustands, der Ausbildung und anderer Faktoren auf die Erwerbskarriere analysiert und die
Beschäftigungslage Älterer mit Hilfe eines dynamischen Mikrosimulationsmodells bis 2040 prognostiziert. Dieser Ansatz, welcher
auf individuellen Erwerbskarrieren einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung basiert, erlaubt eine Abschätzung künftiger
Entwicklungstendenzen in Bezug auf Größe und Struktur der österreichischen Erwerbsbevölkerung. Die modellierten Übergänge
zwischen den verschiedenen Erwerbszuständen hängen dabei neben Alter und Geschlecht von individuellen Gegebenheiten wie dem
Gesundheitszustand, dem höchsten formalen Bildungsabschluss, aber auch der bisherigen Erwerbskarriere ab. Basierend auf detaillierten
Analysen zur Auswirkung dieser Faktoren auf die Übergangschancen bzw. ‑risiken zwischen verschiedenen Erwerbspositionen simuliert
das Modell künftige Entwicklungen des österreichischen Arbeitsmarktes, wobei auch regulatorische Veränderungen des Pensionssystems
berücksichtigt werden.
Die vorliegende Studie untersucht ausgewählte Gestaltungselemente der österreichischen Arbeitslosenversicherung hinsichtlich
ihres Potentials, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu fördern bzw. Arbeitslosigkeit zu verfestigen. Aufbauend auf ökonomischer
Theorie sowie internationaler und nationaler empirischer Evidenz werden die Auswirkungen möglicher Reformszenarien (degressive
Gestaltung der Nettoersatzrate, Wegfall der Zuverdienstmöglichkeit, Verbesserung der Betreuungsrelation) unter Berücksichtigung
von Verhaltensänderungen simuliert. Im Fokus der Analyse stehen die Effekte auf die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher, auf
die Höhe der Existenzsicherungsleistungen und auf den Budgeteinsatz für die Arbeitslosenversicherung sowie die Systeme der
Bedarfsorientierten Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe).
In a randomised controlled trial in Austria, lower caseloads in public employment offices led to more meetings of the unemployed
with their caseworkers, more job offers, more program assignments, and more sanctions for noncompliance with job search requirements.
More intensive counselling led to shorter unemployment episodes due to faster job entry, but also to more exits from the labour
force in the two years following treatment. We find effects for different subgroups of unemployed. We find no effects on wages.
A cost-benefit analysis suggests that lower caseloads not only shorten the duration of unemployment but are also cost-effective.
Commissioned by: Federal Ministry of Labour, Social Affairs, Health and Consumer Protection
Study by: Austrian Institute of Economic Research
In einer umfangreichen Studie evaluiert das WIFO die Effektivität und Effizienz der vom Arbeitsmarktservice gesetzten Qualifizierungsförderungen
für arbeitslose Personen. Dabei werden nicht nur Effektunterschiede zwischen zahlreichen Subgruppen von Arbeitslosen beleuchtet,
sondern werden vor allem auch stärker als bisher unterschiedliche Subtypen von Maßnahmen unterschieden – hinsichtlich Trägertyp,
Inhalt, Abschlussart, Förderintensität und Zielgruppenorientierung. Die vorliegende Begleitdokumentation zu der Evaluierung
enthält Detailinformationen zur stärkeren Differenzierung der Qualifizierungsförderungen, die aus der Studie ausgelagert wurden.
Die vorliegende Studie hat eine umfangreiche Evaluierung der Effektivität und Effizienz der vom Arbeitsmarktservice gesetzten
Qualifizierungsförderungen für arbeitslose Personen zum Gegenstand. Dabei beleuchtet sie nicht nur Effektunterschiede zwischen
zahlreichen Subgruppen von Arbeitslosen, sondern unterscheidet vor allem auch stärker als bisher unterschiedliche Subtypen
von Maßnahmen hinsichtlich Trägertyp, Inhalt, Abschlussart, Förderintensität und Zielgruppenorientierung. Die Ergebnisse illustrieren
eindrücklich: Kurs ist nicht gleich Kurs. Die vom AMS eingesetzten Qualifizierungsförderungen sind äußerst heterogen zum einen
in ihrer Ausgestaltung und zum anderen in ihrer Wirkung. Deshalb bleibt wertvolles Wissen über ihren Einsatz und ihre Wirkung
verborgen, wenn beim Fördermonitoring nicht ausreichend differenziert wird. Die Studie zeigt Möglichkeiten auf, die Informationslage
zu den umgesetzten Maßnahmen weiter zu verbessern.
Die vorliegende Studie hat eine umfangreiche Evaluierung der Effektivität und Effizienz der vom Arbeitsmarktservice gesetzten
Qualifizierungsförderungen für arbeitslose Personen zum Gegenstand. Dabei beleuchtet sie nicht nur Effektunterschiede zwischen
zahlreichen Subgruppen von Arbeitslosen, sondern unterscheidet vor allem auch stärker als bisher unterschiedliche Subtypen
von Maßnahmen hinsichtlich Trägertyp, Inhalt, Abschlussart, Förderintensität und Zielgruppenorientierung. Die Ergebnisse illustrieren
eindrücklich: Kurs ist nicht gleich Kurs. Die vom AMS eingesetzten Qualifizierungsförderungen sind äußerst heterogen zum einen
in ihrer Ausgestaltung und zum anderen in ihrer Wirkung. Deshalb bleibt wertvolles Wissen über ihren Einsatz und ihre Wirkung
verborgen, wenn beim Fördermonitoring nicht ausreichend differenziert wird. Die Studie zeigt Möglichkeiten auf, die Informationslage
zu den umgesetzten Maßnahmen weiter zu verbessern.