Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte (52,5%). Während die Zahl der Schulungsteilnehmer
und -teilnehmerinnen um etwa 10% sank, erhöhte sich die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um zwei Drittel (65,7%).
Gegenüber der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 konzentriert sich die aktuelle Krise weniger auf die Warenherstellung,
sondern erfasst viele Wirtschaftsbereiche, insbesondere auch den Dienstleistungssektor. Beherbergung und Gastronomie, Bauwesen,
Verkehr, Arbeitskräfteüberlassung, Unterhaltung, Teile des Handels und persönliche Dienstleistungen sind besonders stark betroffen,
die Arbeitslosigkeit steigt aber in allen Teilen der Wirtschaft.
1. Corona-Krise schlägt unmittelbarer und stärker auf den Arbeitsmarkt durch als die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09
War die Zahl der arbeitslosen Personen in den letzten drei Jahren durchgehend rückläufig und im Februar noch um 11.000 (2,7%)
auf rund 400.000 gesunken, so folgte in der zweiten Märzhälfte, nach Erlass der Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen
am 15. März, ein massiver Anstieg. Pro Tag kamen im Durchschnitt ungefähr 12.000 arbeitslos gemeldete Personen hinzu. Wie
das AMS heute bekanntgab, waren zu Monatsende 562.522 Personen und damit um 193.543 Personen (52,5%) mehr arbeitslos vorgemerkt
oder in AMS-Schulung als vor einem Jahr. Die Corona-Krise schlägt damit unmittelbarer und stärker auf den Arbeitsmarkt durch
als die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Damals nahm die Arbeitslosigkeit langsamer und in keinem Monat um mehr als 73.000
Personen oder 33,2% zu (Abbildung 1).
Mit rund 563.000 liegt die Arbeitslosigkeit nun auf dem höchsten Niveau in der Zweiten Republik. Rund 504.000 Personen sind
arbeitslos, weitere 58.000 Personen in AMS-Schulung vorgemerkt. Der aktuelle Anstieg betrifft ausschließlich arbeitslos vorgemerkte
Personen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer und -teilnehmerinnen ging im März sogar verstärkt zurück (rund 6.000 Personen,
9,9%), da der Schulungsbetrieb des AMS mit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen ausgesetzt wurde. Bei laufenden
Kursen wird nach Möglichkeit auf E-Learning, Fernunterricht oder Selbststudium umgestellt. Neue Kurse werden keine gestartet.
2. Viele Beschäftigte werden gekündigt, zugleich kommt es zu deutlich weniger Neueinstellungen
Die derzeitige Krisensituation und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind in Österreich beispiellos: Der massive Anstieg
der Arbeitslosigkeit ist weitestgehend Folge der Ausfälle der Wirtschaftstätigkeit in zahlreichen Wirtschaftsbereichen, die
aus der Einschränkung des öffentlichen Lebens im Inland (Schließung von Geschäften, Gaststätten, Kultur-, Unterhaltungs- und
Sportbetrieben, Kindergärten und Schulen, der Einschränkung der Bewegungsfreiheit usw.), der Unterbrechung von Lieferketten
und der geringeren internationalen Nachfrage resultieren. Zudem stehen durch Grenzschließungen Arbeitskräfte aus dem Ausland
teilweise nicht zur Verfügung. Diese Faktoren haben zu zahlreichen Auflösungen von Beschäftigungsverhältnissen geführt und
verhindern gleichzeitig Neueinstellungen. Aufgrund der Wirtschaftsausfälle kommen also neue Arbeitslose hinzu, die zuvor beschäftigt
waren. Es kehren auch weniger Arbeitslose in die Beschäftigung zurück. Zum Teil waren Wiedereinstellungen geplant, wurden
aber durch die aktuelle Krise vereitelt.
Ein kleinerer Teil des Arbeitslosigkeitsanstiegs ist auch auf ein vorzeitiges Saisonende im Tourismus zurückzuführen. In dieser
Branche ist es vielerorts üblich, dass Saisonarbeitskräfte erst nach Ostern arbeitslos werden, um dann ein paar Monate später
in der Sommersaison wieder eine Arbeit aufzunehmen. Mit den Ausgangsbeschränkungen, Sperren von Restaurants, Hotels, Seilbahnen
und Geschäften ging die Wintersaison und damit die Beschäftigung vieler Saisonarbeitskräfte diesmal bereits ein Monat früher
zu Ende. Das Ende der Wintersaison hätte sich sonst erst Ende April in der Arbeitslosigkeit niedergeschlagen.
3. Corona-Krise trifft Wirtschaft in der vollen Breite besonders auch den Dienstleistungsbereich
Die Reaktion des Arbeitsmarktes auf die aktuelle Krise folgt nicht dem typischen Muster aus der Vergangenheit. Wenn ein wirtschaftlicher
Abschwung von einer Eintrübung der internationalen Konjunktur ausgeht, dann leidet in der Regel als erstes die exportorientierte
Warenherstellung unter Nachfrageeinbußen. Da hier überproportional viele Männer beschäftigt sind, sind sie eher betroffen
als im Dienstleistungssektor tätige Frauen. Jugendliche sind üblicherweise rascher betroffen als Personen im Haupterwerbsalter:
Sie stehen erst kurz im Erwerbsprozess oder überhaupt noch vor dem Eintritt in den Arbeitsmarkt. Zudem wechseln sie im Schnitt
häufiger den Arbeitsplatz. Eine geringere Zahl offener Stellen schränkt ihre Chancen für eine Arbeitsaufnahme und einen Arbeitsplatzwechsel
ein. Betriebe reagieren auf Produktionseinbußen oft mit Aufnahmestopps. Zudem setzt Personalabbau zuerst bei Randbelegschaften
an. Solange es geht, versuchen Betriebe trotz Personalabbaus ihre erfahrene Kernbelegschaft zu halten, zu der Jugendliche
oder erst kurz im Betrieb Beschäftigte mit geringer Erwerbserfahrung seltener zählen.
In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 zeigte sich dieses charakteristische Muster. Damals belastete ein Rückgang der
internationalen Nachfrage vor allem die österreichischen Exporte und die Industrie, während die Inlandsnachfrage und der Dienstleistungsbereich
die Konjunktur stützten. Diesmal geht der ökonomische Schock aber nicht nur vom Ausland, sondern vor allem auch vom Inland
aus: den hier vollzogenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und den damit verbundenen Schließungen und Produktionsausfällen.
Sie ziehen besonders auch im Handel, bei Gaststätten, persönlichen Dienstleistungen, im Kultur-, Sport- und Unterhaltungsbereich
und sonstigen Dienstleistungsbereich Umsatzeinbußen nach sich. Deshalb konzentriert sich der aktuelle Konjunktureinbruch weniger
auf die Warenherstellung, sondern erfasst viele Wirtschaftsbereiche, insbesondere auch den Dienstleistungssektor, in dem die
meisten Frauen tätig sind. Diesmal sind es zudem nicht die Jugendlichen, die unmittelbar am stärksten vom Arbeitslosigkeitsanstieg
betroffen sind.
4. Stärkster Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Beherbergung und Gastronomie, Bauwesen, Verkehr, Arbeitskräfteüberlassung, Unterhaltung,
Teilen des Handels und persönlichen Dienstleistungen
Beschäftigte in der Beherbergung und Gastronomie sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen, da sich hier sowohl angebotsseitig die Schließungen von Betrieben und
Freizeiteinrichtungen als auch nachfrageseitig die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die Grenzschließungen und Angst
der Gäste vor Ansteckungen auswirken. Es ist zudem eine Branche mit traditionell hoher Beschäftigungsfluktuation. Viele Tourismusbetriebe
trennen sich rasch vorübergehend oder endgültig von Beschäftigten, wenn die Aufträge zurückgehen oder die Saison
endet. Als Konsequenz entfällt ein großer Teil der insgesamt fast 200.000 zusätzlichen Arbeitslosen auf diesen Bereich. Ende
März waren in Beherbergung und Gastronomie um rund 61.000 Personen mehr arbeitslos als im Vorjahr. Das ist ein Zuwachs um
145,1% (Gastronomie +131,6%, Beherbergung +173,8%).
Wie der Tourismus, hatte das Bauwesen im Februar noch einen deutlichen Rückgang an Arbeitslosen verzeichnet. Ende März schlug dieses Minus in ein deutliches Plus
um. Als Folge der (vorläufigen) Einstellung von Bautätigkeit und Baustellenschließungen sind um 28.000 Personen bzw. 94,8%
mehr Personen arbeitslos oder in AMS-Schulung als im Vorjahr. Mit der Beherbergung und Gastronomie sowie der Arbeitskräfteüberlassung
zählt die Bauwirtschaft zu den Bereichen mit traditionell hoher Beschäftigungsfluktuation und besonders rascher Personalanpassung
in der aktuellen Krise.
Neben der Beherbergung und Gastronomie zählen zu den besonders stark betroffenen Dienstleistungsbranchen der Verkehr, die
persönlichen Dienstleistungen, die Arbeitskräfteüberlassung, der Kultur-, Sport- und Veranstaltungsbereich und Teile des Handels
(Abbildung 2):
-
Im Bereich "Verkehr und Lagerei" sind knapp 14.000 zusätzliche Arbeitslose zu verzeichnen (+83,8%). Ausschlaggebend ist hier ein Zuwachs von 13.000 Personen
bzw. 116,4% bei "Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen".
-
Wenig überraschend reagiert die Arbeitskräfteüberlassung rasch und stark auf die Krise mit einem Anstieg von gut 12.000 Personen (+34,0%). Leiharbeitskräfte zählen zu den Randbelegschaften.
Sie werden bei guter Auftragslage gerne als "Puffer" eingesetzt, da die Beschäftigungsverhältnisse schnell wieder beendet
werden können. Wenn sich die Auftragslage verschlechtert und es genügend Stammpersonal gibt, müssen sie für gewöhnlich als
erste gehen. Die Nachfrage nach Leiharbeitern und Leiharbeiterinnen ist als Ausdruck der schwächelnden Konjunktur schon vorher
zurückgegangen. Mit der Coronavirus-Pandemie hat sich der Rückgang verstärkt. Viele Leiharbeitern und Leiharbeiterinnen wurden
offensichtlich an die Arbeitskräfteüberlasser zurückgestellt und in weiterer Folge arbeitslos.
-
Ohne Arbeitskräfteüberlassung verzeichnet der Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen zwar "nur" einen Anstieg
von 27,8%, in den Teilbereichen "Vermietung beweglicher Sachen" (+76,2%) und Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung
sonstiger Reservierungsdienstleistungen steigt die Arbeitslosigkeit (+67,9%) aber überproportional stark. Sie spüren die Auswirkungen
der Krise deutlich.
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Knapp 3.000 zusätzliche Arbeitslose stammen aus dem Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (rund +49,1%), der in ähnlicher Weise von Schließungen und Absagen bzw. Verschiebungen von Veranstaltungen betroffen ist.
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Nicht die "systemrelevanten", aber andere Bereiche des Handels leiden unter den temporären Betriebsschließungen und dem dadurch wegbrechenden privaten Konsum. Einschließlich des relativ
stark betroffenen Bereichs der Instandhaltung und Reparatur von Kfz kommen rund 18.000 der zusätzlichen Arbeitslosen aus dieser
Branche. Die Arbeitslosigkeit steigt hier im Vorjahresvergleich um 34,4%.
-
Der Bereich der sonstigen Dienstleistungen ist zwar relativ klein, verzeichnet aber relativ hohe Zuwachsraten der Arbeitslosigkeit (insgesamt +7.000 Personen bzw. +77,6%).
Im Teilbereich der sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen beläuft sich der Anstieg auf +122,1% (+6.000 Personen).
-
Das Gesundheits- und Sozialwesen ist einer der wenigen Branchen mit einer erhöhten Konsumnachfrage. Entsprechend fällt hier der Arbeitslosigkeitszuwachs relativ
moderat aus, aber auch hier sind Betriebe und deren Beschäftigte von Schließungen betroffen (+2.000 Personen bzw. +7,9%).
Betroffen ist primär das Gesundheitswesen (+33,1%).
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In der Warenherstellung wirken sich Produktionsausfälle aus, die vor allem vom (internationalen) Nachfragerückgang und den Unterbrechungen der Lieferketten
rühren. In diesem Bereich könnten wie in der Vergangenheit Konjunkturschwankungen verstärkt durch Anpassungen der Arbeitszeit
abgefedert werden. Trotzdem ist es auch hier bereits zu größeren Beschäftigungsverlusten gekommen. Die Arbeitslosigkeit steigt
im Vorjahresvergleich um rund 10.000 Personen bzw. 34,2%.
5. Unterschiedliche Betroffenheit nach Personengruppen
Auch zwischen Personengruppen gibt es große Unterschiede in der bisherigen Betroffenheit des Arbeitslosigkeitsanstieges:
-
Da sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie weniger auf die Warenherstellung konzentrieren, sondern
insbesondere auch den Dienstleistungssektor treffen, sind im Unterschied zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 Frauen (+82.000
bzw. +48,7%) annähernd so stark vom Arbeitslosigkeitszuwachs betroffen wie Männer (+112.000 bzw. +55,6%; Abbildung 3).
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Untypischerweise fällt unter Berücksichtigung der Schulungsteilnahmen der bisherige Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht bei
den Jugendlichen unter 25 Jahren (+25.000 bzw. 43,1%), sondern im Haupterwerbsalter höher aus: Es gibt um 144.000 zusätzliche
Arbeitslose im Alter zwischen 25 und 54 Jahren (+58,0%). Unter Personen ab 55 Jahren ist der Anstieg geringer (+25.000 bzw.
39,2%). Ohne Schulungen sind jedoch die Jugendlichen die Gruppe mit den höchsten Zuwächsen.
-
Ausländische Staatsangehörige (+77.000 bzw. +61,2%) sind stärker betroffen als österreichische StaatsbürgerInnen (+117.000
bzw. +48,0%). Besonders betroffen sind Personen aus anderen EU-Ländern (EU 15 +99,9%, EU-Länder ab 2004 +110,3%, EU-Länder
ab 2007 +91,3%, Kroatien +98,5%). Eine Erklärung liegt in ihrem hohen Beschäftigungsanteil in den stark betroffenen, durch
hohe Fluktuation geprägten Branchen Tourismus, Bauwesen und Arbeitskräfteüberlassung. Sie zählen häufig zu den Randbelegschaften,
die als erstes ihren Arbeitsplatz verlieren.
-
Personen unterschiedlicher Ausbildungsniveaus sind betroffen, Personen mit Lehrausbildung am stärksten (+72.000 bzw. +68,3%),
Akademiker und Akademikerinnen am wenigsten (+7.000 bzw. +25,0%). Ein Grund könnte sein, dass Personen mit akademischer Ausbildung
eher Tätigkeiten ausüben, die trotz der verordneten Einschränkungen etwa mittels Home-Office weitergeführt werden
können. Hinzu kommt, dass diese Gruppe häufiger zur Kernbelegschaft zählt, die länger gehalten wird. Dies gilt abgeschwächt
auch für Personen mit höherer Ausbildung.
- Auffallend ist weiters der starke Anstieg unter Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen (+175.000 bzw. +62,0%). Unter
denjenigen mit gesundheitlicher Einschränkung war die Arbeitslosigkeit bereits vor der Krise wieder gestiegen. Nun steigt
sie auch und vor allem bei Personen ohne gesundheitliche Einschränkung. Dies ist durch den breiten Anstieg der Arbeitslosigkeit
in diversen Segmenten des Arbeitsmarktes verursacht, in denen spezifische Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit keine besondere
Rolle spielen.
6. Regional stärkste Arbeitslosigkeitszuwächse in Tirol und Salzburg
Die Zahl der Arbeitslosen stieg in allen Bundesländern deutlich, aber mit erheblichen regionalen Unterschieden im konkreten
Ausmaß. Tirol (+29.000 bzw. +174,2%) und Salzburg (+16.000 bzw. +112,3%) sind wegen der großen Bedeutung des Tourismus in
diesen Bundesländern besonders unmittelbar und stark betroffen (Abbildungen 4 und 5). Hinzu kommt, dass hier das Niveau der
Arbeitslosigkeit im Vorjahr besonders niedrig war, auch wegen der bis Ostern andauernden Wintersaison. Weiters tragen die
Quarantänesituationen in einigen Landesteilen der beiden Bundesländer zu einem starken Rückgang der Wirtschaftsleistung bei.
7. Ausblick
Mit den 200.000 zusätzlichen Arbeitslosen Ende März ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Anfang April ist aufgrund der Kündigungen
von Angestellten mit Ende März ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Für die weitere Entwicklung spielen
die weitere Ausbreitung des Virus, die Dauer der Eindämmungsmaßnahmen und der Erfolg der Stützungsmaßnahmen eine entscheidende
Rolle.
Ein hoher Andrang auf Kurzarbeit birgt die Hoffnung, dass in vielen Fällen Kündigungen vermieden und Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gehalten werden können und der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit dadurch eingebremst wird. Die negativen Beschäftigungseffekte
des Wachstumseinbruchs 2009 konnten vor allem durch Anpassungen der Arbeitszeit deutlich abgemildert werden. Dazu trug neben
einer Reduktion der Überstunden und der wöchentlichen Normalarbeitszeit die Kurzarbeit bei (Stiglbauer, 2010). Auch diesmal sollte es gelingen einen großen Teil des Rückgangs der gesamten Arbeitsstunden durch einen Rückgang
der Arbeitszeit aufzufangen.
Wenn die Krise und die Phase der Unsicherheit nicht zu lange anhalten, die Betriebe sie überdauern können, die Wirtschaft
rasch wieder in Schwung kommt und viele der Arbeitslosen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkommen, könnte sich der Arbeitsmarkt
auch rasch wieder entspannen. Dennoch besteht auch in einem günstigen Szenario wie bei starken Anstiegen der Arbeitslosigkeit
regelmäßig zu beobachten ist die Gefahr, dass besonders Arbeitslose mit geringeren Wiederbeschäftigungschancen länger
in Arbeitslosigkeit verbleiben.
Nähere Informationen finden Sie auch hier.
Publikationen
Studien, März 2020, 12 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 26.03.2020 10:30
Die Coronavirus-Pandemie belastet derzeit die internationale und österreichische Konjunktur. Im 1. Halbjahr 2020 ist weltweit
mit deutlichen Einbußen in der Wirtschaftsleistung zu rechnen. Die Auswirkungen hängen wesentlich davon ab, wie lange und
in welchem Ausmaß die Maßnahmen zur Eindämmung der Virusübertragung in Kraft bleiben. Im gegenwärtigen Umfeld kann daher nur
in Szenarien gerechnet werden. Wenn die aktuellen Maßnahmen bis Ende April in Kraft bleiben, im Mai allmählich aufgehoben
werden und sich die Lage im Sommer normalisiert, dürfte die österreichische Wirtschaft 2020 um 2,5% schrumpfen.
Studien, Februar 2011, 53 Seiten
Auftraggeber: Arbeitsmarktservice Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 wurden die Regelungen für
die konjunkturbedingte Kurzarbeit in Deutschland und Österreich angepasst, der Zugang zur Förderung wurde erleichtert und
die Förderung finanziell attraktiver gestaltet. Im 1. Halbjahr 2009 war in beiden Ländern ein massiver Anstieg der Zahl der
Personen in Kurzarbeit zu verzeichnen, der in Deutschland stärker ausfiel als in Österreich. Die in beiden Ländern implementierten
Anreizmechanismen, welche die Weiterbildung während der Kurzarbeit forcieren sollten, wurden aber in beiden Ländern wenig
in Anspruch genommen. Der vorliegende Bericht diskutiert mögliche Gründe für die unterschiedliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit
und Qualifizierungsangeboten während der Kurzarbeit mit besonderem Fokus auf den formalen und finanziellen Rahmenbedingungen.
WIFO-Monatsberichte, 2009, 82(12), S.967-978
Die Finanz- und Wirtschaftskrise spiegelt sich seit Ende 2008 zunehmend in erheblichen Arbeitsplatzverlusten und einer massiven
Zunahme der Arbeitslosigkeit. Zu Beginn des Konjunktureinbruchs sind davon vor allem junge und männliche Arbeitskräfte in
der Sachgütererzeugung betroffen. Mit Fortdauer der Krise erfassen die Arbeitsmarktprobleme einen immer größeren Kreis von
Arbeitskräften. Die Arbeitsmarktpolitik reagiert auf diese Entwicklung mit neuen und adaptierten Instrumenten. Verbunden mit
einer deutlichen Ausweitung des Mitteleinsatzes konnten damit die Beschäftigungseinbußen gemildert und der Anstieg der Arbeitslosigkeit
gedämpft werden.
Forschungsgruppe: Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Forschungsgruppe: Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit