Daten zur touristischen Mobilität

10.05.2019

WIFO-Extern mit Mauro Ferrante von der Universität Palermo

Ein besseres Verständnis touristischer Mobilität ermöglicht gezieltere Marketingstrategien und die Beantwortung verschiedener (wirtschafts-)politischer Fragestellungen, etwa zur Entlastung überlaufener Touristenzentren. In diesem Zusammenhang sprach Mauro Ferrante von der Universität Palermo am 2. Mai 2019 im Vortragsformat WIFO-Extern über die Vor- und Nachteile traditioneller Datenerhebungsmethoden und das Potential neuer Analysetechnologien.

Touristen bewegen sich per Definition von ihrem Wohnort in eine Zielregion, sowie zwischen Zielen und Sehenswürdigkeiten innerhalb desselben Zieles. Diese Phänomene werfen mehrere Fragen auf, die sowohl mit der Sammlung von Daten als auch mit der Analyse komplexer Informationen zusammenhängen.

Anhand verschiedener originärer Datensätze und Fallstudien beschrieb Ferrante in seinem Vortrag die empirischen Herausforderungen, die sich bei der Analyse touristischer Mobilität ergeben und zeigte mögliche Lösungen für die Erhebung und Analyse dieser Daten auf. Eine zentrale Herausforderung sei stets die bedingte Datenverfügbarkeit, wobei laut Ferrante über die Reisemotive der Besucher und Besucherinnen und die Form der Unterbringung während ihres Aufenthaltes (Hotel, private Pension, Freunde usw.) besonders wenig Information vorhanden sei.

In einem Kommentar zu Ferrante betont Martin Falk, dass die Analyse der touristischen Mobilität und des Verhaltens von Touristen mit Hilfe von GPS-basierter Ortung und GIS-Analyse ein großes Zukunftsfeld ist. Hiezu gibt es eine rasch wachsende interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Informationstechnologien, Verkehr, Stadtplanung, Tourismus, Geographie, Naturwissenschaften und Mathematik. Traditionelle Erhebungen des Reiseverhaltens durch die nationalen statistischen Ämter haben große Einschränkungen. Deswegen erheben Forscher zunehmend eigene Daten über das Reiseverhalten mit Hilfe von GPS-basierter Ortungsmethoden. Die Ergebnisse der Methoden sind hilfreich für ein nachhaltiges Destinationsmanagement, Maßnahmen zur Lenkung der Tourismusströme in überfüllten Destinationen, die Messung des CO2-Fußabdrucks von Touristen, Diversifikation der touristischen Aktivitäten und Preisgestaltung von touristischen Veranstaltungen.

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Markus Kiesenhofer, BA, MA

Tätigkeitsbereiche: Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit, Koordinator des Fachbereichs Kommunikation
© Birgit Novotny/WIFO
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