Land- und Forstwirtschaft in der Bioökonomie

22.10.2021

Chancen und Perspektiven für ländliche Regionen

Im Rahmen der LEADER-Jahrestagung 2021 sprach WIFO-Ökonom Franz Sinabell am 20. Oktober über Chancen und Perspektiven für ländliche Regionen und präsentierte seinen aktuellen Beitrag aus den WIFO-Monatsberichten zur Bioökonomie in Österreich.

Land- und Forstwirtschaft sind wichtige Elemente der Bioökonomie. Wie ein langfristiger Vergleich der Entwicklung der Wertschöpfung zeigt, nahm diese in den nachgelagerten Sektoren stärker zu als im Kernbereich, wodurch das Gewicht des Primärsektors sowohl in den Wertschöpfungsketten als auch in der Volkswirtschaft abnahm.

Die Bioökonomie umfasst auch Sektoren, die außerhalb der Wertschöpfungsketten land- und forstwirtschaftlicher Produkte sind. Die Fischerei und auch Teile der Pharmazie oder des Recyclings können der Bioökonomie zugerechnet werden. In dem Maß in dem die Gesellschaft fossile Energieträger und Materialien durch nachhaltige und erneuerbare Alternativen ersetzt, wird die Bedeutung der Bioökonomie an Wichtigkeit gewinnen und zu einem Kernelement der Transformation in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit werden.
 

Publikationen

Die österreichische Land- und Forstwirtschaft im Kontext der Bioökonomie (Agriculture and Forestry in Austria in the Context of the Bioeconomy)
WIFO-Monatsberichte, 2021, 94(9), S.651-664
Online seit: 06.10.2021 0:00
 
Die COVID-19-Krise beeinträchtigte die heimische Landwirtschaft 2020 kaum, wenn man von kurzfristigen Engpässen bei Saisonarbeitskräften absieht. Produktion und Einkommen konnten gegenüber 2019 leicht gesteigert werden. In der Forstwirtschaft waren die Rahmenbedingungen sehr ungünstig. Einerseits reduzierte das niedrige Preisniveau den Anreiz, Holz zu ernten. Andererseits entfiel ein Großteil der Erntemenge auf Schadholz, das auf Dürre und Borkenkäferbefall zurückzuführen war. Land- und Forstwirtschaft sind wichtige Elemente der Bioökonomie. Wie ein langfristiger Vergleich der Entwicklung der Wertschöpfung zeigt, nahm diese in den nachgelagerten Sektoren stärker zu als im Kernbereich, wodurch das Gewicht des Primärsektors sowohl in den Wertschöpfungsketten als auch in der Volkswirtschaft abnahm.
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Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Franz Sinabell

Forschungsgruppe: Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie
© Anthony Boyd Graphics
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