"Sozialstaat FAIRbessern"

13.12.2018

WIFO-Sozialexpertin Christine Mayrhuber bei Open Lecture von FH St. Pölten und AK NÖ.

WIFO-Sozialexpertin Christine Mayrhuber nahm am 30. November 2018 an einer von FH St. Pölten und Arbeiterkammer Niederösterreich veranstalteten Podiumsdiskussion im Rahmen einer Open Lecture unter dem Titel "Sozialstaat FAIRbessern" teil.

Im Zentrum der Veranstaltung stand die Bedeutung sozial- und wohlfahrtsstaatlicher Strukturen und Institutionen sowohl für die Gesellschaft wie auch für die Wirtschaft. Nikolaus Dimmel (Universität Salzburg) beleuchtete in seinem Impulsreferat den gesellschaftlichen Wert des österreichischen Sozialstaates und seine fundamentale Bedeutung für eine soziale, politische und ökonomische Demokratie.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Dorothea Brozek geleitet wurde, diskutierte WIFO-Sozialexpertin Christine Mayrhuber mit Nikolaus Dimmel, Markus Hofmann (Deutscher Gewerkschaftsbund – DGB), Agnes Streissler-Führer (GPA-djp) und Franz Schellhorn (Agenda Austria). Christine Mayrhuber griff die ökonomische Dimension auf und führte die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen sozialstaatlichen Regulierungen und wirtschaftlichen Indikatoren aus. Sie zeigte, dass soziale und ökologische Rahmenbedingungen auf das langfristige Entwicklungsniveau eines Landes einen entscheidenden Einfluss haben. International ist eine hohe Korrelation zwischen Arbeitsproduktivität, Beschäftigungs- und Sozialquote und Lebenszufriedenheit beobachtbar, aber auch eine Stärkung wirtschaftlicher Resilienz und damit der Standortqualität in ausgebauten Wohlfahrtsstaaten. Darüber hinaus bewirken das österreichische Steuer- und Abgabensystem und die staatlichen Transfers sowie die öffentlichen Dienstleistungen einen Ausgleich der ungleichen Markteinkommen und stärken damit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.

Rückfragen an

Dr. Margit Schratzenstaller-Altzinger, MA

Funktion: Ökonomin (Senior Economist), Stellvertretung der Gleichstellungsbeauftragten

Publikationen

Studien, Februar 2018, 88 Seiten
Auftraggeber: AK für Wien
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 15.03.2018 0:00
 
Österreichs Standortqualität wird vor dem Hintergrund nachhaltigen Wirtschaftens und der "Beyond-GDP"-Ziele der Europäischen Kommission nicht nur von ökonomischen, sondern verstärkt auch von sozialen und ökologischen Indikatoren bestimmt. Gemessen an sozialen und ökologischen Faktoren liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Determinanten dafür sind hohe Sozialstandards mit effizienter Mittelverwendung, kaufkraftstärkende Umverteilungsmaßnahmen der öffentlichen Hand und Investitionen in den Sozialstaat. Eine Verstärkung der Investitionen kann die Standortqualität von Österreich verbessern.
Podiumsteilnehmer und -teilnehmerinnen von links nach rechts: Univ.-Prof. DDr. Nikolaus Dimmel, Markus Hofmann (DGB), Mag.a Christine Mayrhuber (WIFO), Mag.a Dorothea Brozek (Moderatorin), MMag.a Agnes Streissler-Führer (GPA), Dr. Franz Schellhorn (Agenda Austria). © Alexandra Kromus
Podiumsteilnehmer und -teilnehmerinnen von links nach rechts: Univ.-Prof. DDr. Nikolaus Dimmel, Markus Hofmann (DGB), Mag.a Christine Mayrhuber (WIFO), Mag.a Dorothea Brozek (Moderatorin), MMag.a Agnes Streissler-Führer (GPA), Dr. Franz Schellhorn (Agenda Austria). © Alexandra Kromus