Weiterhin moderater Konjunkturverlauf im II. Quartal 2019

31.07.2019

WIFO-Schnellschätzung: BIP stieg um 0,3%

Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs das BIP in Österreich im II. Quartal 2019 um 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Die Konsumnachfrage erwies sich abermals als stabile Wachstumsstütze. Neben den Unternehmensinvestitionen trug auch der Außenhandel positiv zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei, wobei die Dynamik an Schwung verlor. Parallel dazu schwächte sich auch die Industriekonjunktur weiter ab.

Das österreichische BIP wuchs im II. Quartal 2019 um 0,3% gegenüber der Vorperiode. Damit setzte sich die moderate konjunkturelle Dynamik der Vorquartale leicht abgeschwächt fort (I. Quartal 2019 +0,4%, IV. Quartal 2018 +0,5%). Das unbereinigte BIP lag um 1,7% über dem Niveau des Vorjahres. Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) betrug 0,2%.

Das Wachstum wurde sowohl von der Binnennachfrage als auch von der Außenwirtschaft getragen, wobei die Konsumausgaben den stärksten positiven Wachstumsbeitrag verzeichneten. Die private Konsumnachfrage (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) erhöhte sich im II. Quartal kräftig (+0,5%), die öffentlichen Konsumausgaben expandierten mit 0,3% etwas schwächer. Insgesamt stieg die Konsumnachfrage wie bereits im I. Quartal mit 0,4%.

Die Investitionstätigkeit der Unternehmen wurde ausgeweitet, wenngleich sich hier das Tempo verlangsamte. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen, welche Ausrüstungen, Bauten und sonstige Anlagen umfassen, expandierte um 0,5% (I. Quartal +0,8%).

Auch in der Außenwirtschaft ließ die Dynamik zuletzt nach. Die Exporte erhöhten sich um 0,5% (nach +0,9% im I. Quartal). Bei einer leicht schwächeren Zunahme der Importe (+0,4% nach +0,7%) trug der Außenhandel jedoch abermals positiv zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei.

Spiegelbildlich zur nachlassenden Exportdynamik verlor auch die Industriekonjunktur weiterhin an Fahrt. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung sank um 0,1% (I. Quartal +0,1%). Die Bauwirtschaft verzeichnete hingegen weiterhin eine gute Konjunktur. Die Wertschöpfung stieg um 0,3%, nach +0,5% im I. Quartal. Positive Impulse kamen auch von den Dienstleistungsbereichen. Die Marktdienstleistungen wuchsen um 0,6%, der Bereich Beherbergung und Gastronomie expandierte mit 1,1% stark. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,4% ausgeweitet.

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Mag. Sandra Bilek-Steindl

Forschungsgruppe: Makroökonomie und öffentliche Finanzen
© Ant Rozetsky/Unsplash
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