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Thomas Leoni
Migration als Prüfstein des sozialinvestiven Wohlfahrtsstaats
in: Altenburg Friedrich, Anna Faustmann, Thomas Pfeffer, Isabella Skrivanek
(Hrsg.), Migration und Globalisierung in Zeiten des Umbruchs. Festschrift für Gudrun Biffl
Online seit: 19.12.2017 14:18
Internationale Migration stellt den Wohlfahrtsstaat vor große Herausforderungen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen,
bedarf es einer stärkeren Ausrichtung auf präventive, sozialinvestive Eingriffe und auf langfristige Ziele. Bei der Gestaltung
des sozialpolitischen Instrumentariums ist eine Lebenslaufperspektive notwendig, um gezielt auf Zusammenhänge und Übergänge
zwischen Lebensphasen einzugehen. Zentrale Hebel einer solchen sozialinvestiven Ausrichtung des Wohlfahrtsstaats sind Investitionen
in Bildung und Humankapital, Unterstützung bei der Aktivierung und Integration in den Arbeitsmarkt in allen Lebenslagen sowie
die Förderung von Chancengerechtigkeit bereits in frühen Lebensphasen. Im Laufe der Jahrzehnte baute Österreich vor allem
in Bezug auf die berufliche und gesellschaftliche Eingliederung von Migranten und Migrantinnen und ihrer Nachkommen große
Defizite auf. Versäumnisse auf politischer Ebene überlagerten sich mit unterschiedlichen Einwanderungswellen und stets neuen
Herausforderungen. In der jüngsten Vergangenheit fand in der österreichischen Migrationspolitik eine Stärkung der integrationspolitischen
Dimension statt, die auch von Entwicklungen auf EU-Ebene gefördert wurde. Die Integration von Migranten und Migrantinnen wird
aber auch in der absehbaren Zukunft ein schwieriger Prüfstein für die sozialinvestive Weiterentwicklung des Wohlfahrtsstaats
bleiben.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch