Österreich ist in den kommenden Jahrzehnten mit einem deutlichen demographischen Wandel konfrontiert. Da der Bedarf an medizinischer
Versorgung mit steigendem Alter zunimmt, wird allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung die Nachfrage nach medizinischen
Leistungen zunehmen. Dem steht eine vergleichsweise ungünstige Ärztedemographie gegenüber. Der vorliegende Beitrag quantifiziert
für Wien das aktuelle und künftige Angebotsvolumen an ärztlichen Leistungen. Die Basis für die Bestimmung der aktuellen Nachfrage
nach ärztlichen Leistungen bildet eine Befragung von Wiener Ärztinnen und Ärzten zur aktuellen Verteilung der erbrachten medizinischen
Leistungen nach Altersgruppen. Die Ergebnisse der Befragung werden dabei mit Projektionen zur demographischen Entwicklung
der Bevölkerung und der Ärzte- bzw. Absolventenpopulation (zur Bestimmung des Angebotes an ärztlichen Leistungen) verknüpft,
um den künftigen Versorgungsgrad zu identifizieren. Wie die Ergebnisse zeigen, entsteht bis 2050 eine markante Lücke: Auch
unter optimistischen Annahmen wird sie auf mehr als ein Zehntel der Nachfrage geschätzt.
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse – Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Medical Care and Demographic Change
In the coming decades, Austria will be confronted with a significant demographic change. As the need for medical care increases
with age, the demand for medical services will rise solely due to the ageing of the population. This is contrasted by a comparatively
unfavourable medical demography. This article quantifies the current and future volume of medical services in Vienna. The
basis for determining the current demand for medical services is a survey of Viennese doctors on the current distribution
of medical services provided by age groups. The results of the survey are combined with projections of the demographic development
of the population and the physician or graduate population (to determine the supply of medical services) in order to identify
the future level of care. As the results show, there is a significant gap until 2050: even under optimistic assumptions it
is estimated to be more than one tenth of the demand.