WIFO-Monatsberichte

Die WIFO-Monatsberichte veröffentlichen Forschungsergebnisse des WIFO und Beiträge zur nationalen und internationalen Wirtschaftsentwicklung auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Analysen. Darüber hinaus werden in den WIFO-Monatsberichten Kennzahlen zur internationalen und österreichischen Wirtschaftslage veröffentlicht.

Editorial Board
Jesús Crespo Cuaresma (Wirtschaftsuniversität Wien)
Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
Philipp Schmidt-Dengler (Universität Wien)
Jens Südekum (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Andrea Weber (Central European University)

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Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der Einführung des Familienbonus Plus und des Kindermehrbetrages (Macroeconomic Effects of the Introduction of "Familienbonus Plus" and "Kindermehrbetrag")
WIFO-Monatsberichte, 2018, 91(10), S.745-755
Online seit: 29.10.2018 0:00
 
Die Nettoentlastung der privaten Haushalte durch die Einführung des Familienbonus Plus und des Kindermehrbetrages entfällt auf Basis der Berechnungen mit dem Mikrosimulationsmodell WIFO-Micromod zu 43% auf das mittlere, zu 28% auf das obere und zu 29% auf das untere Einkommensdrittel. Für die privaten Haushalte ergibt sich bei der unterstellten Ausweitung der Inanspruchnahme im Jahr 2020 eine Entlastung um 1,2 Mrd. €, die bis 2022 auf 1,56 Mrd. € steigt. Wie die Simulation der mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Effekte (ohne zusätzliche Maßnahmen zur Gegenfinanzierung) mit dem Makrosimulationsmodell WIFO-Macromod zeigt, ist das reale BIP nach vier Jahren kumuliert um 0,31% höher als in der Basislösung ohne Einführung von Familienbonus Plus und Kindermehrbetrag, die Zahl der unselbständig Beschäftigten erhöht sich um 11.000. Die Reallöhne pro Kopf steigen um 0,15% und das Preisniveau um 0,4%. Im vierten Jahr ist die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte um 1,96 Mrd. € höher als in der Basislösung.
JEL-Codes:C54, C63, E17, H24, I32, I38
Keywords:Familienleistungen, Modellsimulationen, Steuerreform, WIFO-Macromod, WIFO-Micromod, privater Konsum, verfügbare Haushaltseinkommen, öffentlicher Haushalt
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen – Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Macroeconomic Effects of the Introduction of "Familienbonus Plus" and "Kindermehrbetrag"
Based on calculations using the WIFO-Micromod microsimulation model, 43 percent of the net relief for private households resulting from the introduction of the "Familienbonus Plus", a family tax credit, and the "Kindermehrbetrag" (a supplementary child benefit) are attributed to the middle third of the household income distribution, while 28 percent will go to the upper third and 29 percent to the lower third, respectively. In 2020, private households are expected to reap an annual 1.2 billion € as extra tax benefits which will rise to 1.56 billion € by 2022. Simulation of the medium-term macroeconomic effects with the WIFO-Macromod macrosimulation model (which does not include any additional counter-financing measures) shows that after four years real GDP would be 0.3 percent higher than in the baseline scenario without the introduction of the new tax relief measures for families. The number of employees should increase by 11,000, real per-capita wages should grow by 0.15 percent and the price level should rise by 0.4 percent. In the fourth year, total public debt should be 1.96 billion € higher than in the baseline scenario.

Verwandte Einträge

Wirkung einer Einführung von Familienbonus und Kindermehrbetrag auf die Haushaltseinkommen. Eine Mikrosimulationsstudie (Effects of the Introduction of "Familienbonus" and "Kindermehrbetrag", the New Tax Relief for Families in Austria. A Microsimulation Study)
WIFO-Monatsberichte, 2018, 91(5), S.359-374
Online seit: 04.06.2018 0:00
 
Wie die Analyse der Effekte einer Einführung des Familienbonus einschließlich des Kindermehrbetrages mit dem Mikrosimulationsmodell WIFO-Micromod auf Basis der EU-SILC-Daten zeigt, steigt das durchschnittliche jährliche äquivalisierte Haushaltseinkommen dadurch um 184 € bzw. 0,8%. Für die betroffenen Haushalte bewirkt die Reform einen Anstieg des entsprechenden Einkommens um 635 € bzw. 2,7%, während die Einkommensteuerbelastung durchschnittlich um 1.416 € im Jahr sinkt. Die Effekte sind in der Mitte der Verteilung am stärksten ausgeprägt. Das Einkommensteueraufkommen der privaten Haushalte verringert sich laut Simulationsergebnissen um 1,6 Mrd. € pro Jahr.

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Funktion: Ökonom (Senior Economist), Chefredaktion WIFO-Monatsberichte und WIFO Reports on Austria

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