Im internationalen Vergleich ist die Nachfrage nach Breitbanddatenanschlüssen mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit in Österreich
gering. Nach einem kurzen Literaturüberblick zu den Determinanten dieser Take-up-Rate werden Indikatoren zur Breitbandnachfrage
in den Ländern der EU 28 ausgewählten länderspezifischen Charakteristika gegenübergestellt. Insbesondere für den Indikator
der Nachfrage nach schnellen, festen Breitbandanschlüssen ergeben sich wenig signifikante Korrelationskoeffizienten. Der zweite
Teil der Studie ermittelt Determinanten der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen der A1 Telekom anhand statistischer Analysemethoden
und kleinräumiger Rasterdaten und quantifiziert deren Einfluss. Die ökonometrische Analyse ergibt eine inverse U-Beziehung
zwischen der verfügbaren Geschwindigkeit und der A1-Take-up-Rate. Wie ein deskriptiver Vergleich der höchstmöglichen und der
durchschnittlichen Downloadgeschwindigkeiten zeigt, hat sich diese relative Breitbandlücke zwischen 2015 und 2017 merklich
ausgeweitet. Abschließend leitet die Studie wirtschaftspolitische Empfehlungen ab, wie durch entsprechende Nachfrageimpulse
die Marktdurchdringung mit hohen Bandbreiten beschleunigt werden könnte.
Forschungsbereich:Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie – Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch
Deficit of Broadband Demand in Austria
In an international comparison, the demand for high-speed broadband connections in Austria is relatively low. After a brief
literature review of the determinants of this take-up rate, indicators of broadband demand in the EU-28 countries are compared
with selected country-specific characteristics. Few significant correlation coefficients can be found for the demand for fast,
fixed broadband connections. The second part of the study identifies determinants of the demand for A1 Telekom broadband access
using econometric methods and small-scale raster data and quantifies their influence. The econometric analysis yields an inverse
U relationship between the available speed and the A1 take-up rate. As a descriptive comparison of the highest possible and
average download speeds shows, this relative broadband gap widened noticeably between 2015 and 2017. Finally, the study derives
economic policy recommendations as to how high-bandwidth market penetration could be accelerated by appropriate demand impulses.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Telekom Austria Group
Abgeschlossen: 2018
Dieses Projekt geht der Frage nach, ob und, wenn ja, weshalb in Österreich ein Defizit hinsichtlich der Nachfrage nach Breitbandanschlüssen
besteht, mit speziellem Fokus auf Zugänge mit hoher Bit-Rate. Anhand von empirischen Belegen sollen potentielle Gründe eines
solchen Defizits aufgezeigt werden.
Studie von: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH – Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Online seit: 19.06.2017 0:00
Der Masterplan zur Breitbandstrategie sieht eine erste Zwischenevaluierung nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor.
Für die 2015/16 initiierten Ausschreibungen Access 1, Backhaul 1 sowie Leerrohr 1 und 2 waren Fördermittel von insgesamt 293
Mio. € budgetiert, die zu fast gleichen Teilen auf die einzelnen Förderschienen entfielen. Relativ ungleichgewichtig zeigt
sich dagegen die Inanspruchnahme der Programme. Die Mittel des Access-1-Aufrufs waren zweifach überzeichnet und wurden daher
zu 99% abgeholt. Hingegen wurden nur rund 40% der Budgetmittel für Leerrohr vergeben und 71% der für Backhaul allozierten
Mittel. In Summe wurden 2015/16 von 293 Mio. € budgetierten Mitteln 204 Mio. € vergeben.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH
Abgeschlossen: 2017
Der österreichische Masterplan zur Breitbandstrategie und die Sonderrichtlinien sehen eine erste Zwischenevaluierung des Masterplans
nach Abschluss der ersten Phase der Programme vor. Diese Zwischenevaluierung identifiziert den Optimierungsbedarf insbesondere
hinsichtlich der Verteilung der Mittel zwischen den einzelnen Anbietern und zwischen den Bundesländern. Die Erfahrungen aus
der ersten Phase sollen zur Optimierung der weiteren Phasen genutzt werden.
Vortrag beim Arbeitskreis "Innovative Internet-Technologien für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum" der
Technologiegespräche beim Europäischen Forum Alpbach 2010
Online seit: 10.09.2010 0:00
Etliche wissenschaftliche Untersuchungen belegen den positiven Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Breitbandnetzwerken
und Wachstum und Beschäftigung einer Volkswirtschaft. So zeigt eine neuere Studie der Weltbank, dass in hochentwickelten Volkswirtschaften
wie Österreich ein Anstieg der Breitbandpenetration (gemessen in Anschlüssen je Einwohner) um 10% einen Anstieg der durchschnittlichen
Wachstumsrate des realen BIP pro Kopf um 1,2 Prozentpunkte p. a. nach sich zieht. Diese positiven Effekte ergeben sich durch
eine Steigerung der Effizienz in der Erstellung privater und öffentlicher Dienstleistungen, durch die Erschließung neuer Märkte
sowie durch eine stärkere Anbindung ländlicher Regionen an die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in einem Land.
Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass diese Entwicklung in Österreich relativ langsam verläuft. Bei annähernd gleicher
Ausgangslage im Jahr 2002 öffnete sich seither gegenüber Ländern wie Schweden oder den Niederlanden eine Kluft: Die Breitbandpenetrationsrate
ist in Österreich um bis zu 15% niedriger. Im Vergleich mit einigen Spitzenreiterländern wie Schweden wurde die Bedeutung
dieser Technologie auf politischer Ebene sehr spät wahrgenommen, und nur sehr geringe Mittel flossen in den Ausbau dieser
Infrastruktur. Will Österreich zu den Spitzenreitern aufschließen, so sind umfassende öffentliche Maßnahmen und Förderungen
des Breitbandinfrastrukturausbaus notwendig.
Auftraggeber: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2015
IKT- und Breitband-Politik gelten als wichtige Komponenten innovationsbasierter Wachstumsstrategien wie etwa "Europa 2020",
die sich in Österreich in der "Breitband-Offensive" spiegeln. Diese Arbeit gibt einen Überblick über internationale Beispiele
von Public-Private-Partnership-Modellen (PPP) im Bereich des Next Generation Access (NGA) und diskutiert deren Anwendbarkeit
in Österreich. Dies ist insbesondere für den ländlichen Raum relevant, wo der weitere Netzausbau aufgrund der mangelnden Rentabilität
schleppend verlaufen dürfte.
Wie die Zwischenevaluierung der Breitbandstrategie 2020 und des Masterplans zur Breitbandförderung zeigt, kann mithilfe der
im Masterplan festgelegten und durch die Ausschreibungen verfolgten Umsetzungsmaßnahmen das Ziel, Österreich nahezu flächendeckend
mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde schnellem Internet zu versorgen, tatsächlich erreicht werden. Für den Ausbau des 5G-Netzes
und zur Steigerung der "5G Readiness" ist die Strategie der schrittweisen Verdichtung von Glasfaserzugangspunkten eine der
wichtigsten Maßnahmen. Dennoch wird es insbesondere in der dritten Phase der Umsetzung der Breitbandstrategie notwendig werden,
den Förderungsschwerpunkt massiv auf die Glasfasernetze zu legen.