Dieser Beitrag untersucht, ob das österreichische System der Lohnfindung, trotz enormer Veränderungen der ökonomischen Rahmenbedingungen
in den letzten Jahrzehnten, noch einer Lohnkoordination durch den Leitabschluss des Metallersektors folgt. Anhand einer quantitativen
ökonometrischen Untersuchung auf Basis detaillierter Tariflohndaten zeigt sich, dass der Prozess der Lohnfindung immer noch
am besten durch die Lohnführerschaft des Metallersektors erklärt werden kann. Zudem hat sich die Lohnkoordinationsfunktion
des Metallerabschlusses wohl durch eine zunehmende Konzentration von Kollektivvertragsabschlüssen, die im Jänner beginnen,
verstärkt. Ein kürzerer zeitlicher Abstand zum Abschluss des Metallersektors könnte dafür sorgen, dass die Signalwirkung des
Leitabschlusses steigt und die wirtschaftliche Entwicklung, die bei einem zeitlich größeren Abstand wichtiger wird, weniger
Wirkung entfaltet.
JEL-Codes:E24, E31, J30, J50, J52
Keywords:Lohnführerschaft, Leitabschluss, externe Referenznormen der Lohnfindung, Lohnstaffelung, Tariflöhne
Research group:Labour Economics, Income and Social Security