Entwicklungspolitik als geoökonomisches Instrument. Eine Einordnung vor dem Hintergrund globaler Trends (Development Policy as Geoeconomic Instrument. A Perspective Against the Backdrop of Global Trends)
Durch Chinas "Neue Seidenstraße" entstand ein globaler Wettbewerb um die Teilhabe an Wachstumsmärkten, den Zugang zu kritischen
Rohstoffen und um politischen Einfluss in Entwicklungsländern. Der Auftritt Chinas auf der geopolitischen Bühne vergrößerte
für die Empfängerländer die Auswahl an möglichen Geldgebern. Dies befeuerte die Diskussion über den Anpassungsbedarf der europäischen
Entwicklungszusammenarbeit, die bereits heute dem Druck unterliegt, ihre Ziele verstärkt mit außen- und sicherheitspolitischen
Interessen zu verknüpfen. In einem ersten Schritt reagierten die Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit der EU und der
USA mit einer Bündelung von Programmen. Auch werden "westliche Werte" sowie Umwelt- und Sozialstandards nunmehr stärker betont.
Weitere Anpassungen der europäischen Institutionenarchitektur müssen folgen. Österreich sollte die Mittel für Entwicklungspolitik
auf das völkerrechtlich zugesagte Niveau anheben. Als kleine offene Volkswirtschaft muss Österreich zur effektiven Mittelverwendung
im europäischen Verbund vorgehen und eine enge Abstimmung nationaler Akteure gewährleisten.
Research group:Industrial, Innovation and International Economics
Language:German
Development Policy as Geoeconomic Instrument. A Perspective Against the Backdrop of Global Trends
China's "New Silk Road" created a global competition for participation in growth markets, access to critical raw materials
and political influence in developing countries. China's emergence on the geopolitical stage has widened the range of potential
donors for recipient countries. This has fuelled the debate on the need to adapt European development cooperation, which is
already under pressure to link its objectives more closely to foreign and security policy interests. As a first step, EU and
US development cooperation institutions responded by bundling programmes. Western values' and environmental and social standards
are now also being emphasised more strongly. Further adjustments to the European institutional architecture must follow. Austria
should increase its funding for development policy to the level promised under international law. As a small, open economy,
Austria must act in a European network to ensure the effective use of funds and close coordination between national actors.