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WIFO publications: Thomas Url (235 hits)

Hohe Inflation führt zu Kurswechsel in der Geldpolitik (High Inflation Rates Trigger Monetary Policy Turnaround)
WIFO-Monatsberichte, 2023, 96(4), pp.269-281
Online since: 08.05.2023 0:00
 
Die Zentralbanken der USA und des Euro-Raums beendeten 2022 ihre Wertpapierankaufsprogramme und begannen im März bzw. Juli mit der Anhebung ihrer Leitzinssätze. Sie reagierten damit auf den Inflationsanstieg, der im Jahresverlauf auch zu einer Beschleunigung der Kerninflation führte. Das Kreditvolumen legte im 1. Halbjahr 2022 noch deutlich zu, die Eintrübung der Konjunkturaussichten, der abflauende Lageraufbau nach der Wiederherstellung der Lieferketten und der scharfe Zinsanstieg dämpften jedoch gegen Jahresende die Kreditnachfrage. Gleichzeitig verschärften die Kreditinstitute ihre Vergaberichtlinien. Sie entsprachen damit auch den strengeren makroprudenziellen Anforderungen für die Neuvergabe von Immobiliendarlehen, die die Finanzmarktaufsicht ab August 2022 verordnet hatte. Der Jahresüberschuss der Kreditwirtschaft schrumpfte 2022 wegen höherer Vorsorgen für Kreditrisiken und Wertberichtigungen für Wertpapiere und Beteiligungen. Ausgeprägte Kursverluste an den Börsen dämpften nicht nur das Provisionsergebnis der Kreditinstitute, sondern auch die Marktkapitalisierung der Wiener Börse (2022: 26% des BIP). Kursverluste des Euro gegenüber dem Dollar, den daran gebundenen Währungen sowie dem Rubel führten zu einer nominell-effektiven Abwertung um 1,5%. Die im Vergleich zu den Handelspartnern niedrigere Inflationsrate in Österreich verstärkte die Abwertung auf 2%.
The WIFO radar of competitiveness measures the performance of Austria using 24 selected indicators related to economic, social and ecological goals: on average across 24 indicators, Austria is just behind the top third of European countries and has recently fallen further behind. This was partly due to a drop in the rankings for multifactor productivity and the indicators for employment and income distribution. Austria continues to achieve very high scores in regional cohesion. In other areas, such as energy dependency and environmental patents, it has improved relative to the other countries.
Marcus Scheiblecker, Serguei Kaniovski, Thomas Url (WIFO), Martin Ertl, Helmut Hofer, Michael Reiter, Klaus Weyerstrass (IHS), Johannes Berger, Wolfgang Schwarzbauer, Ludwig Strohner (EcoAustria), Paul Pichler (University of Vienna)
Makroökonomische Effekte der von der Bundesregierung im Rahmen der COVID-19-Krise gesetzten Maßnahmen (Macroeconomic Effects of Economic Policy Measures Set by the Austrian Government in Reaction to the COVID-19 Pandemic)
Studies, January 2023, 101 pages
Study by: Austrian Institute of Economic Research – Institute for Advanced Studies – EcoAustria – Institut für Wirtschaftsforschung
Commissioned by: Federal Ministry of Finance
Online since: 01.02.2023 0:00
 
Diese Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen den während der COVID-19-Pandemie zur Stützung der heimischen Unternehmen gesetzten wirtschaftspolitischen Maßnahmen und der nachfolgenden wirtschaftlichen Entwicklung. In einem ersten Ansatz werden die Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf die Liquidität der heimischen Unternehmen untersucht. Die angestellte Mikrosimulation auf Basis eines teilsynthetischen Datensatzes deutet darauf hin, dass bis Ende 2021 rund 11% der österreichischen Unternehmen durch die Maßnahmen vor Illiquidität bewahrt, und damit deren rund 203.000 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Ein weiterer Ansatz versucht auf EU-Ebene die Ausweitung des Budgets der öffentlichen Haushalte mit der makroökonomischen Entwicklung in Zusammenhang zu setzen. Eine panelökonometrische Analyse zeigt einen statistisch signifikanten und über unterschiedliche Schätzansätze robusten Zusammenhang zwischen der diskretionären Ausweitung des Budgetdefizits und der nachfolgenden wirtschaftlichen Erholung. Eine Ausweitung des strukturellen Budgetdefizits um 1 Prozentpunkt (in Relation zum BIP) ging mit einem Anstieg des BIP um 0,7% bis 1,0% im bereits folgenden Jahr einher, mit entsprechend positiven Effekten auf die Beschäftigung. Die Daten lassen keinerlei geringere Wirksamkeit der in Österreich gesetzten Maßnahmen im Vergleich zum EU-Ausland erkennen.
WIFO-Monatsberichte, 2022, 95(12), pp.809-822
Online since: 23.12.2022 0:00
 
Das WIFO-Radar der Wettbewerbsfähigkeit erfasst die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Zielgrößen. Im Durchschnitt über 24 Indikatoren liegt Österreich knapp hinter dem oberen Drittel der europäischen Vergleichsländer und ist zuletzt weiter zurückgefallen. Mitverantwortlich waren u. a. Positionsverluste in den Bereichen Multifaktorproduktivität, Beschäftigung und Einkommensverteilung. Bei der regionalen Kohäsion erzielt Österreich weiterhin sehr hohe Werte. In anderen Bereichen, z. B. bei der Energieabhängigkeit oder den Umweltpatenten, konnte es sich relativ zu den anderen Ländern verbessern.
Commissioned by: European Parliament
Study by: Austrian Institute of Economic Research – German Institute for Economic Research – Hertie School gGmbH – Queen Mary, University of London (QMUL)
Online since: 12.01.2023 0:00
The dispersion of inflation rates within the euro area tends to increase in times of very strong energy price increases. A small part of this divergence is due to fiscal policy measures implemented by member countries and aimed at dampening the energy price increase. The monetary policy response of an inflation-targeting central bank to adverse supply shocks depends on the nature of the shock (demand or supply driven, temporary or permanent) and on the credibility of the central bank's commitment to the inflation target.
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der österreichischen Versicherungswirtschaft (The Macroeconomic Impact of the Austrian Insurance Industry)
Studies, October 2022, 62 pages
Commissioned by: Austrian Insurance Association
Study by: Austrian Institute of Economic Research
Online since: 14.11.2022 0:00
 
Versicherungen sind ein einfaches und effizientes Instrument zum Ausgleich finanzieller Schäden bei Eintritt vorab definierter Ereignisse. Die direkte Wirkung von Versicherungen auf den Nutzen der Versicherten besteht in der Vermeidung hoher finanzieller Belastungen durch den Schadenausgleich innerhalb der Versichertengemeinschaft. Damit werden starke Schwankungen im Konsumniveau der privaten Haushalte bzw. in der Produktionskapazität von Unternehmen verhindert. Aus einer gesamtwirtschaftlichen Sicht ermöglichen Versicherungsverträge ein größeres Maß an Arbeitsteilung und wirken damit produktivitätssteigernd. Weitere indirekte Effekte von Versicherungen entstehen durch Anreize für ein effizientes Risikomanagement und die damit verbundenen Maßnahmen zur Schadenvermeidung und zur Verringerung der potentiellen Schadensumme. Die Nachfrage an privaten Versicherungen ist stark mit staatlichen Absicherungssystemen verbunden. Im internationalen Vergleich wird das Angebot der Schaden-Unfallversicherungen in Österreich umfangreich genutzt, während die Lebensversicherung unterdurchschnittlich stark nachgefragt wird.
Schadenversicherungen deckten 2021 hohe Schäden aus Naturkatastrophen (Property-casualty Insurance Covered High Losses from Natural Disasters in 2021)
WIFO-Monatsberichte, 2022, 95(9), pp.573-584
Online since: 17.10.2022 0:00
 
Die österreichische Privatversicherungswirtschaft konnte 2021 das Prämienvolumen um 3,1% steigern. Besonders günstig entwickelten sich die Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung (+4,3%) und in der privaten Krankenzusatzversicherung (+3,8%). Hohe Schadenzahlungen nach einem Tornado an der österreichisch-tschechischen Grenze führten trotz rückläufiger Auszahlungen der Lebensversicherung (–9,2%) zu einer Ausweitung der Leistungen um insgesamt 3,4%. In der Schaden- und Unfallversicherung floss ein Sechstel der Leistungen in die Kompensation von Schäden aus Naturkatastrophen. Entgegen dem internationalen Trend verschob sich das heimische Versicherungsgeschäft 2021 weiter von der Lebens- zur Krankenversicherung sowie zur Schaden- und Unfallversicherung. Angesichts des Niedrigzinsumfelds erzielte Österreichs Versicherungswirtschaft ein gutes Veranlagungsergebnis.
Frühzeitiges Monitoring der Ziele für eine nachhaltige und inklusive Entwicklung in Österreich. Bewertung der Entwicklung von SDG 8 auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose und Nowcasts (Early Monitoring of the Sustainable and Inclusive Development Goals in Austria. Assessment of the SDG 8 Development on the Basis of the WIFO Economic Outlook and Nowcasts)
WIFO Research Briefs, 2022, (17), 12 pages
Supported by: Anniversary Fund of the Oesterreichische Nationalbank
Online since: 12.07.2022 9:00
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen strebt mit den darin formulierten 17 Zielen (Sustainable Development Goals – SDG) nach einer globalen nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene. Eurostat misst und evaluiert in einem Monitoring jährlich die Zielerreichung anhand von Indikatoren. Aufbauend auf dem aktuellen Bericht von Eurostat untersucht dieser Research Brief die Entwicklung von SDG 8 für Österreich. Auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose vom Juni 2022 und von neu entwickelten Nowcast-Modellen trifft dieser Beitrag eine erste Einschätzung der Zielerreichung für das Jahr 2022. Der überwiegende Teil der wirtschaftlichen Indikatoren in SDG 8 entwickelt sich, im Zuge der Erholung vom COVID-19-bedingten Einbruch, in Richtung Zielerreichung. Auch im Bereich des Rohstoffverbrauchs ist ein Fortschritt zu erwarten. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Nichterwerbstätigkeit durch familiäre Pflegeverpflichtungen werden sich jedoch 2022 weiter vom Ziel entfernen.
Die Auswirkung einer längeren Erwerbskarriere auf das Pensionseinkommen (The Effect of a Longer Working Career on Retirement Income)
Studies, April 2022, 52 pages
Commissioned by: Aktion Generationengerechtigkeit
Study by: Austrian Institute of Economic Research
Online since: 28.11.2022 9:00
 
Im österreichischen Pensionsrecht gibt das Regelpensionsalter von 65 Jahren einen Normwert für den Pensionsantritt vor, bei dem eine Pensionshöhe von 80% des durchschnittlichen Erwerbseinkommens erreicht wird. Gleichzeitig bietet die Korridorpension die Möglichkeit zur individuellen Wahl des Pensionsantrittszeitpunktes zwischen dem 62. und dem 68. Lebensjahr. Dabei wurden Anreize für den späteren Pensionsantritt in Form von Abschlägen für den früheren und Zuschlägen für den späteren Übertritt in den Ruhestand eingeführt. Zusätzlich steigern reduzierte Sozialversicherungsbeiträge in diesem Zeitfenster das Nettoeinkommen älterer Erwerbstätiger. Diese Studie präsentiert die Auswirkung unterschiedlicher Pensionsantrittszeitpunkte innerhalb der Korridorpension auf die Höhe der individuellen Erstpension und das Lebenseinkommen für einige Modellkarrieren, beide Geschlechter und sieben Berufsgruppen. Weiters werden die Auswirkungen des späteren Pensionsantrittes auf den öffentlichen Haushalt berechnet.
Hohe Liquiditätszufuhr im Kreditwesen 2021 nur teilweise durch lebhafte Kreditnachfrage absorbiert (Buoyant Credit Demand Could Only Partially Absorb High Liquidity Supply in the Banking Sector in 2021)
WIFO-Monatsberichte, 2022, 95(4), pp.263-274
Online since: 09.05.2022 0:00
 
Die Zentralbanken setzten 2021 ihren expansiven geldpolitischen Kurs unvermindert fort. Die hohe Versorgung des Kreditwesens mit Liquidität führte zwar zu einer deutlichen Ausweitung der Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen und der Wohnbaudarlehen an private Haushalte; trotzdem bauten die österreichischen Kreditinstitute bis zum Jahresende Überschussreserven im System der Europäischen Zentralbanken im Ausmaß von 125 Mrd. € auf. Gleichzeitig veranlasste die hohe Dynamik in der Neuvergabe von Wohnbaudarlehen das Finanzmarktstabilitätsgremium zur Vorgabe makroprudenzieller Kriterien. Die österreichische Kreditwirtschaft konnte in diesem Umfeld die Refinanzierungskosten deutlich senken und damit das Nettozinsergebnis steigern. Der kräftige Anstieg der Börsenkurse beflügelte auch die Provisionserträge, sodass sich die Ertragslage insgesamt verbesserte. Die Notenbank der USA bereitete den Finanzmarkt im Zuge ihrer Forward Guidance auf eine geldpolitische Wende vor; dementsprechend wertete der Euro im Jahresverlauf 2021 gegenüber dem Dollar ab.
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Tamara Fellinger

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Tatjana Weber

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