Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 04.05.2023 9:00
Technological capabilities vary substantially across European regions. Combining these diverse sets of capabilities is crucial
to develop the technologies necessary to master the green and digital transition. However, collaboration between regions is
sparse today. To increase inter-regional cooperation, linkages that spur the development of green and digital technologies
must be identified. In this study, we provide an overview of inter-regional collaborations already in place and map new opportunities
for these between regions. A special emphasis is placed on potential collaborations between economically leading and lagging
regions. Our results provide new impetus for policy designs that strengthen regional innovation capabilities and cohesion
across Europe's regions.
Für das III. Quartal 2022 zeigen die regionalen Konjunkturindikatoren eine Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in allen
Bundesländern. Während die Entwicklung der Zahl der Übernachtungen im 1. Halbjahr noch von den Aufholprozessen nach der COVID-19-Krise
geprägt war, flachte sich der Zuwachs im III. Quartal deutlich ab. Auch die Sachgütererzeugung und das Bauwesen entwickelten
sich weniger dynamisch, und das Beschäftigungswachstum fiel österreichweit um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im II. Quartal
aus. Eine nach Bundesländern differenzierte Betrachtung zeigt regional unterschiedliche Ausprägungen der Konjunkturabschwächung.
Der konjunkturelle Abschwung erfasste im 2. Halbjahr 2022 auch die Wiener Wirtschaft. Die noch günstige Entwicklung bis zum
Sommer erlaubte im Gesamtjahr mit real +4,4% trotzdem das höchste regionale Wirtschaftswachstum im letzten Jahrzehnt. Gegenüber
Österreich verblieb 2022 dennoch ein moderates Wachstumsminus, weil massive Basiseffekte im wieder erstarkenden Tourismus
und Impulse aus der hier noch regen Export- und damit Industriekonjunktur das Konjunkturbild im dynamischen 1. Halbjahr dominierten,
was Wien strukturell benachteiligte. Ein leichtes Wachstumsplus nach dem Sommer konnte dies nicht kompensieren. Anders als
in Österreich gingen vom Wiener produzierenden Bereich im gesamten Jahresverlauf keine Wachstumsimpulse aus. Die Wiener Dynamik
war damit 2022 allein durch den tertiären Sektor getrieben, was dem Wiener Arbeitsmarkt bei tendenziell höherer Arbeitsintensität
in vielen Dienstleistungsbranchen entgegenkam. Die Beschäftigung nahm daher 2022 in Wien mit +3,4% rascher zu als in Österreich
(+3,0%), die regionale Arbeitslosenquote sank mit 10,5% auf den niedrigsten Wert seit 2013. Im Jahr 2023 wird sich dies nicht
fortsetzen: Die Wiener Wirtschaftsleistung dürfte nur noch um 0,6% (Österreich +0,2%) zulegen, was noch für einen Beschäftigungsanstieg
von 0,9% (Österreich +0,7%) ausreichen sollte – zu wenig, um die Arbeitslosigkeit weiter zu reduzieren.
Julia Bachtrögler-Unger (WIFO), Mathias Dolls, Carla Krolage, Paul Schüle, Hannes Taubenböck, Matthias Weigand
We present a novel approach for analyzing the effects of EU cohesion policy on local economic activity. For all municipalities
in the border area of the Czech Republic, Germany and Poland, we collect project-level data on EU funding in the period between
2007 and 2013. Using night light emission data as a proxy for economic development, we show that the receipt of a higher amount
of EU funding is associated with increased economic activity at the municipal level. Our paper demonstrates that remote sensing
data can provide an effective way to model local economic development also in Europe, where no comprehensive cross-border
data is available at such a spatially granular level.
Die regionalen konjunkturellen Verläufe waren im I. Quartal 2022 maßgeblich von den pandemiebedingten wirtschaftlichen Verwerfungen
des Vorjahres geprägt. Es zeigte sich daher besonders in den tourismusintensiven Bundesländern eine kräftige Aufholdynamik.
Das wieder aufhellende konjunkturelle Umfeld äußert sich mit Zuwächsen in der Beschäftigung sowie Rückgängen in der Zahl der
Arbeitslosen auf den regionalen Arbeitsmärkten.
Österreichs Wirtschaft erholte sich 2021 spürbar von der COVID-19-Krise, wobei der Aufschwung in allen Bundesländern zu beobachten
war. Dennoch beeinflussten die Nachwirkungen der Krise weiterhin das regionale Konjunkturbild: Die beiden tourismusintensivsten
Bundesländer Tirol und Salzburg hinkten den anderen Bundesländern im Wachstum hinterher. Vom Aufschwung profitierten alle
Wirtschaftsbereiche mit Ausnahme der Beherbergung und Gastronomie, sodass die Beschäftigung rasch wieder das Vorkrisenniveau
erreichte – nur in Tirol, Salzburg und Vorarlberg war dies 2021 noch nicht der Fall.
Die regionalen konjunkturellen Verläufe waren im IV. Quartal 2021 weiterhin von starken Aufholprozessen aufgrund der wirtschaftlichen
Verwerfungen im Vorjahr geprägt. Die allgemein positive konjunkturelle Entwicklung zeigt sich auch auf den regionalen Arbeitsmärkten,
was sich in steigenden Beschäftigungszahlen sowie sinkender Arbeitslosigkeit widerspiegelt.
Die Erholung der Wiener Wirtschaft von der COVID-19-Krise war 2021 trotz neuerlicher pandemiebedingter Einschränkungen der
Geschäftstätigkeit im Frühjahr und zu Jahresende äußerst kräftig. Strukturelle Vorteile aus der Erholung des internationalen
Dienstleistungshandels und aus Rebound-Effekten in konsumorientierten Tertiärbereichen ließen ein Wachstum von real +5,3%
zu, was trotz negativer Basiseffekte einen Wachstumsvorsprung von 0,9 Prozentpunkten gegenüber Österreich bedeutete. Damit
expandierte auch die Beschäftigung in Wien mit +3,2% deutlich rascher als in Österreich (+2,5%), die Arbeitslosenquote ging
um 2,4 Prozentpunkte auf 12,7% zurück. 2022 dürfte sich der Wachstumspfad der Wiener Wirtschaft aufgrund der Konsequenzen
des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf +3,7% (Österreich +4,0%) abflachen. Ein Beschäftigungsanstieg von noch
+2,0% könnte dennoch ausreichen, um die Wiener Arbeitslosenquote auf 11,3% und damit unter das Vorkrisenniveau zurückzuführen.
Die vierte Welle der COVID-19-Pandemie brachte große Herausforderung mit sich: Rund 81% der befragten Unternehmen meldeten
Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit in den letzten drei Monaten, wobei Lieferengpässe und Schwierigkeiten Beschäftigte
zu finden am häufigsten genannt wurden. Die Liquiditätseinschätzungen haben sich im Vergleich zum August 2021 unwesentlich
verändert. Für das Frühjahr 2022 erwarteten die meisten Unternehmen (77%) weiterhin Beschränkungen: insbesondere Lieferengpässe
und Schwierigkeiten Beschäftigte zu finden wurden genannt. Lieferengpässe und Preisanstiege führten bei der Mehrheit von Unternehmen
zu einer Reduktion der Gewinnmargen. Viele Unternehmen haben wegen der Erhöhung der Vorleistungs-, der Energiepreise und der
Kollektivvertragslöhne ihre Verkaufspreise angehoben. Unternehmen, die ihre Verkaufspreise nicht erhöht haben, nannten vor
allem den Wettbewerbsdruck als Grund die Preisanhebung nicht durchgeführt zu haben.