Der Agrarsektor ist von den Auswirkungen des Klimawandels direkt betroffen und trägt zugleich zur Freisetzung von Treibhausgasen
(THG) bei. Nicht nachhaltige Bodenbewirtschaftungspraktiken gefährden zunehmend die Resilienz und Produktivität landwirtschaftlicher
Böden. Landwirtschaft steht folglich im Fokus des Klimaschutzes. Die Sequestrierung von Kohlenstoff durch Humusaufbau gewinnt
in der Diskussion über terrestrische Kohlenstoffsenken an Bedeutung. Ein zentraler Indikator für die Qualität des Bodens ist
der organische Kohlenstoffgehalt (SOC), der erhöht werden sollte. Managementpraktiken zur Wiederherstellung denaturierter
Böden sowie die Renaturierung von Mooren können den SOC-Bestand steigern. Der ökologische Landbau flankiert durch eine Umstellung
von Ernährungsgewohnheiten hin zu geringem Fleischkonsum kann zu einer erheblichen Verringerung von insbesondere Nicht-CO2-Treibhausgasemissionen
der Landwirtschaft beitragen. Diese Maßnahmen sollten im Sinne einer zukunftsfähigen Landwirtschaft gefördert werden.
Gabriel Felbermayr, Rolf Langhammer, Alexander Sandkamp, Christoph Herrmann, Patricia Trapp
Das vorliegende Kurzgutachten setzt sich kritisch mit dem am 11. Juni 2021 vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
(LkSG) auseinander. Viele der Beobachtungen sind auch für entsprechende europäische Initiativen relevant. In Summe kommt das
Gutachten zu dem Schluss, dass das Lieferkettengesetz erhebliche entwicklungspolitische Nebenwirkungen haben könnte, die die
intendierten positiven Auswirkungen auf die Menschenrechts– und Umweltsituation in den betreffenden Ländern schmälern.
Mitte 2022 wird in Österreich im Rahmen der "ökosozialen Steuerreform" mit der Bepreisung von CO2 ein neues Werkzeug im Mix
der klimapolitischen Instrumente verfügbar. Österreich folgt mit dieser Bepreisung von Treibhausgasen einer sowohl in Europa
als auch global immer stärker werdenden Tendenz. Dieses Instrument soll Anreize für die Restrukturierung des Wirtschafts-
und Lebensstils setzen, die nicht nur den Klimawandel eindämmen hilft, sondern auch Wohlstand, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit
stärkt.
Der Westen droht Russland mit scharfen Sanktionen wegen der militärischen Aggressionen in der Ukraine. Wie wirksam sind Sanktionen?
Wieviel kosten sie? Welche Möglichkeiten gibt es, was sind die gegenseitigen Abhängigkeiten?
IPCEI ermöglichen die großvolumige Förderung von transformativen Technologien in einem transnationalen Kontext und bedürfen
als Ausnahmen von den beihilferechtlichen Regeln der EU einer Bestätigung durch die Europäische Kommission. Diese Projekte
gewinnen als Instrument sowohl der Industriepolitik als auch der Klima-, Umwelt-, Verkehrs- und Energiepolitik zunehmend an
Bedeutung. Im Zuge der Neufassung der entsprechenden EU-Mitteilung wurde in Österreich ein breiter Stakeholder-Prozess durchgeführt.
Für die Politik in Österreich ergibt sich die Aufgabe, ihre Positionen in die europäischen Diskussionen zur Definition der
Wertschöpfungsketten aktiv einzubringen, die Beteiligung an entsprechenden IPCEI-Konsortien abzusichern und die potentiellen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den vorbereitenden Prozessen bestmöglich zu unterstützen.
Improving market access and opportunities for value addition for small-scale food producers and family farms and properly
functioning food commodity markets are among the objectives of the Sustainable Development Goals. Market structure and market
concentration are important aspects that could make this goal attainable. In a case study, we explore the current conditions
of pork and beef farmers in Austrian meat markets by combining a quantitative approach with qualitative inquiries. The quantitative
analysis shows that the concentration of meat markets has been increasing in recent years. The rates of change differ in various
segments of the value chain and across the types of markets. These results are the starting point for a qualitative analysis
of the competitive situation in the observed markets. One finding is that in each market prices are set in idiosyncratic ways.
Another one is that producer organisations are an appropriate means for small-scale and family-run farms to strengthen their
position in the value chain. We conclude that policy initiatives to improve market access and value addition for farmers need
to be complemented by targeted dissemination activities and that competition analyses should apply multi-method approaches
similar to the one used in this analysis.