Alexander Daminger erhält weiteren Wissenschaftspreis

24.04.2024

Deutschlands private Bausparkassen zeichnen WIFO-Ökonomen aus

WIFO-Regionalökonom Alexander Daminger wurde mit dem 15. Wissenschaftspreis der privaten Bausparkassen für seine Dissertation über die Auswirkungen der Eigenheimförderung geehrt. Es ist nicht seine erste Auszeichnung in Deutschland.

Bereits die Deutsche Immobilien-Akademie (DIA) und das Statistische Bundesamt (Destatis) prämierten Damingers Dissertation. Anerkennung erhielt seine Arbeit zusätzlich durch die Nominierung für den renommierten "Fürther Ludwig-Erhard-Preis".

Alle zwei Jahre verleiht der Verband der Privaten Bausparkassen seinen Wissenschaftspreis. Er ist nach seinem Gründer Werner Lehmann benannt und würdigt seit über 40 Jahren die Arbeiten von jungen Akademiker:innen zum Thema "Bauen, Wohnen und Finanzieren". Die Auszeichnung fand im April 2024 in Berlin statt.

Auswirkungen der Eigenheimförderung

Damingers Dissertation entstand an der Universität Regensburg bei Prof. Dr. Kristof Dascher. Er analysierte darin in drei Kapiteln die räumliche Wirkung von Wohneigentumsförderung. Das zentrale Ergebnis der Arbeit ist, dass die staatliche Förderung von Wohneigentum gleichzeitig eine Förderung für dezentrales Wohnen und damit ein Treiber von räumlicher Suburbanisierung ist.

Zwei Kapitel analysieren hierzu den Wegfall der deutschen "Eigenheimzulage" im Jahr 2005. In einem ersten Schritt erstellte Daminger eigene Datensätze zur räumlichen Bevölkerungsentwicklung innerhalb deutscher Städte und Regionen auf Grundlage administrativer Daten der amtlichen Statistik. Anhand verschiedener statistisch-ökonometrischer Difference-in-Differences-Ansätze zeigte er anschließend, dass die Abschaffung der Subvention zu einer Rezentralisierung der Bevölkerung sowohl in Städten als auch innerhalb von Regionen geführt hat. Dieses Ergebnis verdeutlicht im Umkehrschluss den Dezentralisierungseffekt der ursprünglichen Subvention.

Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mittels der Auswertung des im Jahr 2018 eingeführten "Baukindergelds" mit dem Effekt von Wohneigentumsförderung auf Wohnpreise. Als innovative Datengrundlage dienen innerstädtische Mietpreisindizes deutscher Städte, die mithilfe hedonischer Regressionen aus einem großen Datensatz an Wohnungsinseraten erstellt wurden. Die ökonometrische Analyse zeigt, dass sich der Mietanstieg nach Einführung der Subvention in erschwinglichen Städten verlangsamte, also genau dort, wo das Baukindergeld den größten Stimulus zur Wohneigentumsbildung auslöste. Als Wirkmechanismus wird der Umzug der neuen Wohneigentümer identifiziert: Ihr Umzug in das Eigentum und damit Wechsel aus dem Miet- in das Eigentumssegment schwächt die Nachfrage nach Mietwohnungen, während das Angebot an Mietwohnungen – zumindest kurzfristig – unelastisch ist.

Alexander Daminger ist Ökonom und seit 2022 in der Forschungsgruppe "Regionalökonomie und räumliche Analyse" des WIFO tätig. In seiner beruflichen Laufbahn war Daminger zuvor als Consultant im Bereich der internationalen Verrechnungspreise bei Deloitte beschäftigt und lehrte als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Handelsimmobilien der Universität Regensburg. Im Jahr 2021 schloss er seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Regensburg ab. Während seiner Promotion wurde er durch ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung gefördert. Neben seiner Forschung erfuhr auch seine didaktische Tätigkeit besondere Würdigung, als ihm 2021 der Lehrpreis der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Regensburg für sein Engagement in Lehre und studentischer Betreuung verliehen wurde. Damingers Forschungsinteresse konzentriert sich auf die Schnittstelle von Stadt- und Regionalökonomie, Finanzwissenschaft und Immobilienökonomie.

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Dr. Alexander Daminger

Forschungsgruppe: Regionalökonomie und räumliche Analyse