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Die Rolle des öffentlichen Vergabewesens für eine klimaneutrale Produktions- und Lebensweise (The Role of Public Procurement for a Climate-neutral Way of Production and Living)
Studien, Juni 2023, 94 Seiten
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien – Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 23.06.2023 0:00
 
Mit einem durchschnittlichen Beschaffungsvolumen von 67 Mrd. € bzw. 18% des BIP in den Jahren 2015 bis 2020 ist der Staat (einschließlich ausgegliederter öffentlicher Unternehmen) ein zentraler Nachfrager in der österreichischen Volkswirtschaft. Die Bestrebungen zur Ökologisierung des Beschaffungswesens haben auch bereits in den entsprechenden Vergaberegularien Niederschlag gefunden, und es besteht grundsätzlich großer Spielraum in der Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Anhand von ausgewählten treibhausgasintensiven Sektoren demonstriert die vorliegende Studie die konkrete Anwendung des EU-Kriterienkatalogs. Um die durch öffentliche Beschaffung ausgelösten CO2-Emissionen zu messen, kombiniert die Studie Vergabedaten mit dem Input-Output-Modell ADAGIO zu sektoralen Emissionsmustern. Die umfangreichen Berechnungen in der Studie schätzen, dass die öffentliche Nachfrage Österreichs weltweit rund 19 Mio. t CO2 pro Jahr verursacht, wobei aufgrund der vielfach internationalen Wertschöpfungsketten nur 5,6 Mio. t in Österreich anfallen. Auch bei den Emissionen in Österreich repräsentieren die direkten Emissionen, d. h. jene bei den beauftragten Unternehmen, nur rund 32% bzw. 1,8 Mio. t – der überwiegende Teil der Emissionen entsteht entlang der Wertschöpfungskette bei den Vorprodukten. Aus sektoraler Sicht stechen besonders das Bauwesen und Teile der Sachgütererzeugung als zentrale Emissionsquellen für die öffentliche Beschaffung hervor. Die sektoralen Beschaffungsmuster im Sinne eines "Hebels" zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes variieren aber deutlich zwischen den unterschiedlichen staatlichen Akteur:innen.
Forschungsbereich:Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie – Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

The Role of Public Procurement for a Climate-neutral Way of Production and Living
With an average procurement volume of 67 billion € or 18 percent of GDP in the years 2015 to 2020, the public sector (including outsourced state-owned enterprises) is a major consumer in the Austrian economy. The efforts to green procurement have already been incorporated into the procurement regulations, and in principle, there is a lot of scope to take environmental aspects into account. This study demonstrates the specific application of the EU criteria catalogue based on selected greenhouse gas intensive sectors. To measure the CO2 emissions caused by public procurement, the study combines procurement data with the input-output model ADAGIO to form sectoral emission patterns. The extensive calculations in the study estimate that Austria's public demand causes around 19 million t of CO2 per year worldwide, of which only 5.6 million t are generated in Austria due to the international value chains. Direct emissions, i.e., those of the contracting companies, account for only about 32 percent, or 1.8 million t, of the emissions in Austria – emphasising the fact that the majority of emissions are generated along the value chain by intermediate goods. From a sectoral perspective, the construction industry and parts of manufacturing stand out as central sources of emissions in public procurement. However, sectoral procurement patterns as a "lever" for reducing greenhouse gas emissions vary considerably between government actors.

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