Ziel der Studie ist es, die Effekte der hohen Wohnkostenbelastung in Salzburg auf den Wirtschaftsstandort zu untersuchen.
Nach einer Diskussion der schnell wachsenden internationalen Literatur zum Thema, wird anhand von kleinräumigen Angebotsdaten
gezeigt, dass die Leistbarkeit von Wohnen (Wohnkosten zu Einkommen) quer über das Bundesland hinweg belastet ist. Für potenziell
Beschäftigte ist das Einkommen nach Abzug der Wohnkosten in vielen Salzburger Regionen geringer als in vergleichbaren Regionen
anderer Bundesländer. Ein Schwerpunkt der Studie beschäftigt sich dann mit der Frage, welche Folgen die ungünstige Wohnkostensituation
für den Salzburger Wirtschaftsstandort hat. Besonders deutliche Effekte zeigen sich in Bezug auf die Arbeitskräfte, wo sich
über die letzten 20 Jahre ein deutlich negativer Binnenwanderungssaldo kumuliert hat. Einzigartig im Bundesländervergleich
ist dabei besonders auch die starke Abwanderung aus der Salzburger Kernzone. Die hohen Wohnkosten in den arbeitsreichen Zentren
veranlassen zudem die Haushalte, über Pendelbewegungen ihre Wohnkosten zu reduzieren. Auf Unternehmensebene passt die geringe
Arbeitskräftemobilität zur unterdurchschnittlichen Unternehmensdynamik, aber auch den offenen Stellen. Besonders Tätigkeiten
in Branchen mit unterdurchschnittlichen Einkommen können in Salzburg schwer besetzt werden. Unternehmen scheinen in diesen
Branchen auch häufiger gezwungen zu sein, die Wohnkostenprobleme über die Bereitstellung von Dienstwohnungen zu kompensieren.
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch
High Housing Costs as a Burden for Salzburg as a Business Location
The aim of this study is to analyse the effects of the high housing cost burden in Salzburg on the business location. After
a discussion of the rapidly growing international literature on the subject, small-scale listing data are used to show that
housing affordability (housing costs relative to income) is under pressure across the province. For potential workers, income
after housing costs is lower in many regions of Salzburg than in comparable regions in other federal states. The focus of
the study is on the consequences of the unfavourable housing cost situation for Salzburg as a business location. Particularly
clear effects can be seen in relation to the labour force, where a clearly negative internal migration balance has accumulated
over the last 20 years. The strong outflow of labour from the core zone of Salzburg is unique among the federal provinces.
The high housing costs in the job-rich urban areas also encourage households to reduce their housing costs by commuting. At
the company level, the low labour mobility is in line with the below-average company dynamics, but also with the vacancies.
Jobs in sectors with below-average wages are particularly difficult to fill in Salzburg. Enterprises in these sectors also
appear to be more often forced to compensate for housing cost problems by providing company housing.