Für eine Beurteilung der ökonomischen Wirkungen der Alterung ist zentral, wie sich der demographische Wandel auf die Gesamtwirtschaft
auswirkt. Konkret sind Effekte auf die Nachfrage und die Produktivität zu erwarten, die auch die nationale und regionale Wettbewerbsfähigkeit
beeinflussen. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass für die österreichischen Bundesländer der Zusammenhang zwischen demographischem
Wandel und Produktivität umgekehrt U-förmig verläuft: Jüngere und ältere Erwerbstätige weisen gegenüber der Alterskohorte
der 35- bis 44-Jährigen einen Produktivitätsrückstand auf. Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung sind – mit Ausnahme
Wiens – bis 2030 Produktivitätsverluste zu erwarten. Die private Konsumnachfrage wird sowohl in ihrem Niveau als auch in ihrer
Struktur vom Alter des Haushaltsvorstands bestimmt. So ist aufgrund der Alterung der Bevölkerung bis 2030 mit einem Anstieg
der Sparquote zu rechnen. Darüber hinaus werden die Ausgaben für Konsumgruppen wie Wohnung, Beheizung und Beleuchtung, Lebensmittel
und alkoholfreie Getränke sowie Gesundheitsprodukte steigen, während die Verkehrsausgaben sinken dürften. Die mit Hilfe des
multiregionalen ökonometrischen Input-Output-Modells MultiREG geschätzten gesamtwirtschaftlichen Effekte der demographischen
Alterung sind sehr gering: Die Produktivitätsveränderung hat keinen Einfluss auf die Bruttowertschöpfung, erhöht jedoch das
Beschäftigungsniveau etwas. Insgesamt wirkt die Strukturveränderung des privaten Konsums leicht positiv auf Bruttowertschöpfung
und Beschäftigung, jene des öffentlichen Konsum (Zunahme der Gesundheitsausgaben) leicht negativ. Regionale Unterschiede ergeben
sich vor allem durch die Effekte auf den privaten Konsum, da Wien aufgrund der angenommenen Kürzungen in der öffentlichen
Verwaltung verliert.
Keywords:TP_Alterung_Regional TP_Wettbewerbsfaehigkeit_Sozial
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch
Subreport 3: Population Ageing and Regional Competitivenessin: Demographic Change as a Challenge for Austria and its Regions
For an assessment of the economic effects of population ageing it is of central importance to identify how demographic change
impacts on the overall economy. Specifically, effects can be expected to act on demand and productivity, which in turn affect
national and regional competitiveness. In a first step, the study shows that the link between demographic change and productivity
is of a reversed U-shape for the Austrian Länder. Compared to the 35 to 44 year age cohort younger and older workers show
a productivity deficit. An increasingly ageing population should (with the exception of Vienna) result in productivity losses
up to 2030. Private demand for consumption is determined in its level and structure by the age of the head of household. Consequent
to population ageing, the savings rate should thus rise up to 2030. Moreover, spending on consumption categories such as housing,
heating and lighting, food and non-alcoholic beverages and health care products will rise while spending on transport should
decline. Estimated through the multiregional econometric input-output model MultiREG, the overall economic effects of demographic
ageing are very low: productivity change does not affect gross value added but does slightly increase the employment level.
Altogether, structural changes in private consumption have a minor positive effect on gross value added and employment, while
those in public consumption (an increase in health care spending) have some negative impact. Regional differences are the
result chiefly of effects on private consumption since Vienna will suffer losses due to assumed reductions in public administration.
Project co-ordinators: Peter Mayerhofer, Peter Huber