Die Digitalisierung umfasst immer mehr Bereiche der Produktion von Gütern und Dienstleistungen ebenso wie das Alltagsverhalten
der Bevölkerung. Aufgrund einer euphorischen Erwartung in neue technische Möglichkeiten – ebenso wie der Angst davor – werden
die kurzfristigen Auswirkungen des technologischen Wandels häufig überschätzt und die langfristigen Wirkungen unterschätzt.
Die Studie weist u.a. einen positiven Zusammenhang zwischen Digitalisierung und regionalem Beschäftigungswachstum nach, zeigt
aber auch, dass sich mit zunehmender Digitalisierung Berufsinhalte und Tätigkeitsschwerpunkte verschieben. In der Folge steigt
auch der Bedarf an analytischen und interaktiven Fähigkeiten mit entsprechend höheren Ansprüchen an Qualifikation und Ausbildung
der Beschäftigten. Die Telekommunikation bildet als kritische Infrastruktur das technologische Rückgrat der Digitalisierung.
Internationale Vergleiche zeigen für Österreich einen großen Nachholbedarf an Investitionen in Hochgeschwindigkeitsnetze.
Keywords: TP_Digitalisierung
Forschungsbereich:Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch
Austria in the Process of Digitalisation
The ongoing process of digitalisation increasingly affects ever more areas of production and consumption. The fascination
with new technological opportunities on the one hand, and the simultaneous fear of its consequences on the other, often leads
society to overestimate its impacts in the short-run and underestimate them in the long-run. This study shows, among other
findings, a positive impact of digitalisation on employment growth at the regional level, but also a shift of occupational
tasks towards non-routinised analytic and interactive activities. Telecommunications is the critical infrastructure of digitalisation.
International comparisons reveal considerable deficits in Austria regarding the provision of high-speed networks and the use
of advanced digital services.
Auftraggeber: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 29.01.2018 0:00
Die Detailanalyse der Beschäftigung nach Tätigkeitsschwerpunkten wird ergänzt um Expertenbefragungen, um das Phänomen der
Digitalisierung aus detaillierten Informationen zur aktuellen Situation und zur Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit
zu ermitteln. Auf dieser Basis werden Handlungsempfehlungen formuliert, um die Arbeitsmarktchancen aus der Digitalisierung
in Österreich verstärkt zu nutzen.
Mit Beiträgen von Elisabeth Christen, Stefan Ederer, Matthias Firgo, Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Mathias Kirchner,
Angela Köppl, Agnes Kügler, Christine Mayrhuber, Philipp Piribauer, Margit Schratzenstaller
Auftraggeber: Bundeskanzleramt
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Digitale Technologien stellen bestehende Marktmechanismen, wirtschaftspolitische Instrumente, Strukturen sowie ökonomische
und soziale Interaktionen grundlegend in Frage. Während auf traditionellen Märkten den Preisen von Gütern und Dienstleistungen
die zentrale Allokationsfunktion zukommt, wird der Konnex zwischen Preis und Wert in der datengetriebenen Ökonomie weitgehend
aufgelöst. Die Ursache dafür liegt in der spezifischen Kostenstruktur, die durch hohe Fixkosten bei gleichzeitig äußert niedrigen
Grenzkosten (nahe Null) gekennzeichnet ist. Diese Kostenstruktur begünstigt die monetär (fast) kostenlose Skalierung digitaler
Produkte und Dienstleistungen auf "Plattformmärkten". In der digitalen Ökonomie bildet die Verfügungsmacht über Daten den
entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Im Extremfall entstehen daraus (natürliche) Monopole. Auf der Grundlage von sechs Themenfeldanalysen
(Makroökonomie, Öffentlicher Sektor, Wettbewerb, Raum, Soziale Sicherheit, Umwelt und Energie) werden die Erkenntnisse zu
drei Metahypothesen verdichtet, die den Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung für Wirtschaftswachstum,
Beschäftigung und Wohlstand abstecken: 1. Die "neue" Ökonomie ist eine Ökonomie digitaler Daten ("Digitalismus"). 2. Vorhandene
Strukturen brechen auf ("Strukturbruch"). 3. Neue Strukturen manifestieren sich in Extremen ("Polarisierung").
Die Digitalisierung bedingt eine grundlegende Transformation der Wirtschaftssysteme. Aufgrund der Euphorie in Bezug auf neue
technologische Möglichkeiten – ebenso wie der Angst davor – werden die kurzfristigen Auswirkungen häufig überschätzt und die
langfristigen Folgen unterschätzt (Amaras Gesetz). Eine wesentliche Folge der Digitalisierung besteht darin, dass aufgrund
geringerer Transaktionskosten für Information und Kommunikation der mögliche Wirkungsradius von Unternehmen größer und die
Konkurrenz intensiver werden. Entsprechend steigen die Anforderungen an die "digitale Intelligenz" als Bestimmungsfaktor der
Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften. Diese verfolgen im Wesentlichen gleiche Ziele mit ähnlichen strategischen Schwerpunkten
und Maßnahmen. Was den Unterschied ausmacht, sind Effizienz, Effektivität und Geschwindigkeit in der Umsetzung.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Abgeschlossen: 2017
Die Detailanalyse der Beschäftigung nach Tätigkeitsschwerpunkten wird ergänzt um Expertenbefragungen, um das Phänomen der
Digitalisierung aus detaillierte Informationen zur aktuellen Situation und zur Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit zu
ermitteln. Auf dieser Basis werden Handlungsempfehlungen formuliert, um die Arbeitsmarktchancen aus der Digitalisierung in
Österreich verstärkt zu nutzen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2017
Digitale Technologien stellen bestehende Marktmechanismen, wirtschaftspolitische Instrumente, Strukturen sowie ökonomische
und soziale Interaktionen grundlegend in Frage. Während auf traditionellen Märkten den Preisen von Gütern und Dienstleistungen
die zentrale Allokationsfunktion zukommt, wird der Konnex zwischen Preis und Wert in der datengetriebenen Ökonomie weitgehend
aufgelöst. Die Ursache dafür liegt in der spezifischen Kostenstruktur, die durch hohe Fixkosten bei gleichzeitig äußert niedrigen
Grenzkosten (nahe Null) gekennzeichnet ist. Diese Kostenstruktur begünstigt die monetär (fast) kostenlose Skalierung digitaler
Produkte und Dienstleistung auf "Plattformmärkten". In der digitalen Ökonomie bildet die Verfügungsmacht über Daten den entscheidenden
Wettbewerbsfaktor. Im Extremfall entstehen daraus (natürliche) Monopole. Auf der Grundlage von sechs Themenfeldanalysen (Makroökonomie,
Öffentlicher Sektor, Wettbewerb, Raum, Soziale Sicherheit, Umwelt und Energie) werden die Erkenntnisse zu drei Metahypothesen
verdichtet, die den Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung
und Wohlstand abstecken: 1. Die "neue" Ökonomie ist eine Ökonomie digitaler Daten ("Digitalismus"). 2. Vorhandene Strukturen
brechen auf ("Strukturbruch"). 3. Neue Strukturen manifestieren sich in Extremen ("Polarisierung").
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2016
Die Digitalisierung umfasst immer mehr Bereiche der Produktion von Gütern und Dienstleistungen ebenso wie das Alltagsverhalten
der Bevölkerung. Euphorie in Bezug auf neue technische Möglichkeiten ebenso wie die Angst davor haben häufig zur Folge, dass
die kurzfristigen Auswirkungen des technologischen Wandels überschätzt und die langfristigen Wirkungen unterschätzt werden.
Diese Studie untersucht die volkswirtschaftlichen Effekte der mit der Digitalisierung einhergehenden Konvergenz von Informations-
und Kommunikationstechnologien und legt dabei besonderes Augenmerk auf Beschäftigungseffekte und regionale Entwicklung in
Österreich.
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2018
Aufbauend auf den Erkenntnissen der WIFO-Studie "Politische Handlungsspielräume zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung
für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Wohlstand" befasst sich das Projekt mit der Identifikation von Chancen für den
Wirtschaftsstandort Österreich durch Digitalisierung. Aus dem Gesamtergebnis sollen neue Erkenntnisse und neue Handlungsempfehlungen
abgeleitet werden.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Abgeschlossen: 2019
Die digitale Transformation stellt das Wirtschaftssystem vor umfassende Herausforderungen, die sowohl auf einzel- als auch
gesamtwirtschaftlicher Ebene und in den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen umfangreiche Anstrengungen und Investitionen
erfordern. Ziel der Studie sind eine Bestandsaufnahme zum Stand der Digitalisierung in Österreich und die Identifizierung
von Investitionslücken und Investitionserfordernissen. Zusätzlich dient sie der Klärung der Umsetzbarkeit einer optionalen
Folgestudie, welche die erwartbaren Auswirkungen solcher Investitionen bzw. einer Steigerung der IKT-Intensität näher untersuchen
und quantifizieren soll. In der vorliegenden Untersuchung steht im Vordergrund die Frage nach dem Stand der Digitalisierung
im internationalen Vergleich, nach den von der Digitalisierung besonders betroffenen Wirtschaftszweigen und nach der Höhe
der Investitionslücke relativ zu den Ländern mit den höchsten IKT-Investitionen.
Die österreichische Politik geht davon aus, dass der technische Fortschritt im Allgemeinen und die Digitalisierung im Besonderen
zunehmend höhere Qualifikationen erfordern. Die Polarisierungsthese und ihre empirische Implementierung durch die OECD stellt
das in Frage: Sowohl höhere als auch niedrige Qualifikationen wären gefragt, bloß mittlere würden zunehmend freigesetzt. Wie
eine genauere Untersuchung zeigt, kann einerseits die Polarisierungsthese als solche nur Teilaspekte der Entwicklung des Arbeitsmarktes
erklären. Andererseits kann, wie aufwendigere empirische Arbeiten ergeben, eine gewisse Polarisierung zwar in den USA nachgewiesen
werden, aber nur beschränkt in Europa und gar nicht in Österreich. Hier werden generell zunehmend höhere Qualifikationen nachgefragt.
Im Bereich der mittleren Qualifikationen ist allerdings eine erhebliche Umschichtung von manuellen zu kognitiven Tätigkeiten
zu beobachten. Neben Höherqualifizierung wird die Politik daher auch auf Umqualifizierung achten müssen.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Verbindungsstelle der Österreichischen Bundesländer
Abgeschlossen: 2018
Die Frage nach den Wirkungen des digitalen Wandels für unterschiedliche Räume wie städtische und ländliche Regionen ist noch
wenig erforscht. Angebot und Nachfrage sind immer häufiger nicht mehr räumlich aneinander gebunden. Dies spricht gemeinsam
mit niedrigeren Arbeitskosten und Immobilienpreisen für eine Aufwertung des ländlichen Raumes. Allerdings gibt es in der internationalen
Literatur viele Hinweise darauf, dass Städte trotz niedrigerer Raumüberwindungskosten weiter stark an Bedeutung gewinnen und
sich Agglomerationsvorteile durch die steigende Komplexität menschlicher Arbeit weiter verstärken. Vor diesem Hintergrund
untersucht das vorliegende Projekt die Beschäftigungseffekte durch Digitalisierung auf räumlich differenzierter Ebene für
Österreich. Angestrebt werden dabei Ergebnisse für unterschiedliche Arten von Regionen bzw. für die einzelnen Bundesländer.
Das Projekt untersucht diese Effekte in verschiedenen Dimensionen: Das Arbeitspaket 1 widmet sich einem ausführlichen Studium
der internationalen Literatur. Das Arbeitspaket 2 analysiert die bisherigen Effekte der Digitalisierung auf die regionalen
Arbeitsmärkte in Österreich. Im Arbeitspaket 3 wird versucht, die Beschäftigungseffekte der lokalen Versorgung mit Breitbandinternet
auf kleinräumiger Ebene darzustellen.
Auftraggeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 30.08.2018 0:00
Digitale Technologien stellen bestehende Marktmechanismen, wirtschaftspolitische Instrumente, Strukturen sowie ökonomische
und soziale Interaktionen grundlegend in Frage. Während auf traditionellen Märkten den Preisen von Gütern und Dienstleistungen
die zentrale Allokationsfunktion zukommt, wird der Konnex zwischen Preis und Wert in der datengetriebenen Ökonomie weitgehend
aufgelöst. Die Ursache dafür liegt in der spezifischen Kostenstruktur, die durch hohe Fixkosten bei gleichzeitig äußert niedrigen
Grenzkosten (nahe Null) gekennzeichnet ist. Diese Kostenstruktur begünstigt die monetär (fast) kostenlose Skalierung digitaler
Produkte und Dienstleistungen auf "Plattformmärkten". In der digitalen Ökonomie bildet die Verfügungsmacht über Daten den
entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Im Extremfall entstehen daraus (natürliche) Monopole. Auf der Grundlage von sechs Themenfeldanalysen
(Makroökonomie, Öffentlicher Sektor, Wettbewerb, Raum, Soziale Sicherheit, Umwelt und Energie) werden die Erkenntnisse zu
drei Metahypothesen verdichtet, die den Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung für Wirtschaftswachstum,
Beschäftigung und Wohlstand abstecken: 1. Die "neue" Ökonomie ist eine Ökonomie digitaler Daten ("Digitalismus"). 2. Vorhandene
Strukturen brechen auf ("Strukturbruch"). 3. Neue Strukturen manifestieren sich in Extremen ("Polarisierung").
Digitale Technologien stellen bestehende Marktmechanismen, wirtschaftspolitische Instrumente, Strukturen sowie ökonomische
und soziale Interaktionen grundlegend in Frage. Während auf traditionellen Märkten den Preisen von Gütern und Dienstleistungen
die zentrale Allokationsfunktion zukommt, wird der Konnex zwischen Preis und Wert in der datengetriebenen Ökonomie weitgehend
aufgelöst. Die Ursache dafür liegt in der spezifischen Kostenstruktur, die durch hohe Fixkosten bei gleichzeitig äußerst niedrigen
Grenzkosten (nahe Null) gekennzeichnet ist. Diese Kostenstruktur begünstigt die monetär (fast) kostenlose Skalierung digitaler
Produkte und Dienstleistungen auf "Plattformmärkten". In der digitalen Ökonomie bildet die Verfügungsmacht über Daten den
entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Im Extremfall entstehen daraus (natürliche) Monopole. Auf der Grundlage von sechs Themenfeldanalysen
(Makroökonomie, öffentlicher Sektor, Wettbewerb, Raum, soziale Sicherheit, Umwelt und Energie) werden die Erkenntnisse zu
drei Metahypothesen verdichtet, die den Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung für Wirtschaftswachstum,
Beschäftigung und Wohlstand abstecken. Die durch digitale Daten bestimmte "neue" Ökonomie, die Strukturbrüche mit sich bringt
und sich in Extremen manifestiert, bedarf der politischen Gestaltung, um Wohlstand und Beschäftigung nachhaltig absichern
zu können.
Digitalisierung beeinflusst anhand vieler unterschiedlicher Wirkungskanäle den Energieverbrauch und die Umwelt. Direkt dämpft
sie durch die Verfügbarkeit besserer Technologien sowie (fast) immaterieller Güter und Dienstleistungen den Energie- und Ressourcenverbrauch,
trägt aber auch zum verstärkten Aufkommen von "E-Waste" bei. Ökonomische Wirkungen und Reaktionen könnten die positiven Umwelteffekte
vermindern (Rebounds, z. B. Steigerung der Nachfrage aufgrund niedrigerer Preise, Wirtschaftswachstum). Ausschlaggebend werden
am Ende aber wohl systemische Effekte (neue Wertschöpfungsstrukturen, gesellschaftliche und institutionelle Veränderungen)
sein, die zur Zeit noch schwierig zu schätzen sind. Digitalisierung hat jedenfalls das Potential, eine sozial-ökologische
Transformation der Gesellschaft zu unterstützen, die notwendig ist, um z. B. die Klimaziele des Übereinkommens von Paris 2015
zu erreichen. Anhand eines Einblickes in die Vorteile eines Smart Grid wird dieses Potential exemplarisch aufgezeigt. Um das
transformative Potential der Digitalisierung zu erschließen, benötigt es unterstützende Rahmenbedingungen, wie z. B. eine
ökologische Steuerreform, die Berücksichtigung sozialer Akzeptanz und eine weltweite Perspektive.
Der Einsatz digitaler Technologien verändert und flexibilisiert Arbeitsabläufe, Arbeitsformen und Entlohnungsstrukturen. Erwerbs-
und Einkommensverläufe und damit auch die soziale Absicherung werden für die Betroffenen zunehmend unsicherer. Die Stärkung
der Erwerbseinkommen in einkommenszentrierten Systemen und eine Anpassung der Finanzierungsgrundlagen an die neuen Arbeitsmarktentwicklungen
sind Fragen, die im Zuge der Digitalisierung verstärkt in den Vordergrund treten.
Digitalisierung verändert die Bedeutung von Raum und Distanz. Aufgrund der Verringerung der Transaktionskosten nehmen die
Möglichkeiten der Leistungserbringung über größere Distanzen deutlich zu. Trotzdem bringt Digitalisierung nicht zwingend eine
wirtschaftliche Konvergenz zwischen peripheren und zentralen Räumen mit sich. Agglomerationsvorteile und eine bessere Ausstattung
mit Technologie, Humankapital und Infrastruktur verstärken, wenn die menschliche Arbeit komplexer wird, die Standortvorteile
von zentralen Räumen weiter. Digitale Technologien bieten dennoch Entwicklungschancen für ländliche Räume, wenn die notwendige
Ausstattung mit Infrastruktur und qualifiziertem Humankapital gegeben ist. Digitalisierung verändert zudem die weltweiten
Handelsströme und fragmentiert die Wertschöpfungsketten. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie den Dienstleistungssektor
erhöht der zunehmende Einsatz digitaler Technologien die Exportfähigkeit.
Die Digitalisierung verändert und schafft neue Märkte. Im Vergleich zu traditionellen Märkten zeichnen sich digitale Märkte
durch einen höheren Grad an Transparenz und Produktdifferenzierung aus. Durch eine Reduktion von Transaktions- und Suchkosten
und über höhere Transparenz und eine stärkere Marktselektion werden Oligopolisierung und Monopolisierungstendenzen begünstigt.
Insbesondere in Plattformmärkten konnten sich aufgrund von Skalen- und Netzwerkeffekten marktbeherrschende Unternehmen etablieren.
Die nachhaltige Absicherung der sozialen Marktwirtschaft bei gleichzeitiger Nutzung der Chancen der Digitalisierung bedarf
einer kritischen Auseinandersetzung mit den Triebkräften des digitalen Kapitalismus. Der Schlüssel dafür liegt in einer Rückbesinnung
auf den "Markenkern" der sozialen Marktwirtschaft und damit einhergehend auf die Entwicklung einer entsprechend den digitalen
Herausforderungen rekalibrierten Wettbewerbs- und Regulierungspolitik. Ziel muss es sein, die Bestreitbarkeit der digitalen
Märkte zu gewährleisten und damit einen funktionsfähigen marktwirtschaftlichen Wettbewerb nachhaltig abzusichern.
Der digitale Wandel betrifft den öffentlichen Sektor in vielfacher Hinsicht. Er kann aus makroökonomischer Perspektive den
Handlungsspielraum des Staates vergrößern, wenn er zusätzliches Wachstum bewirkt. Aus struktureller Perspektive sind in vielen
Bereichen Ausmaß und konkrete Ausprägung der digitalisierungsbedingten Effekte noch nicht absehbar. Jedenfalls sind von der
Nutzung digitaler Technologien mit großer Wahrscheinlichkeit durchaus bedeutende Effekte für den öffentlichen Sektor zu erwarten,
sodass eine vertiefte theoretische wie empirische Auseinandersetzung mit diesem gesamten Themenkomplex dringend geboten erscheint.
Die makroökonomischen Wirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigung hängen von den Auswirkungen auf Produktivität und
Investitionen (und damit auf das Wirtschaftswachstum) ab: Steigert die Digitalisierung die Produktivität stärker als das Wachstum,
dann sinkt die Beschäftigung und umgekehrt. Zudem beeinflusst die Digitalisierung die Verteilung der Einkommen zwischen den
Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit einerseits sowie innerhalb der Lohneinkommen andererseits. Die Verteilung der Einkommen
hat wiederum Auswirkungen auf Wachstum und Produktivität. Makroökonomische Beschäftigungseffekte können somit nur mittels
einer gesamtwirtschaftlichen Analyse ermittelt werden, die diese Wirkungskanäle berücksichtigt. Die empirische Evidenz zu
den Effekten der zunehmenden Nutzung digitaler Technologien auf Wachstum, Produktivität, Beschäftigung und Verteilung ist
bislang allerdings nicht eindeutig.
Die Artikel dieses Heftes der WIFO-Monatsberichte fassen die Hauptergebnisse einer Studie des WIFO im Auftrag des Bundesministeriums
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort zusammen: Julia Bock-Schappelwein, Michael Böheim, Elisabeth Christen, Stefan
Ederer, Matthias Firgo, Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Mathias Kirchner, Angela Köppl, Agnes Kügler, Christine Mayrhuber,
Philipp Piribauer, Margit Schratzenstaller, Politischer Handlungsspielraum zur optimalen Nutzung der Vorteile der Digitalisierung
für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Wohlstand (August 2018, 132 Seiten).
Die Digitalisierung stellt den öffentlichen Sektor auf unterschiedlichen Ebenen vor Herausforderungen, die es in den kommenden
Jahren zu bewältigen gilt. Aus wissenschaftlicher Perspektive beschäftigen sich bisher nur wenige Studien mit dieser Thematik.
Dabei können eine Verschärfung der Einkommens- und Vermögensungleichheit sowie eine Erosion der Steuerbasis die Folge der
zunehmenden Digitalisierung sein. Steuertechnische Chancen der Digitalisierung bestehen in einer Verbesserung der Datenlage.
Auftraggeber: Verbindungsstelle der Österreichischen Bundesländer
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 01.02.2019 9:00
Dem arbeitssparenden Element des Einsatzes digitaler Technologien stehen positive Nachfrageeffekte durch eine Senkung der
Produktionskosten und die Schaffung einer Vielzahl neuer Produkte gegenüber. Aufgrund der Komplexität dieser teils gegenläufigen
Effekte sind theoretische Vorhersagen der Nettoeffekte des Einsatzes digitaler Technologien auf die Beschäftigung a priori
kaum möglich. Ein strukturierter Survey der internationalen Literatur zeigt bisher überwiegend positive Wirkungen. Auch für
Österreich liefern die im Rahmen der Studie durchgeführten Analysen vorwiegend positive Befunde: Die Beschäftigung wuchs in
hoch digitalisierten Branchen in allen Bundesländern seit 2010 stärker als die Gesamtbeschäftigung. Insgesamt weisen urbane
Regionen für hoch digitalisierte Branchen – bei beträchtlicher Heterogenität zwischen unterschiedlichen Indikatoren zur Messung
des Digitalisierungsgrades – Standortvorteile gegenüber anderen Regionen auf, die sich in der Vergangenheit auch kaum verringerten.
Die Nettoeffekte eines höheren Digitalisierungsgrades der lokalen Wirtschaft auf die Gesamtbeschäftigung vor Ort sind ebenso
mehrheitlich positiv, wobei Regionen außerhalb der Zentren – bei entsprechender Ausstattung mit Humankapital – sowie die stärker
von der Industrie geprägten Bundesländer besonders von einer hoch digitalisierten lokalen Wirtschaft profitieren dürften.
Eine Verbesserung der Breitbandinfrastruktur (Downloadgeschwindigkeit) hat ebenfalls positive Effekte für die Beschäftigungsentwicklung,
insbesondere für bevölkerungsarme Gemeinden und für Gemeinden mit anfangs niedriger Bandbreite sowie für die Beschäftigung
in wissensintensiven Dienstleistungen. Für die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden scheint die Breitbandqualität hingegen,
trotz damit verbundener besserer Möglichkeiten für Teleworking, eine vernachlässigbare Rolle zu spielen.
Dem arbeitssparenden Element des Einsatzes digitaler Technologien stehen positive Nachfrageeffekte durch eine Senkung der
Produktionskosten und die Schaffung einer Vielzahl neuer Produkte gegenüber. Ein strukturierter Survey der internationalen
Literatur zeigt bisher überwiegend positive Nettoeffekte des Einsatzes digitaler Technologien auf die Beschäftigung. Eine
aktuelle WIFO-Studie widmet sich ausführlich den bisherigen Beschäftigungseffekten der Digitalisierung in Österreich auf einer
räumlich differenzierten Ebene: Demnach wuchs die Beschäftigung seit 2010 in hochdigitalisierten Branchen in allen Bundesländern
stärker als in den anderen Branchen. Dabei weisen urbane Regionen für hochdigitalisierte Branchen Standortvorteile gegenüber
anderen Regionen auf, die sich in der Vergangenheit auch kaum verringert haben. Die Nettoeffekte eines höheren Digitalisierungsgrades
der lokalen Wirtschaft auf die Gesamtbeschäftigung vor Ort sind ebenfalls mehrheitlich positiv, unterscheiden sich aber zwischen
den Regionen. Eine Verbesserung der Breitbandnetzinfrastruktur hat ebenfalls messbar positive Effekte auf die Beschäftigungsentwicklung.
Für die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden spielt die Breitbandnetzqualität hingegen bislang eine vernachlässigbare Rolle.
Beruhend auf einer Vielzahl von Indikatoren bietet die Untersuchung eine umfassende und gleichzeitig überschaubare Bestandsaufnahme
mit dem Ziel einer schlüssigen Gesamtbewertung zum aktuellen Stand der Digitalisierung in Österreich. Im internationalen Vergleich
liegt Österreich demnach gemessen an den meisten Kennzahlen zur Digitalisierung nur im Mittelfeld und manchmal auch weit zurück.
Dennoch zeigen die Daten keine allgemeine Investitionslücke, sondern vergleichsweise hohe Investitionen in Informations- und
Kommunikationstechnologien. Diesen steht aber eine Nachfragelücke gegenüber, die sich vor allem an der relativ geringen privaten
Nutzung moderner Breitbanddienste und Anwendungen zeigt. In den Unternehmen entspricht die Adoption neuer digitaler Dienste
häufig dem internationalen Durchschnitt. Das Ziel einer aktiven und gestaltenden Rolle Österreichs im digitalen Wandel erfordert
ein breites Spektrum abgestimmter wirtschaftspolitischer Instrumente.
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 21.03.2019 0:00
Die Digitalisierung ist als vielseitige Mehrzwecktechnologie der Motor zahlreicher Innovationen. Diese stärken langfristig
die Nachfrage und mit dem Wachstum der Wirtschaftsleistung auch die realen Einkommen. Relativ zu den Spitzenreitern liegt
Österreich aber hinsichtlich vieler Kennzahlen zur Digitalisierung zurück, wie z. B. die im internationalen Vergleich geringere
private Nutzung modernster Breitbanddienste zeigt. In den Unternehmen erfolgt die Digitalisierung im Allgemeinen etwas rascher
und entspricht meist dem europäischen Durchschnitt. Für eine gestaltende Rolle im digitalen Wandel wird daher ein bloßes "Mehr"
an Investitionen nicht ausreichen, sondern ein breites Spektrum abgestimmter Initiativen (Innovation, Adoption, Ausbildung,
Regulierung usw.) notwendig sein.